Schachreserve überrascht in Neumühl. Knappe Niederlage für Zell I.
Bezirksliga:
Neumühl II- Zell II 4:4
Beim Spiel gegen die Neumühler Reserve mussten die Zeller aus familiären Gründen auf Spitzenspieler Felix Fernandez verzichten. Das machte die Aufgabe nicht leichter, denn die Neumühler sind stets zum Favoritenkreis der Bezirksliga zu zählen. Trotz Fernandez Fehlen konnte man mit einer schlagkräftigen Mannschaft nach Neumühl fahren. Und der Mannschaftskampf nahm schon kurz nach Beginn einen unerwarteten Verlauf. An Brett 7 und 6 meldeten die Zeller Spieler Peter Baumann und Timo Müller zwei sensationell schnelle Siege. Baumanns Gegner an 7 wollte noch in der Eröffnung Material gewinnen und attackierte Baumanns gefesselten Springer ein zweites Mal ohne zu berücksichtigen, dass seine eigene Angriffsfigur auch Verteidigungsaufgaben hatte. Ein Grundreihenmatt für den stürmischen Neumühler war die Folge. Nur Minuten später der zweite Zeller Sieg am Nachbarbrett bei Timo Müller. Hier hatte Müllers frecher Springer mit Schach und gleichzeitigem Damenangriff kräftig und gewinnbringend zugebissen.
2:0 für Zell, das hatte keiner erwartet. Mit Robert Ebles (5) wackligem Unentschieden folgte ein weiterer kleiner Schritt Richtung Mannschaftserfolg. Das wars dann aber für längere Zeit mit Zeller Erfolgsmeldungen. Eugen Schmidt am Spitzenbrett und Lukas Piskadlo (8) standen auf Verlust. Schmidt hatte deutlich Material eingebüßt und Piskadlos Streitkräfte waren eingekesselt und ohne Raum gegen die Angreifer. Es war nur eine Frage der Zeit bis beide Partien für Zell verloren gingen. Mit dem Unentschieden von Heinrich Kotzott an Brett 2 dann endlich wieder ein Lichtblick. 3:3 und zwei Partien liefen noch. Juan Garcia (4) und Neumannschaftsführer Benny Piskadlo (3) mussten 1,5 von zwei möglichen Punkten holen, wenn Zell den Mannschaftskampf gewinnen wollte. Doch danach sah es an den beiden Brettern nicht aus. Garcia stand unter schwerem Beschuss und es war nicht zu sehen, wie er der Niederlage entkommen könnte. Auch bei Piskadlo gabs ein deutliches Positionsplus für die gegnerischen Figuren, während die eigenen kaum Felder fanden. Garcia versuchte alles, konnte aber die gegnerischen Streitkräfte nicht am Eindringen in die Königsgemächer hindern. Damit ging erstmals Neumühl in Führung. Nur ein Sieg Piskadlos brächte den 4:4 Ausgleich und damit wenigstens einen Teilerfolg. Die Stellung gab das eigentlich nicht her, doch Piskadlo spielte mit dem Messer zwischen den Zähnen, während die Neumühlerin vielleicht etwas zu zahm agierte. Eine Figurenfesselung mit anschließendem Gewinn der Figur brachte schließlich den nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg und damit den 4:4-Ausgleich. Zufrieden traten die Zeller die Heimreise an.
Bereichsliga:
Freiburg West II – Zell I 4,5:3,5
Ähnlich knapp war es beim Spiel der ersten Mannschaft am Sonntagmorgen gegen die junge Mannschaft Freiburg West. Nur mit dem Unterschied, dass die Zeller Mannschaft mit leeren Händen die Heimreise antreten musste. Beide Mannschaften traten in Bestbesetzung an, wobei das Zeller Team wertungszahlmäßig im Schnitt besser und somit leicht favorisiert war. Kurt Jäger kam am Spitzenbrett schnell in seine Standardstellung, Vorteile blieben aber minimal: Unentschieden. Jürgen Gißler(2) hatte eine komplizierte Stellung. Beide Spieler waren gut entwickelt, der drohende Schlagabtausch fand statt, wonach die Stellung verflachte und mit Remis endete. Sein Bruder Thomas Gißler (5) erspielte sich Vorteile, aktivierte seine Figuren schneller als sein Gegner. Dadurch konnte er seine Position verbessern. Sein Gegner übersah ein gedecktes Feld, als er den Rest der Figuren abtauschen wollte: Figureneinsteller und damit Punkt für Zell. Ho In Lee (8) spielte konzentriert, mittlerweile ist er bekannt. Sein Gegner klammerte und tauschte bis ins Bauernendspiel ab. Dem Gegner verblieb ein Mehrbauer – allerdings am Rand.
Unentschieden. Vorstand Wilhelm Eble (7) spielte – ebenfalls sehr konzentriert – gegen eine der wenigen Amazonen. Geringfügige Stellungsvorteile wechselten die Seiten. Gegnerischer König hielt die schlechte Stellung zusammen, so dass Eble kein Siegeszug gelang. Abtausch ins Turmendspiel mit symmetrischer Bauernstellung war die Folge. Unentschieden. Stefan Gießler (4) hatte gute Theorie-Stellung erreicht. Beim Übergang zum Mittelspiel scheute er sich wohl, etwas Risiko zu gehen, um einen Scheinangriff zu starten. Stattdessen drang die feindliche Dame ins letzte Eck seiner Stellung und zwang Gießlers gesamte Armee in die Defensive. Dann ging auch noch die Zeit aus und das Spiel war verloren. Michael Vollmer (6) ließ sich komplett in die Defensive drängen. Seine Figuren waren so platziert, dass ihnen nach und nach die Felder ausgingen. Am Ende war seine ganze Armee total unbeweglich. Zusätzliche Zeitnot ließ ihn keine rettenden Züge mehr finden und die Partie ging verloren. Stefan Rechlin (3) musste nun eine Remisstellung auf Gewinn spielen – denn es stand 4:3 für die Freiburger. Leider gelang ihm bei ziemlich einfacher Stellung kein Geniestreich und die Partie endete Unentschieden.