Andacht und Lichterprozession am Vorabend zum Patrozinium der Wallfahrtskirche „Maria zu den Ketten“ mit großer Beteiligung.
Das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel wird in der Wallfahrtskirche als großer Wallfahrtstag gefeiert. Die Andacht mit der Kräuterweihe und Lichterprozession am Abend vorher ist immer eine schöne Einstimmung auf diesen Festtag.
War man bisher immer die Kapuziner-Patres am Altar gewöhnt, wurden die Gläubigen am Montagabend von Pfarrer Bonaventura Gerner begrüßt: „Herzlich willkommen aus nah und fern. Ich freue mich, dass ich hier am Altar nicht alleine stehe, sondern die beiden Pater Christoph und Pater Irenäus bei mir sind.“
Menschen suchen in der Marienkirche Zuflucht
Mit einer großen Schar Ministranten waren Pater Christoph Robak, Pater Irenäus Wojtko und Pfarrer Gerner mit den Lektorinnen in die festlich geschmückte Kirche eingezogen. Zu Beginn der Feier zündete Pfarrer Gerner die neue Marienkerze an und erklärte: „Die Kirche ist der Mutter Gottes geweiht und zu ihren Ehren zünden wir die Kerze an.“ Viele Menschen würden in der Marienkirche Zuflucht suchen, was auch in dem Motiv der Kerze zum Ausdruck kommt.
Im Evangelium wird von der Begegnung Marias mit ihrer Cousine Elisabet berichtet, beide Frauen sind schwanger. Wie diese Begegnung und ihre Gespräche verlaufen sein könnten, wurde in einem fiktiven Gespräch von den Lektorinnen Brigitte Metzler und Cäcilia Schnaiter dargestellt. Beide Frauen sprechen in ihren Rollen über die Freude über ihre Schwangerschaft, ihre Gefühlen und Erwartungen. Maria sagt dabei: In meinem Sohn will Gott den Menschen begegnen. Sie spricht von ihren Hoffnungen für die Zukunft. Anschließend werden die Gemeindemitglieder gefragt: Was sind deine Hoffnungen für die Zukunft? Zu der meditativen Orgelmusik von Dieter Benson gab es Gelegenheit für jeden Einzelnen, über diese Frage nachzudenken.
Kräuterweihe ist fester Bestandteil der Feierlichkeiten
Die Kräuterweihe ist fester Bestandteil der Feierlichkeiten zum Patrozinium und wurde auch am Vorabend zelebriert. Pfarrer Gerner segnete die abgestellten Blumengebinde am Altar und erklärte: „Die Blumen und Kräuter tun den Tieren und Menschen gut. Sie entfalten eine heilende Wirkung.“ Danach ging er durch die ganze Kirche und segnete die Blumengebinde der Gemeinde in den Kirchenbänken und vergaß auch nicht die Gottesdienstbesucher, die draußen vor der Kirche Platz genommen hatten.
Viele Ketten durchziehen das Leben
Dann ging Pfarrer Gerner auf den Namen der Wallfahrtskirche „Maria zu den Ketten“ ein. Viele Ketten würden unser Leben durchziehen, die da heißen: Unfrieden, Leid, Sorge, Nöte und Probleme seien Ketten unserer eigenen Begrenztheit. Es gebe selbstgeschmiedete Ketten und Ketten, die von außen kommen. Er sprach ein Gebet zur Gottesmutter Maria und wandte sich dabei dem Altarbild zu, das Maria im großen Strahlenkranz zeigt mit dem kleinen Jesuskind auf dem Arm.
Prozession durch die Dunkelheit
Inzwischen war es draußen dunkel geworden und die Prozession wurde angekündigt. Die Ministranten und Pater zündeten die Kerzen der Gläubigen in den Kirchenbänken mit ihren eigenen Kerzen an. Dann zogen alle in die Dämmerung hinaus, begleitet von den Klängen der Musikkapelle Unterharmersbach. Eine Abordnung der Kapelle stand vor der Kirche und spielte für die Prozessionsteilnehmer und die wenigen Besucher, die in der Kirche sitzen und draußen geblieben waren.
Pfarrer Gerner stand im Eingangsportal und sang Kirchenlieder und betete den Rosenkranz. Die Prozession ging über die Hauptstraße, Lindenbrücke und dann über die Kapellenstraße zur Kirche zurück. Das THW sorgte für die Sperrung der Straßen.
In der Wallfahrtskirche erfolgte der große Segen mit der Monstranz als feierlicher Abschluss. Pfarrer Gerner dankte den vielen Personen, die das Patrozinium im Vorfeld vorbereitet haben und an der Organisation und Durchführung beteiligt sind. „Es ist das erste Mal, dass ich hier vorne stehen durfte, vorher haben es immer die Kapuziner getan. Es hat gut geklappt“, erklärte er abschließend. Dafür erhielt er den Applaus der Gemeinde, die das genau so empfunden haben.