Bei der dritten NoHocker-Party waren wieder bis zu 900 und mehr Besucher im Zeller Stadtpark. Auch die auftretenden Musiker fühlten sich wohl und brachten ein „Riesenlob“ auf das Stadtmarketing aus.






„Wir freuen uns, in so einem tollen Rahmen spielen zu dürfen – vor leicht erhöhtem Publikum“, sprach Rapper „Bimbaz“ mit kräftig tönender Stimme ins Mikrofon, mit Blick auf all die Menschen, die sich auch am dritten Donnerstag dieses Monats vor dem Bühnen-Pavillon niedergelassen hatten, am Hang des Zeller Stadtparks.
„Wie in einer Arena, der Zell-Arena“, flachste des Bimbaz´ singender und Gitarre spielender Kollege „Mo“. Und Bimbaz ergänzte: „Uns freut vor allem, dass Ihr alle so schön zuhört, das ist nicht immer selbstverständlich.“
Zu hören gab es von dem Duo (dessen bürgerliche Namen Markus Lang und Moritz Eichin lauten) sowohl eigene Songs als auch Coverversionen „aus den letzten 50 bis 60 Jahren der Musikgeschichte“. Zunächst performte Mo alleine. Die Stücke mit eher getragenem Unterton schlugen einen spannenden Bogen von Pink Floyd über beispielsweise John Mayer´s „Wild blue“ hin zu „Marie“ der deutschen Pop-Rock-Band AnnenMayKantereit.
„Bei uns dürfen die Kinder alle nach vorne kommen, wir haben nichts dagegen“, warb das Duo für Nähe auch zu den Jüngsten unter den Zuhörern. „Kindergarten“ hieß einer der Songs, die sie anschließend gemeinsam und teils gerappt zum Besten gaben – das Stück handelt von einer berührenden Liebe, die einst im Kindergarten begann.
Gemeinsam ging es auch sonst in deutsch-gerappter Sprache weiter. Mit unter anderem „Ich würd lügen, wenn ich sage, dass da gar nichts ist“ von Kayef, oder mit „Junimond“ von Rio Reiser. Und dann wiederum: Fetziges von Schlager-Urgestein Matthias Reim. „Wir spielen ja eigentlich Pop und so, aber Schlager geht immer“, erklärte das Duo mit einem Augenzwinkern, bevor es sich mit einem ruhigen, legendären Pink-Floyd-Titel „zum Wieder-Runterkommen“ verabschiedet: „Wish you were here.“
Kontrastprogramm pur. Und durchaus wirkungsvoll, wie die Resonanz des Publikums zeigte.
Programm für unterschiedlichste Geschmäcker
Dem aus der Nähe von Baden-Baden kommenden Duo vorausgegangen war ein Ein-Mann-Act, der oft genug auch mit seiner Kapelle unterwegs ist: Ulli Bohnert. Pünktlich zum Start der Zeller NoHocker-Party um 19 Uhr hatte der Lahrer/ Seelbacher losgelegt. Mit einem Song, der für einen entspannten Abend nach einem schwül-heißen Sommertag wie gemacht zu sein schien: „I´m on Fire.“ Im Licht einer sich immer tiefer senkenden Sonne, in dem es sich bis zu 900 oder mehr Menschen aller Altersklassen gemütlich gemacht hatten: auf Bänken, Sitzbalken, auf gemeinde-eigenen Liegestühlen oder auf selbst mitgebrachten Klappstühlen oder Kissen oder Decken. Oder man saß oder lag direkt auf der Wiese, einfach so im schön trockenen Gras, unter freiem Himmel.
Damit es neben den akustisch bestens bedienten Ohren auch Kehle und Magen gut ging, konnte man sich entweder am Stand der entsprechend vielbeschäftigten Fasendgemeinschaft Bruch mit Getränken und Wurst im Weck versorgen – oder man brachte seine eigene Verpflegung in Form eines Picknicks mit.
„Where you gonna sleep tonight“ von Amy Macdonald intonierte Ulli Bohnert beispielsweise ebenso wie „These boots are made for walking“ oder das unvergleichliche, unter anderem von Tom Jones gecoverte „Cry to me“ des zu Lebzeiten auch körperlich schwergewichtigen Solomon Burke. Mit sonorer Stimme, seinem Gitarrenspiel und humoriger Moderation wandte sich Ulli Bohnert aber auch deutschen Songs zu, wie „Junimond“ von Rio Reiser, Peter Maffay´s „Sonne in der Nacht“ und Marius Müller-Westernhagens „Weil ich dich liebe“.
Völlig anders gestaltete sich der dritte musikalische Teil des Abends, dann schon in der Dunkelheit. Würfel, die von innen heraus in sanft-wechselnden Farben leuchteten und auf der Wiese zwischen den Zuhörern verteilt waren, sowie bunt angestrahlte Bäume samt Lichterketten sorgten für ein hoch-romantisches Sommerflair im Stadtpark. Der orange-gelb angestrahlte „NoHocker-Schriftzug“ tat sein Übriges. Auf der Bühne aber heizte die Band Blunt Revelation dem Publikum mit harten, wilden Klängen ein – mit einer individuellen Mischung aus Punkrock, Alternative Metal und Hardrock. Und mit dem selbstgeschriebenen Stück „Contribution“, in dem es darum geht, „dass jeder einen Beitrag dazu leisten kann, die Welt ein bisschen besser zu machen.“