Interview Im Zeller Kloster tut sich was: Zwei Minoriten-Patres sind eingezogen. Ihre Schwerpunkte: Wallfahrtsseelsorge und Mithilfe in den Pfarreien.
Seit Anfang August wohnen die beiden Minoriten-Patres Christoph Robak und Irenäus Wojtko im Zeller Kloster und richten sich ein. Pater Christoph Robak übernimmt die Aufgabe des Wallfahrtsleiters. Beide Pater sind Priester und werden in der Seelsorgeeinheit Zell Gottesdienste, Beerdigungen, Taufen und Trauungen übernehmen.
Wie ist ihr erster Eindruck von Zell?
Es ist ein schönes Städtchen und sehr sauber. Die Informationen für die Touristen, wie zum Beispiel die Waschkuchi, sind auch für uns interessant.
Kannten Sie Zell schon vorher?
Nein. Wir waren im Mai mal hier zu einem Vorgespräch und haben den Ort da ganz kurz kennenglernt.
Wo haben Sie vorher gewohnt?
Wir sind schon seit 26 Jahren in Deutschland und waren vorher im Sauerland, Odenwald, Würzburg und zuletzt in Gelsenkirchen. Gelsenkirchen ist eine Industriestadt, da sieht es hier schon anders aus.
Was erwarten Sie vom Ort hier, von den Menschen?
Wir hoffen, dass die Menschen Geduld mit uns haben. Mit dem Dialekt werden wir Probleme haben – überall wo wir hingekommen sind, gab es Dialekt. Das wird schwierig. (Pater Irenäus lacht)
Wen haben Sie schon kennengelernt?
Wir brauchen Hilfe beim Ankommen und Einrichten und haben dadurch schon einige Personen kennengelernt. Erste Gespräche mit dem Seelsorgeteam werden noch stattfinden.
Wie wollen Sie ihre Arbeit angehen?
Wir gehen die Arbeit mit Respekt an und wollen sie im Geist der Kapuziner fortsetzen. Wir möchten unterwegs mit den Menschen sein. In nächster Zeit wird noch ein dritter Mitbruder zu uns kommen, bei den Minoriten werden Ordensgemeinschaften von mindestens drei Brüder angestrebt. Unsere eigene Spiritualität ist uns wichtig und die möchten wir auch präsentieren.
Haben Sie die Kapuziner kennengelernt, die vorher hier waren?
Ja, sie haben sich vorgestellt, als wir im Mai hier waren und uns die Räume gezeigt. Wir haben vorher in einem Pfarrhaus gewohnt. Da ist dieses Gebäude schon gewaltig groß.
Haben Sie Hobbies?
Wir kommen beide aus Polen, aus Pommern. Da gibt es viel Wald und Wasser. Darum mögen wir die Natur, wandern, Fahrrad fahren – wir werden schauen, was sich entwickelt.
Was wird sich ändern in der der Wallfahrtsseelsorge?
Es gibt keine Klosterpforte mehr, die ständig besetzt ist. Dafür haben wir kein Personal. Aber die Klingel innen bleibt, die Besucher sollen einfach hereinkommen und drinnen klingeln. Wie wir die Gottesdienstzeiten und Beichtzeiten gestalten, müssen wir noch sehen.
Versorgen Sie sich selber?
Ja, wir kochen selber. Dazu haben uns die Kapuziner einige Küchengeräte und Geschirr dagelassen. Wir waschen unsere Wäsche und putzen auch selber.
Was bedeutet Minoriten?
Wir sind Franziskaner und unser Ordensgründer ist der Hl. Franz von Assisi. Wir haben die gleichen Ordensregel wie die anderen franziskanischen Orden. Es gibt geschichtliche Unterschiede. Uns ist die Armutsregel wichtig. Unsere Ordensleitung ist in Rom und in Assisi sind wir auch vertreten. Wir tragen graue Ordenskleider, im Gegensatz zu den Kapuzinern, die braune Kutten tragen. Unser Orden ist auch missionarisch unterwegs.
Das Gespräch führte Gisela Albrecht
Einführung der Minoriten-Patres:
Am Dienstag, den 15. August 2023, dem Patrozinium der Wallfahrtskirche, werden die Pater Christoph Robak und Irenäus Wojtko durch den Bischofsvikar für Ordensgemeinschaften, Dr. Peter Kohl eingeführt. Der Festgottesdienst beginnt um 10 Uhr, anschließend ist Bewirtung im Klosterhof.