Ein Vortrag von Dr. Anna Niederberger am Seniorennachmittag vom FORUM älterwerden.
Regelmäßig treffen sich die Senioren im Pfarrheim beim „Forum älterwerden“. Diesmal stand ein Vortrag von Dr. Anna Niederberger auf dem Programm. Doch zunächst trug Gisela Schmidt passend dazu ein Gedicht vor. Dann ging es auch schon ins Thema. Was verbindet jeder mit alt werden? Nicht hetzen, in Rente sein, eigensinnig, grämlich, alt, verbraucht sein, aber auch weise? Das stellte Dr. Anna Niederberger zum Einstieg ihres Vortrags als These in den Raum. Um danach gleich das Positive herauszustreichen. Denn: Das Alter biete durchaus Freuden. „Ich habe und nehme mir Zeit, mich an „Kleinem“ zu erfreuen“, so die ehemalige Chefärztin der Winkelwaldklinik in Nordrach. Alter bedeute: „Ich kann entscheiden, was ich möchte oder nicht möchte“. Sehr wichtig sei im Alter die Kontaktpflege: „Ich pflege sehr bewusst Kontakte zur Familie, Freunde, Bekannte.“ Und dass man zum Glück auch selbst Vorsorge treffen kann, das wurde auch besonders von Niederberger betont: „Die beste Vorsorge für das Alter ist, dass man sich nichts entgehen lässt, was Freude bereitet.“
Dr. Anna Niederberger wies darauf hin, dass im Alter Würde, Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung und Teilhabe am sozialen Leben von enormer Bedeutung sind.
Zu den Mühen gehöre, dass die Muskeln schwächer werden und schneller ermüden. Das Gehör könne ein Hörgerät erfordern, aber auch Gleichgewichtsprobleme könnten auftreten.
Unachtsamkeit, verzögerte Reaktion und vermindertes Sehvermögen erhöhten die Sturzgefahr. „Daher ist Achtsamkeit äußerst wichtig“, betont die Medizinerin.
Des Weiteren appellierte Niederberger, die eigene Wohnung sicherer zu machen, indem die klassischen Stolperfallen wie Kabel und Teppiche beseitigt werden. Wichtig sei auch für ausreichende Beleuchtung zu sorgen, im Bad rutschfeste Unterlagen zu verwenden und Alltagsgegenstände in Sichthöhe zu legen, um nicht auf Hocker oder Stühle steigen zu müssen. Für den richtigen Auftritt gilt es, sicheres Schuhwerk zu tragen.
Das Ziel „gesund alt zu werden“, könne erreicht werden, wenn jeder für die körperliche und geistige Beweglichkeit sorgt: Spiele, Kreuzworträtsel, Vorträge hören, aber auch Lesen sowie Gedächtnis-Trainingsspiele gehören dazu.
Und es heißt rechtzeitig Vorsorge zu treffen: Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung sind drei unverzichtbare und wichtige Dokumente.
Niederberger sprach abschließend an, dass Hilfe zu organisieren und zu akzeptieren besonders wichtig sei. Der Vortrag der Medizinerin fand einen entsprechenden Widerhall bei den Senior*innen, die kräftigen Applaus spendeten. Annemarie Jäkle bedankte sich im Namen des FORUM älterwerdens bei Dr. Anna Niederberger mit einem Präsent und einem Rosenstrauß für den interessanten und informativen Vortrag.
Ein herzlicher Dank gilt den Helfern. Passend zum Rosenmonat Juni waren die Tische im Pfarrheim liebevoll gedeckt und mit Rosen dekoriert.
Unter dem Eindruck der wunderschönen Dekoration genossen die Senior*innen Kaffee und Erdbeerschnitte bei anregenden Gesprächen.
Überrascht waren die Senior*innen von den sieben Schüler*innen aus dem SBBZ Zell, die beim Service tatkräftig mithalfen. Die Schüler*innen und ihre Lehrerin Iris Ritter waren bereits am Morgen bei den Vorbereitungen für den Nachmittag beschäftigt. Engagiert und motiviert brachten sie sich ein und waren eine große Unterstützung für die Teams in Service und in der Küche.