Begegnungstag der evangelischen Kirchengemeinden Gengenbach, Haslach und Zell a. H. Der Kooperationsraum „Ortenau – Mittlere Täler“ nimmt Fahrt auf.
Der Strategieprozess „Ekiba 2032“ der Evangelischen Kirche Baden manifestiert sich in ersten konkreten Aktivitäten. So trafen sich Älteste der evangelischen Kirchengemeinde Zell am Bahnhof, um eine Reise nach Gengenbach anzutreten. Ziel war die dortige evangelische Kirchengemeinde.
Auf halbem Wege stießen Kolleginnen und Kollegen der Kirchengemeinde Haslach dazu. Die Reisegruppe wurde im evangelischen Gemeindehaus im Untergeschoss der evangelischen Kirche von Pfarrerehepaar Martini und Kirchenältesten aus Gengenbach mit einem schönen Frühstück empfangen.
Persönliche Sicht auf das Gemeindeleben
Ziel der insgesamt 15 Teilnehmer des Begegnungstages war es, die jeweils anderen Kirchengemeinden kennen zu lernen. Dazu bildete man, nach dem Frühstück und der von Benedikt Steinhauser gehaltenen Eröffnungsandacht, Kleingruppen in denen jeweils eine Person der Gemeinde ihre persönliche Sicht auf das Gemeindeleben, äußere Umstände, Stärken und Präferenzen den Teilnehmenden aus den anderen Gemeinden darlegte.
Nach angeregtem Austausch begaben sich alle zum Bahnhof, um gemeinsam die Reise nach Zell anzutreten. Dort wurde die Gruppe durch Joachim Groß begrüßt. Neue Kleingruppen wurden gebildet, in denen die Zeller ihre Gemeinde vorstellten.
Fahrt zur Kirchengemeinde Haslach
Nach einem Mittagsimbiss im Zeller Gemeindehaus und einer Verabschiedung begab sich die Gruppe dann, sie werden es erraten, gemeinsam mit dem Zug nach Haslach. Peter Bissert aus Gengenbach stimmte einige Lieder auf der Gitarre an und so erreichte man frohen Mutes und mit einem Hauch von Klassenfahrt-Romantik die evangelische Kirchengemeinde Haslach.
Nach der Begrüßung durch Bernd Rechenbach gab es wieder neue Kleingruppen und man beschäftigte sich mit der Kirchengemeinde Haslach, ihren Eigenheiten und Stärken. Nach einem Reisesegen, gesprochen von Pfarrer Christian Meyer, begaben sich Gengenbacher und Zeller zum Haslacher Bahnhof und traten gemeinsam die Heimreise an.
Strategieprozess Ekiba 2023
Diese aufschlussreiche Begegnung mit den Nachbar-Kirchengemeinden diente der Bildung eines Kooperationsraumes „Ortenau – Mittlere Täler“. Der im Jahr 2020 begonnene und von der Landessynode beschlossene „Strategieprozess Ekiba 2023“ der evangelischen Landeskirche Baden hat das Ziel, bis zum Jahr 2032 30 Prozent der Haushaltsmittel und Gebäude einzusparen. Dies soll durch Transformation und Reduktion geschehen.
Transformation bedeutet für die Kirchengemeinden in Haslach, Gengenbach und Zell die Bildung eines sogenannten Kooperationsraumes „Mittlere Täler“. In diesem sollen kirchliche Ressourcen gemeinsam genutzt, Aktivitäten koordiniert und Dienste zentralisiert werden. Dadurch sollen, bei reduzierten Kosten, die Bedürfnisse der Menschen in den Blick genommen und neue Formen kirchlichen Lebens entwickelt werden.
Alle drei Pfarrstellen bleiben erhalten
In dem Kooperationsraum werden, nicht zuletzt aufgrund der großen Flächen und Wegstrecken, alle drei Pfarrstellen erhalten bleiben bzw. neu besetzt werden. Reduktion bedeutet, jede Gemeinde wählt ein Hauptgebäude aus, das weiterhin von der Landeskirche gefördert und im Unterhalt unterstützt wird.
Darüber hinaus besteht für die Gemeinden Wahlfreiheit, eine Kooperation auszugestalten oder eine Fusion in Angriff zu nehmen. Mit den gesetzten Prämissen gilt es nun herauszufinden, wie man durch Zusammenwirken die Stärken der einzelnen Gemeinden stärken und die Schwächen ausgleichen kann. Vielleicht bietet sich durch den Kooperationsraum auch die Chance, die Orte zwischen den kirchlichen Zentren noch stärker einzubeziehen und für die Randlagen attraktiver zu werden.