Am Freitagabend waren die Mitglieder des Schwarzwaldvereins zur Versammlung in das Gasthaus »Kleebad« eingeladen. Auf der Tagesordnung standen Neuwahlen, Berichte und Ehrungen. Der Verein sucht dringend jüngeren Nachwuchs für die Vorstandschaft; einige Posten bleiben vakant.




»Es ist besser, sich im Schwarzwaldverein zu engagieren, als sich irgenwo festzukleben«, sagte Bürgermeister Günter Pfundstein. »Diesen Seitenhieb auf die Klimaschützer erlaube ich mir!« Die Vereinsmitglieder tun konkret etwas für den Wald und damit auch für das Klima, führte er weiter aus. Ihr Einsatz bei der Waldwege pflege sei nicht hoch genug einzuschätzen. Es sei immer schwieriger, dafür Leute zu finden.
Im Bericht des 1. Vorsitzenden gab es Informationen zum Verein und zu den Aktivitäten im Jahr 2022. Die Ortsgruppe Zell hat 320 Mitglieder: 138 Einzelmitglieder, 74 Familien, 7 Jugendliche, 8 Kinder (aus Familien) und fünf Ehrenmitglieder.
Im Bereich Wandern wurden 21 Unternehmungen durchgeführt, wobei 356 Teilnehmer 153 Wanderkilometer zurückgelegt haben. Bei den 18 Halbtageswanderungen waren 279 Teilnehmer dabei, bei den drei Ganz tageswanderungen wurden 77 Teilnehmer gezählt. Die Radfahrergruppe haben bei 12 Radtouren 85 Teilnehmer mitgemacht, die 735 Kilometer gefahren sind.
Die Wegewarte haben in 2022 insgesamt 479 Stunden für die Wegepflege geleistet.
Durch eine Ausschreibung der Sparkasse konnte eine Liegebank angeschafft werden, die vom Vorstand am Neuhauser Rebberg installiert wurde.
Die Homepage des Vereins muss dringend neu gestaltet werden, dafür wird aktuell noch jemand gesucht.
Eine Satzungsänderung muss durchgeführt werden, nach einigen Diskussionen ist dieses Thema aber vertagt worden. Beim Stadtradeln hat der Verein teilgenommen und einen guten Platz erreicht. Auch die traditionelle Weinwanderung in den Rebbergen konnte mit 30 Teilnehmern wieder stattfinden.
Beim Zelli Ferienprogramm wurde das Angebot gemacht, Vogelhäuschen zu bauen. Die Resonanz war so positiv, dass der Verein im nächsten wieder ein Ferienangebot machen wird.
Der Fokus im Wanderplan 2022 wurde verstärkt auf Jugend- und Familienangebote mit Philipp Spitzmüller gelegt. Bei vier kindgerechten Wanderungen mit besonderen Angeboten konnten 112 Teilnehmer gezählt werden, davon 39 Kinder.
Nachwuchs wird dringend gesucht
Mit Bedauern formulierte Manfred Brosamer in seinem Bericht: »Wir werden älter, der Nachwuchs fehlt. Der Vorstand ist unterbesetzt. Seit Jahren versuchen wir, neue junge Vorstandsmitglieder zu gewinnen.« Insbesondere fehlen junge Wanderführer. Vakant sind die Posten Fachwart für Wandern, Öffentlichkeitsarbeit, Heimatpflege und Natur. Auch das Amt des 2. Vorsitzenden kann nicht wieder besetzt werden.
Weil ein Wanderwart fehlt, werden die Wanderführer ihre Veranstaltungen selber bewerben, durchführen und im Nachgang auch den Pressebericht schreiben. »Wir haben 22 Wanderführer, denen man gar nicht genug danken kann für ihren Einsatz«, erklärte Brosamer in seinem Bericht. Am Ende seiner Ausführungen dankte Brosamer allen Vorstandsmitgliedern und Tourenführern für die aktive Zeit, die sie im Ehrenamt verbringen, damit die Mitglieder des Schwarzwaldvereins, die Bürger von Zell und die Gäste im Tal gute Wege und Beschilderung zum Wandern vorfinden. »Letztlich ist erholsames Wandern unser aller gemeinsames Ziel«, betonte der Vorsitzende.
Für die Dienstagwanderer berichtete Michael Mietzner für das Jahr 2022. Sie sind acht Mal gewandert und haben dabei 57 km zurückgelegt. Oft fahren die Wanderer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu einem weiter entfernt liegenden Ziel.
Für die Mountainbiker berichtete Lothar Schneider. Die Radfahrer haben 10 Touren unternommen: 5 Halbtagesfahrten, 4 Ganztagesfahrten und eine viertägige Tour in das Tannheimer Tal. Durchschnittlich nahmen 7 Personen pro Tour teil und es wurden insgesamt 5.011 km geradelt.
Wegwarte leisten 257 Arbeitsstunden
Auch die Wegewarte waren sehr aktiv. Hier informierten Berthold Brosamer und Werner Vollmer, das in 2022 insgesamt 257 Arbeitsstunden zusammengekommen sind. Die Wegewarte kümmern sich um 46 km Wanderwege, die Wege mit der gelben Raute und einen Teil des Hansjakob-Wanderweges. Sie haben eine Liegebank aufgestellt, einen umgestürzten Baum weggeräumt, Wanderschilder repariert oder erneuert und geschaut, dass die Ruhebänke in Ordnung sind und die Wege freigeräumt. Brosamer dankte den Unterentersbacher Mitgliedern, die dort die Wege eigenständig in Ordnung halten.
Mathias Hertwig legte den Kassenbericht vor. Die Kassenprüfer Kevin Heizmann und Helmut Lehmann bestätigten die ordnungsgemäße Kassenführung.
Bürgermeister Günter Pfundstein nahm die Entlastung der Vorstandschaft vor. Danach erklärte er: »Ich habe gut zugehört. Mit 300 Mitgliedern ist der Schwarzwaldverein einer der mitglieder stärksten Vereine.« Er dankte den Wegewarten im Namen der Stadt nochmals für ihre geleistete Arbeit. Zum Thema Neugestaltung der Homepage machte er den Vorschlag, vielleicht eine vereinsübergreifende Lösung zu finden. Für einen projektbezogenen Einsatz ließe sich eher jemand Freiwilliges finden.
Langjährige Vorstandsmitglieder scheiden aus
Vor den Neuwahlen gab der Vorsitzende Manfred Brosamer bekannt, dass folgende Personen ihre Ämter niedergelegt haben: Klaus Bergmann als 2. Vorsitzender, Rita Isenmann als Wanderwartin (seit 1994), Josef Stenzel als Beisitzer (im Vorstand seit 1988) und Beppo Heitzmann als Wegewart (seit 1998).
Die Neuwahlen fanden per Akklamation statt und wurden von Bürgermeister Günter Pfundstein geleitet. 1. Vorsitzender bleibt Berthold Brosamer. Ebenfalls im Amt bestätigt wurden: Kassierer Mathias Hertwig, Schriftführer Philipp Spitzmüller, Jugend und Familie: Philipp Spitzmüller, Wegewart Zell: Berthold Brosamer, Wegewart Unterentersbach: Werner Vollmer, Fachwart Mountainbiker Lothar Schneider, Fachwart Dienstagswanderer Michael Mietzner und Beisitzer Günter Brüderle. Vakant bleiben die Posten des 2. Vorsitzenden sowie die Fachwarte für Öffentlichkeitsarbeit, Heimatpflege und Natur. Dringend gesucht werden Frauen für die Vorstandschaft: Nur Männer haben sich zur Wahl gestellt.
Maria Brüderle 60 Jahre mit dabei
Der Zeller Schwarzwaldverein besteht seit 120 Jahren. Viele Mitglieder sind schon sehr lange Jahre im Verein. »Unsere Ziele sind das Wandern sowie die Wege und die Natur zu schützen und zu erleben«, erklärte der Vorsitzende Brosamer. Er dankte den langjährigen Mitgliedern für ihre Treue zum Verein.
Die äußerst seltene Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft erhielt Maria Brüderle. Brosamer las den Text der Urkunde vor und richtete auch persönliche Worte der Anerkennung an Maria Brüderle.
Seit 50 Jahren ist das Ehepaar Anneliese und Franz Huber im Schwarzwaldverein. Auch für sie fand der Vorsitzende herzliche Worte der Wertschätzung und des Dankes.
Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt: Peter Burger, Elisabeth Burger, Konrad Günther, Sabine Günther, Gerold Pross, Markus Schilli, Inge Schülli, Konrad Schülli, Klaus Schwörer und Gebhard Willmann.
Seit 25 Jahren halten dem Verein die Treue: Das Ehepaar Gabriele und Richard Antritter mit Sohn Rafael sowie Irmgard Knes.
Am Ende der Versammlung wurde der Wanderplan für 2023 verteilt. Informationen zum Schwarzwaldverein gibt es auf der homepage: schwarzwaldverein-zell.de.
Klaus Bergmann jetzt Ehrenmitglied

25 Jahre lang war er der 2. Vorsitzende des Schwarzwaldvereins – Sein Geschäft in der Kirchstraße war jahrelang die Anlaufstelle
Der 2. Vorsitzende Klaus Bergmann gab bekannt, dass er sein Amt niederlegt und damit jüngerem Nachwuchs die Chance geben möchte, im Vorstand Verantwortung zu übernehmen. »Ich mache meinen Platz frei«, erklärte er.
Der Vorsitzenden Berthold Brosamer dankte ihm mit herzlichen Worten für sein Engagement: »Seit 1997 bist du 2. Vorsitzender und hast meine vollste Anerkennung und Respekt!«
Zu den Mitgliedern gewandt erklärte er, dass Klaus Bergmann fehlen werde. Er war seit 1997 maßgeblich an der Entwicklung des Vereins beteiligt, hat Busreisen und Wanderungen organisiert. Er hat die Wanderpläne gemacht und viel Werbung für die gemeinsamen Aktivitäten. Dies alles neben seiner Arbeit im Fotogeschäft, das von 1997 bis vor wenigen Jahren praktisch die zentrale Anlaufstelle des Schwarzwaldvereins war.
Er ernannte Klaus Bergmann zum Ehrenmitglied des Vereins und überreichte ihm Urkunde, Präsent und die Ehrennadel. Dazu gab es den lang anhaltenden Applaus der Mitglieder.