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Zell am Harmersbach | 6.03.2023

Informiert beten – betend handeln

Engagierte Frauen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde gestalteten gemeinsam den Weltgebetstag

Foto:
Das Organisationsteam des Weltgebetstags stellte das Land Taiwan vor. Foto: Michael Horst
von Michael Horst

Der Weltgebetstag der Frauen ist die größte ökumenische Basisbewegung von Frauen. Er wird jeden ersten Freitag im März in mittlerweile 120 Ländern dieser Welt begangen. Jedes Jahr bereiten die Frauen aus einem anderen Land den Gottesdienst vor. Der Erste Weltgebetstag fand im Jahre 1927 in dieser Form statt.

Foto: Michael Horst
Ursula Wernet und Bärbel Beck begrüßten die Gottesdienstteilnehmer.
Foto: Michael Horst
Symbolische Geschenke, ausgebreitet auf der Landesflagge.
Foto: Michael Horst
Der Projektchor in Aktion – singen, klatschen und musizieren.
Foto: Michael Horst
Blick in die gut gefüllte Kirche.

Das Motto der Bewegung lautet »Informiert beten – betend handeln«. In diesem Sinne setzt sich die Bewegung für Gleichberechtigung der Frauen in Kirche und Gesellschaft, um Teilhabe und Umweltschutz und gegen Rassismus und Intoleranz ein.

Die Liturgie für den ökumenischen Gottesdienst wurde von Frauen aus Taiwan vorbereitet, vom lokalen Organisationsteam um Bärbel Beck und Ursula Wernet übernommen und individuell ausgestaltet. Der Gottesdienst wurde turnusgemäß in der evangelischen Kirche Zell abgehalten. Das Organisationsteam setzt sich aus engagierten Frauen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde zusammen und wurde von einem Projektchor unter der Leitung von Christiane Bergsträsser unterstützt. Im Projektchor waren Musikerinnen der Chorgemeinschaft Horizont, der Lobpreisband und weitere Sängerinnen und Instrumentalisten vertreten.

Taiwan

Bevor die eigentliche Liturgie mit Lied- und Textbeiträgen sowie gesungenen Liedrufen begann, wurde das ausrichtende Land Taiwan vorgestellt. Die Mitglieder des Organisationskomitees hatten dazu kleine Texte den einzelnen Buchstaben des Landnamens zugeordnet. Vor dem Altar war die Landesflagge ausgebreitet. Der Text zum jeweiligen Buchstaben wurde durch symbolische Geschenke verdeutlicht, die auf der Flagge am Boden ausgebreitet waren.

So steht beispielsweise das T für die Hauptstadt Taipeh, die mit Ihren 3,5 Mio. Einwohner*Innen verschiedenste Religionen und Ethnien beherbergt. Das I steht für Inselstaat mit der ungefähren Größe von Baden-Württemberg. Das W steht für Widerstand, denn die Demokratisierung begann erst 1992 an der viele Frauen gemeinsam mit der presbyterianischen Kirche beteiligt waren. Das N schließlich steht für die einzigartige Natur die die Küche mit Gewürzen, Südfrüchten, Reis und Tee bereichert.

Ping An – Friede sei mit Dir

Mit diesem taiwanesischen Gruß der »Friede sei mit Dir und mit uns allen« bedeutet, begann die eigentliche Liturgie. Sie bestand aus 9 Liedern und 7 Liedrufen, die der Projektchor sowie die begleitenden Solisten einstudiert hatten. Es handelte sich um schöne und beschwingte Melodien, die zum Mitsingen und Klatschen einluden. Überwiegend waren die Lieder aus dem taiwanesischen Original übertragen worden. Das Lied »Glaube bewegt« war sogar speziell für diesen Gottesdienst komponiert worden.

Die Mitglieder des Organisationsteams teilten sich abwechselnd die Ansprachen, liturgischen Texte, Gedanken zur Bibel, Kollekte, Fürbitten, Sendung und Segen. Diese Textpassagen wurden immer wieder durch die Liedrufe des Chores unterbrochen, was den Gottesdienst sehr vergnüglich und abwechslungsreich machte.

Briefe an mutige und glaubensstarke Frauen

Dort wo in normalen Gottesdiensten gepredigt wird, wurden Dankesbriefe an Frauen verlesen, die mit ihrem Wirken beispielgebend und ermutigend auf andere Frauen wirken. Diese Briefe beschrieben beklemmende und verstörende Umstände von Missachtung, Unterdrückung, Missbrauch und Diskriminierung, gegen die sich die angesprochenen Frauen mit Intelligenz, Tat- und Glaubenskraft gestellt hatten.

Betendes Handeln

Im Kollektenteil wurde die Botschaft des Gottesdienstes und der Bewegung auf den Punkt gebracht. Beten ist gut, beten und handeln ist besser. Die Kollekte als Zeichen der Liebe, des Friedens und der Versöhnung ist ein gemeinsamer Beitrag zum betenden Handeln.

In den Fürbitten wurde die schwierige Situation Taiwans als Spielball der Mächte, als nicht anerkannter Staat und der realen Bedrohung durch Festland-China thematisiert. Der Heilige Geist wurde gebeten, den Menschen Stärke und Zuversicht zu geben, um mit der ungewissen Zukunft zurecht zu kommen.

Alle schweren Gedanken waren schnell wieder verflogen, als die Schlusslieder erklangen und Sendung und Segen ausgesprochen waren. Die Gottesdienstbesucher dankten den Akteuren mit begeistertem Beifall und stehenden Ovationen. Der Chor ließ sich sogar noch zu einer Zugabe, dem eigens komponierten Lied »Glaube bewegt« von Catrin Wolfer bewegen. Nicht wenige der Besucher wünschen sich, die vielen schönen Lieder noch einmal hören zu dürfen.

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Schlagworte:
Evangelische Kirchengemeinde Zell am Harmersbach, Seelsorgeeinheit Zell am Harmersbach, Weltgebetstag der Frauen

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