In der Montagsausgabe der »Schwarzwälder Post« wies Hans-Peter Wagner auf das bevorstehende Fest »Mariä Lichtmess« hin und betonte, dass dieses Marienfest im Volksglauben tief verwurzelt sei. Wer morgen kommt, wird sehen, dass dem nicht mehr so ist, oder doch noch?
Jedenfalls ist die Wallfahrtskirche noch hell erleuchtet durch die zwei schönen Tannenbäume im gotischen Chor. An ihnen spenden elektrische Kerzen warmes Licht und beleuchten die schon vor Jahren von Frau Wölfle gebastelten Sterne und die beiden Krippen, die in diesem Jahr das Weihnachtsgeschehen darstellen: links die althergebrachte Krippe nach Art eines Stalles, in dem Maria den Hirten und Weisen und heute uns das Kind entgegenhält und uns zeigt, dass sie ihn uns zum Heil, uns zur Freude geboren hat.
Sieben Kapuziner umgeben das Kind
Neu ist dieses Jahr die Krippe rechts am Ausgang zum Kloster: Das Kind liegt in einer Krippe, die von sieben Kapuzinern umgeben ist:
vier sind in ihrer braunen Kutte mit dem weißen Strick klar zu erkennen, die drei anderen sind in liturgische weiße Kleider gehüllt. Das entspricht auch den Brüdern, die noch in Zell sind: da gibt es vier Priester, einen Diakon und die Brüder, die als
Gärtner, Pförtner und Sakristan dienen.
Sie umstehen die Krippe, als wollten sie Abschied nehmen. Sie wissen: nächstes Jahr sieht es anders aus. Insofern stimmt, was am Montag zu lesen war: »Es schwingt Wehmut mit, wenn wir Lichtmess feiern.«
Die Leute aber, die in den vergangenen Tagen zahlreich die Kirche besuchten, um die Krippen zu sehen, waren erfreut, wenn sie die Lichterbäume sahen. Sie sagten: »Hier ist ja wirklich Lichtmess.«
Weihnachtszeit endet
Die Lichter und die Krippe verbreiten eine wohlige Stimmung. Damit ist nun bald Schluss, wenn Bäume und Krippe wieder abgebaut werden, wie an den meisten Orten schon nach dem Fest der Taufe Jesu. Mit ihm endet seit 1970 die reguläre Weihnachtszeit.
Gottesdienste und Andacht
Der Marien-Festtag am morgigen Donnerstag, 2. Februar, beginnt um 7.30 Uhr mit einer hl. Messe. Die Festpredigt hält Diakon Bruder Pirmin Heppner. Er wird den tieferen Sinn und die Bedeutung vom Festtag »Mariä Lichtmess« erklären, der schon über 2000 Jahre Christen und Gläubige durch ihr Leben begleitet. Um 9.30 Uhr laden die Kapuziner zum eigentlichen Festgottesdienst ein. Pater Dr. Leonhard Lehmann wird um 14.30 Uhr das Rosenkranzgebet mit den Gläubigen sprechen und um 15 Uhr eine festliche Andacht leiten.
Blasius-Segen wird gespendet
Vor und nach den Gottesdiensten ist Gelegenheit zur Beichte. In jedem Gottesdienst werden nach altem Brauch die Kerzen gesegnet, die Pilger das Jahr durch mit ihrem Licht erleuchten. Außerdem wird, wie es Brauch ist, nach den Gottesdiensten der Blasius-Segen zum Schutz gegen Halskrankheiten erteilt.