140 Bogenschützen*innen sind der Einladung des Bogenschützen-Club Zell (BSC) zum 4. Internationalen Scheibennadelturnier, zum 41. Hallenturnier und zum 6. Handicap-Turnier in die Ritter-von-Buß-Halle gefolgt.
Es gibt nicht viele Turniere für Menschen mit Handicap, umso größer war die Freude, dass man nach zwei Jahren Pause wieder durchstarten konnte.
Die Handicap- und Nachwuchsschützen*innen waren am Samstagmorgen als erste dran. Bevor die Pfeile flogen, begrüßten BSC-Vorsitzender Hartmut Bruch und die Kampfrichter Andreas Böhm und Sebastian Gingter die Sportler. Dann nur noch Bogenkontrolle, ein paar Probepfeile – und los ging das Turnier.
Pokale für die Schützen
Beatrice Habertag aus Hamburg hatte sich auf dieses Wochenende sehr gefreut. „Ich schieße nicht so gut, weil mir das Training fehlt, ich bin letztes Jahr schwer erkrankt, umso mehr freue ich mich, hier zu sein“, sagte sie. Da waren auch Rainer Rill vom Schützenverein Appenweier und Bernhard Horne von der Esther-Weber-Schule Emmendingen. Beide Trainer arbeiten seit vielen Jahren ehrenamtlich, um Menschen mit Handicap das Bogenschießen beizubringen.
Rainer Rill sagte einst in einer Bogensportzeitschrift: „Ich freue mich, wenn ich das Lächeln in den Kinderaugen sehe.“ Genau diesen Moment gab es bei der Siegerehrung, als Hartmut Bruch jedem der Handicap-Schützen ei-nen Schwarzwaldmaidle-Pokal mit Urkunde überreichte.
Nachwuchsteam überzeugt
Mit einem starken Nachwuchsteam war Kadertrainer Fabian Kuntz vom SV 1960 Wörth am Rhein angereist. Seine Schützlinge belegten viele der vorderen Plätze, etwa Julian Müller (Schüler C, 570 Ringe) und Luke Freisinger (Schüler A, 553 Ringe).
Aber auch die Zeller Bogenschützen*innen konnten sich über Platzierungen freuen, Sina Hehr wurde in der Juniorenklasse mit 441 Ringen zweite, in der Schülerklasse A errang Jette-Sophie Künstle den ersten Platz mit 383 Ringen, Stella Müller mit 311 Ringen den zweiten. Miriam Huber landete mit 291 Ringen auf den dritten Platz. David Huber (Blankbogen Jugend) knackte mit 405 Ringen die 400er-Marke. Noah Müller (Schüler B, 269 Ringe) freute sich über den Platz auf dem obersten Treppchen.
Evi Haas, die erst seit ein paar Wochen Bogen schießt, konnte es kaum glauben, dass sie mit 153 Ringen den dritten Platz in der Jugendklasse geholt hatte. Gerade mal sechs Ringe fehlten Konstantin Zampras auf die „magischen“ 500 Ringe und zu seiner ersten Scheibennadel.
Hauchenge Entscheidung
Zwei Master-Damen wechseln sich regelmäßig ab, wenn es um Podestplätze geht. Sabine Herm vom BSC Zell erreichte 518 Ringe und wurde mit nur einem Ring Vorsprung Erste. Christine Straub (SV Litzelstetten) wurde mit 517 Ringen Zweite. Über den dritten Platz freute sich Regina Schwörer vom BC Dreisamtal Stegen mit 475 Ringen.
Enge Rennen
Stark vertreten waren in diesem Jahr die Compounder und die Blankbogen Schützen*innen.
In der Compound Masterklasse lagen die ersten drei Platzierten eng beieinander. Jürgen Grötzinger (GMT Archery) erlang den dritten mit 560 Ringen, Klaus Marscher (SG Stern Rastatt) mit 565 Ringen den zweiten und Arno Schlisske landete auf dem ersten Platz mit 568 Ringen.
Mit 17 Startern waren die Blankbogen Master die größte gemeldete Klasse. Matthias Schilling (SSG Hohberg) platzierte sich mit 505 Ringen auf dem ersten Rang, auf den zweiten kam Alexander Billek (SG Denkingen) mit gleicher Ringzahl, aber weniger geschossenen „10ern“. Pálfalvi Róbert (BS Bodensee) wurde dritter mit 501 Ringen.
In letzter Minute
Dass Bogenschützen*innen flexibel sind, zeigte sich am Sonntagmorgen, als spontan noch Schützen*innen kamen, um noch am Turnier teilzunehmen. Oder wie Daniel Schmidt vom TG Waldsee, der gleich drei Durchgänge geschossen hatte und mit einem Ergebnis von 545 Ringen in der Masterklasse Recurve den ersten Platz belegte. Auch Elke und Klaus Rapp vom SG Tuttlingen sowie Susanne Engemann von BSV Teningen starteten mehrfach.
Zum ersten Mal gab es wieder einen Wanderpokal in der Mannschaftswertung. Den sicherte sich der SV Litzelstetten Recurve sowie die Blankbogen Mannschaft vom SSG Hohberg.
Gewinner ohne Pfeil und Bogen
Große Resonanz hatte die Tombola, die unter der Federführung von Barbara Albrecht organisiert wurde. Georg Herm hatte für die Tombola zwei Eintrittskarten für den Europa-Park organisiert. Einen Hauptpreis gewann Nora-Elina Brucker von der Esther-Weber-Schule Emmendingen, der zweite ging an Ulrich Welle.
Bürgermeister Günter Pfundstein zollte den Schütz*innen im Rahmen der Siegerehrung Respekt.
Er bedankte sich bei ihnen für ihr Kommen und beim BSC Zell für die wie immer hervorragende Organisation.
Hartmut Bruch ergänzte den Dank um die Sponsoren und Helfer, die sichtbar und im Hintergrund mitgeholfen hatten, um dieses Turnier zum Erfolg zu bringen.