Eine Frage der Kondition

Ho In Lee spielt zwischen den Jahren ein Turnier – Starke Gegner beim Weihnachtsopen in Frankenthal

Keiner spielt mehr Schachturniere als Zells Jüngster Ho In Lee. Nach den Weihnachtstagen hat er am viertägigen Weih­nachtsopen in Frankenthal teilgenommen.

In diesem Turnier wurde in drei Gruppen gespielt. Die C-Gruppe war für Spieler bis DWZ 1399, das B-Turnier bis DWZ 1799 und das stärkste Turnier, die A-Gruppe, ab DWZ 1800 vorgesehen. Gespielt wurden sieben Runden im Schweizer System vom 27. bis 30. Dezember 2022.

Während am ersten Tag nur eine Nachmittagsrunde auf dem Programm stand, wurden an den drei Folgetagen jeweils zwei Runden – eine vormittags und eine nachmittags – gespielt. Eine echte Herausforderung für einen 10-Jährigen, vier Tage hintereinander Turnierschach zu spielen.

Bei den täglichen Doppelrunden kam der Zeller Nachwuchsspieler auf eine Spielzeit von sechs Stunden und mehr. Die Bedenkzeit war 90 Minuten für 40 Züge plus 30 Minuten für den Rest der Partie pro Spieler. Dazu kam die sogenannte Inkrement-Methode der Zeitmessung, die jedem Spieler nach jedem Zug eine vor dem Turnier festgelegte Zeit gutschreibt. Im Frankenthaler Turnier waren dies 30 Sekunden ab dem ersten Zug. Die Idee dieser Zeitmessung stammt vom ehemaligen Schachweltmeister Bobby Fischer, um nicht nach Ablauf der festgelegten Zeitvorgaben nur wegen fehlender Zeit eine Partie zu verlieren.

72 Spieler nahmen entsprechend ihrer Wertungszahl am B-Open teil. Ho In Lee, gerade mit neuer DWZ von 1603, fand sich also im illustren Feld der 1700 bis 1800er Spieler. Und er hatte wenig Losglück. In den meisten Fällen wurde ihm ein 1700er zugelost, welche das Geschehen an der Tabellenspitze bestimmten. In Runde 1 war er gegen den späteren Turnierfünften nicht ohne Chance, verlor aber doch.

Dass Lee ein Kämpfer ist, zeigt die Tatsache, dass er aus den nächsten drei Partien zwei Siege und ein Unentschieden holte. Mit zweieinhalb Punkten aus vier Spielen hatte er wieder Anschluss ans Vorderfeld des Turniers. Bei den zwei Niederlagen in den Runden 5 und 6 zeigte er verständlicherweise Konditionsschwächen. Es folgte ein versöhnlicher Sieg in der Schlussrunde. Mit 3,5 aus 7 hatte er 50 Prozent der möglichen Punkte auf dem Konto. Aufgrund der Gegnerschaft ein beachtliches Ergebnis.

Für Ho In Lee war dieses Turnier eine Schwelle, die es zu überschreiten galt, um das nächste Level zu erreichen. Deshalb: Glückwunsch an Ho In Lee für seine Leistung in Frankenthal!