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Zell am Harmersbach | 29.04.2022

»Genesis – Werke und Tage« von Markus Lüpertz vollendet

Der Künstler macht sich mit dem Abschluss seiner künstlerischen Arbeit selbst das schönste Geburtstagsgeschenk

Foto:
Zum Abschluss seiner 14 monatigen künstlerischer Arbeit in der ehemaligen kleinsten Reichsstadt Deutschlands, in Zell am Harmersbach, hat sich Markus Lüpertz sich ins Goldene Buch der Stadt eingetragen. Von links: Bürgermeister Günter Pfundstein, Inhaber der Zeller Keramik Manufaktur Ralf Müller, der Initiator und Betreuer des Kunstprojektes Anton Goll. Foto: Fabry
von Schwarzwälder Post

Pünktlich zu seinem 81. Geburtstag am 25. April vollendet der renommierte Maler und Bildhauer Markus Lüpertz sein Gesamtwerk »Genesis – Werke und Tage«, bestehend aus 14 monumentalen Keramik-Reliefs in der Größe vier Meter mal zwei Meter.

Markus Lüpertz bemalt das letzte Bild aus dem Teilzyklus über die vier Elemente. Bis zum letzten Tag arbeitete der Meister hochkonzentriert und engagiert an diesem – in dieser Größenordnung wohl letzten – Gesamtkunstwerk in der Zeller Keramik Manufaktur.
Ein Detail aus dem insgesamt 14 Bilder umfassenden Gesamtwerke »Genesis – Werke und Tage«: Jeweils zehn mächtige Keramikplatten, stark modelliert, mit einem Meter Höhe und rund 80 cm Breite, jede zwischen 90 und 150 kg schwer, fügen sich zu einem Kunstwerk in der Größe vier Meter mal zwei Meter zusammen. Dieses Kunstwerk hat, nach der Bemalung, schon den zweiten Brand, den sogenannten Glatt- oder Glasurbrand mit nochmals höherer Temperatur erhalten.
Markus Lüpertz beim Abschreiten seines letzten zu bemalenden Bildes aus dem Unterzyklus »die vier Elemente«. Vor dem Bemalen ist es ihm wichtig, das komplette Bild nochmals komplett visuell zu erfassen.

Im »Markus Lüpertz Schwarzwald-Atelier«, in der traditionsreichen Zeller Keramik Manufaktur, hat der Künstler in den zwei Tagen vor seinem Geburtstag das letzte Relief des umfassenden Monumentalzyklus »Genesis – Werke und Tage« bemalt. Damit ist der künstlerische Part für dieses Gesamtwerk von Markus Lüpertz nach 14 Monaten abgeschlossen. Ein Projekt, welches in die Geschichte der zeitgenössischen Kunst eingehen wird, und gleichermaßen ein freies, künstlerisches Experiment darstellt, wie es Markus Lüpertz selbst bezeichnet.

20 Tonnen Ton verarbeitet

Insgesamt 14 großformatige, keramische Werke hat der Künstler geformt, modelliert, reliefiert und bemalt – und dabei 20 Tonnen Ton verarbeitet. Die Installation in der U-Bahn Karlsruhe wird noch in diesem Jahr erfolgen und das Werk der Öffentlichkeit übergeben.

»Zunächst ist die U-Bahn eine Röhre – bereit für eine Fahrt durch die Unterwelt«, so Lüpertz. »Sieben Stationen zählt die U-Bahn und Gott hat in sieben Tagen die Welt erschaffen.« So auch der Titel der Arbeit: »Genesis – Werke und Tage. Eine schöpferische Reise vom Dunkel ins Licht.«

»In dieser Arbeit werden die Stationen künstlerischer Entwicklung sichtbar, um auf der einen Seite das Gegenständliche und auf der anderen das Abstrakte begreifbar zu machen. Die Reise kann in unterschiedlicher Vielfältigkeit interpretiert werden, dabei führt sie ins Dunkel und entlässt den Betrachter wieder in den Tag, ins Licht.«

Eine große und bedeutende Arbeit

»An die Keramik«, sagt Lüpertz, »habe ihn sein Freund Eduardo Chillida bei Hans Spinner in Südfrankreich vor vielen Jahren herangeführt.« Seither beschäftigt er sich mit der Idee einer großen und bedeutenden Arbeit mit diesem Werkstoff, den er hauptsächlich in öffentlichen Räumen wie zum Beispiel in der U-Bahn in New York gesehen hatte.

Der Wunsch, diesen Arbeiten nachzueifern, bekam mit dem Bau der neuen U-Bahn in Karlsruhe eine aktuelle Realität. Damit sah Markus Lüpertz die Möglichkeit, »für den Werkstoff Keramik eine Lanze zu brechen und sie aus der Beschaulichkeit der frei gestalteten Vasen und abstrakten Farbglasuren herauszuführen, um ein großes Werk in ernsthafter und anspruchsvoller Weise zu realisieren.«

Ohne öffentliche Mittel realisiert

Dieses Leuchtturmprojekt wurde völlig ohne öffentliche Mittel realisiert. Die Finanzierung erfolgte durch die Begeisterung von Unternehmen und privaten Förderern, die dem Künstler Markus Lüpertz bei der Art der Ausführung, der Größe und der Wahl des Themas und damit der Ausstattung der U-Bahn völlig freie Hand ließen.

»Eine neue Form der Kunstförderung, das sich damit auszeichnet, dass es Kunst und Kultur würdigt, mutig fördert und damit die Gesellschaft bereichert.« Dies ist wohl einzigartig in der Kunstszene. Für die Umsetzung wurde vom Initiator und seit sieben Jahren Organisator des gesamten Projektes Anton Goll der gemeinnützige Verein Karlsruhe Kunst Erfahren e.V. gegründet, der die Umsetzung der Finanzierung über Spender und Sponsoren ermöglicht hat.

Zeller Keramik stellt Kunstwerke fertig

Die Zeller Keramik Manufaktur kann nun die restlichen Glattbränden und das Abrichten auf das endgültige Einbaumaß durchführen und schon in den nächsten Wochen mit der Auslieferung der ersten Kunstwerke beginnen. Dann können sie schrittweise in Nachtarbeit, wenn die Bahnen nicht fahren, in der Karlsruher U-Bahn installiert werden.

Das Werk wird der Stadt Karlsruhe seitens des Vereins noch in diesem Jahr für diesen Zweck für mindestens sechs Jahre zur Verfügung gestellt. Mehr Informationen zum Werk stellt der Verein auf der art KARLSRUHE, vom 7. bis 10. Juli 2022, vor. Wer jetzt schon Lust bekommt und neugierig ist, schaut unter www.karls – ruhe-kunst-erfahren.de und www.genesis-lüpertz.de.

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Schlagworte:
Kunst, Markus Lüpertz Schwarzwald-Atelier - Zell am Harmersbach, Zeller Keramik Manufaktur

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