Nicht nur der Storchenturm ist ein bevorzugter Nistplatz für die Störche. Inzwischen haben sie auch die Alte Kanzlei und das Rathaus im wahrsten Sinne des Wortes besetzt. Zur Kollision kommt es nun auf dem historischen Rathaus, wo die Sanierungsarbeiten beginnen.




»Hier können wir in diesem Jahr ein Storchennest absolut nicht gebrauchen. Die anstehenden Sanierungsarbeiten lassen das nicht zu«, stellt Bürgermeister Günter Pfundstein fest. Mit dem Denkmalamt ist abgestimmt, dass die Dachziegel vom Dach genommen, gereinigt und wieder verwendet werden. Das Dachgebälk wird ausgebessert und der Dachboden isoliert. Die Handwerker haben das Rathaus schon eingerüstet. Auch die Sanierung der Natursteine soll in Kürze beginnen.
Um die Störche am Nestbau zu hindern, wurde bereits der Stufengiebel auf einer Rathausseite mit einem Lattengerüst abgesperrt. Aber die Tiere haben nun damit begonnen, auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite zu nisten. »In dieser Phase können wir die Störche noch am Nestbau hindern«, berichtet Bürgermeister Pfundstein. Er stehe deshalb im Kontakt mit dem Regierungspräsidium und der höheren Naturschutzbehörde in Freiburg. Alle Maßnahmen würden mit entsprechender Genehmigung durchgeführt. Einen Storch dürfe man am Nestbau behindern bzw. Nestmaterial entfernen. Ein fertiges Nest dürfe hingegen nicht abgenommen werden.
Um den nistenden Störchen ein Ausweichquartier anzubieten wurde vom Betriebshof ein Ersatznest auf dem Dach der Alten Kanzlei gebaut. Unter Einsatz der Feuerwehrleiter wurde Nestmaterial vom vorderen Treppen-Giebel des Rathauses entfernt und sorgsam auf das Ersatznest platziert. Am Dienstag hat erstmals ein Storch das Nest besetzt.
»Es könnte sein, dass der Storch jetzt das Nest schneller akzeptiert«, hofft Bürgermeister auf den Erfolg der Umsiedlung. Man habe jedenfalls alles in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium und der Höheren Naturschutzbehörde veranlasst, was zu tun war und was man tun könne.
Auch auf dem Golfplatz in der Nähe des Gröbernhofs wurde für die Störche ein Nestangebot eingerichtet. Das wird von den Tieren nicht angenommen.