Die Überheblichkeit der Inhaber von Patenten auf unentbehrliche Medikamente und Impfstoffe geht Dr. med. Christiane Fischer gegen den Strich. Genauso wie die Tatsache, dass die Staatengemeinschaft nichts dagegen unternimmt. Im Interview erklärt sie, warum die armen Länder des globalen Südens endlich raus müssen aus der Abhängigkeit vom reichen Westen – und weshalb es dabei um viel mehr als um Gesundheit geht.
Frau Fischer, wir haben schon mehrfach über die Pandemie gesprochen. Jetzt, im dritten Jahr, gibt es Impfstoff, aber auch jede Menge Ungerechtigkeiten. Hat sich denn gar nichts geändert?
Ganz so pessimistisch sehe ich es nicht. Gut ist, dass wir heute mehr über das Virus wissen als vor einem Jahr. Und wir wissen, dass die Impfung gut vor schwerer Erkrankung und Tod schützt. Mit Impfstoffen für die ganze Welt könnte die Pandemie schnell vorbei sein. Sorgen wir nicht dafür, dass sich die ganze Welt impfen kann, nehmen wir in Kauf, dass die Pandemie länger dauert als sie müsste.
Ihr Vorschlag hört sich einfach an. Warum passiert das nicht?
Weil ein wichtiger Konsens fehlt. Dass die Gesundheit aller Menschen auf der ganzen Welt wichtiger ist, als das wirtschaftliche Wohlergehen einzelner Firmen. Wir können die Pandemie nur besiegen, wenn weltweit geimpft wird. Und das wird nur möglich sein, wenn es keine Patente auf die Impfstoffe gibt. Es muss endlich ein Umdenken her.
Den kompletten Bericht mit Interview und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.