Es ist schon etwas Besonderes, wenn der Nikolaus nicht nur die blank geputzten Stiefel und Teller vor der Haustüre befüllt, sondern leibhaftig erscheint. Das dachten sich auch viele Familien und luden den Heiligen Mann zu sich nach Hause ein.
Wegen der Pandemie haben sich die besuchten Familien etwas ausdenken müssen. St. Nikolaus und sein dunkler Geselle Rubelz wurden coronakonform herzlich im Garten oder an der Haustüre empfangen. Gedichte wurden aufgesagt und Lieder gesungen. Natürlich durften auch die Geschenke für die Kinder nicht fehlen. Da der Rubelz sich immer im Hintergrund aufhielt und sich ab und zu lediglich durch ein Brummen meldete, brauchte kein Kind Angst zu haben.
Für ihr Kommen verlangen die Beiden kein Honorar. Es ist so: Wer mag, gibt eine Spende. Über 1.240 Euro kamen zusammen. Der Betrag konnte kürzlich an das »Haus des Lebens« in Offenburg-Rammersweier für den guten Zweck weitergegeben werden.
Authentisch nikolausig
»Viele Anfragen mit der Bitte um einen Besuch von Familien, Kindergärten und Krabbelgruppen flattern schon im Oktober und November bei uns ein. Oft heißt es aber auch schon beim Verlassen des Hauses: Herr Nikolaus, kumme sie mit dem Rubelz nächstes Johr wieder?«.
Besonders um den 6. Dezember herum stehen viele Besuche bei Familien im
Harmersbach-, Kinzig- und Renchtal im Terminkalender. »Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Familie im weihnachtlich geschmückten Garten wartet. Wenn Lagerfeuer entzündet wurden und wir mit Spannung erwartet werden«, berichtet der Nikolaus. Auf die Frage, ob ein Kind auch ein Gedicht oder ein Lied könne, wird meist mit einem freudigen »ja« geantwortet. Sehr schön sei es auch, wenn eines der Kinder ein Instrument spielt und den beiden Besuchern das Erlernte zeigt. Den beiden Darstellern ist es wichtig, den Nikolaus mit seinem treuen Begleiter authentisch darzustellen. Das kitschige »Ho-Ho-Ho« des Weihnachtsmannes wird man bei einem Besuch sicherlich nicht zu hören bekommen. Stattdessen hört die Kinderschar eine Legende aus dem Leben des heiligen Nikolaus.
Hilfe für Mütter in schwierigen Lebenssituationen
Die Spende von 1.240 Euro ist im »Haus des Lebens« in Rammersweier gut aufgehoben. In dieser Einrichtung finden minderjährige und volljährige Frauen mit ihren zum Teil noch ungeborenen
Kindern sozialpädagogische Unterstützung, um ihren Alltag zu bewältigen. Wenn Mütter in schwierigen persönlichen oder sozialen Situationen sind, helfen, informieren und beraten die Mitarbeiterinnen gerne. Die Arbeit im Haus des Lebens ist geprägt von christlichen Werten, insbesondere dem Aspekt der Würde des Menschen.
Ein herzliches »Vergelt’s Gott« gilt allen Spendern, die die Nikolaus-Aktion 2021 tatkräftig unterstützt haben.
Nie zu früh
Nach dem Nikolaustag ist vor dem Nikolaustag: Es ist zwar noch ein Weilchen hin – doch wer Interesse an einem Nikolausbesuch im kommenden Jahr hat, kann sich gerne schon unter www.Nikolaus-Harmersbachtal.de mit ihm in Verbindung setzen.