Manchmal ist es eine gute Idee, sich in schwierigen Zeiten selbst etwas Gutes zu tun. Nach dieser Devise handelte der Gesangsverein »Frohsinn« und fand sich am 4. November 2021 zu einem gemeinsamen Wild-Essen im »Bräukeller« zusammen.
Auch beim Gesangverein »Frohsinn« ist – wie bei allen Vereinen und im kulturellen Leben überhaupt – die Gemeinschaft durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Verordnungen und Verbote stark eingeschränkt. Mittlerweile darf unter Einhaltung der geltenden Vorschriften zwar wenigstens wieder geprobt werden, Auftritte oder sonstige Aktivitäten sind jedoch weiterhin nicht möglich. Dadurch bleibt manches auf der Strecke. Es fehlen die Herausforderungen, die den Chor zusammenschweißen, der Kontakt untereinander wird lockerer, der Zusammenhalt insgesamt leidet. Kurz gesagt: Es dümpelt alles etwas vor sich hin.
Überrascht horchten die Chormitglieder deshalb auf, als eines schönen Abends in der Probe Vorstandsmitglied Hilde Ruff mit der Mitteilung aufwartete, dass Mitsängerin (und nebenberuflich passionierte Jägerin) Petra Goltz ein Wildschwein erlegt habe, das nur darauf warte, von einem kundigen Koch zubereitet und dann verspeist zu werden. Es wäre doch eine gute Gelegenheit, wieder einmal gemeinsam einen schönen Abend bei gutem Essen und Trinken zu verbringen und gleichzeitig Geselligkeit und Kameradschaft zu pflegen. Der Vorschlag fand sofort breite Zustimmung und man konnte an den Gesichtern schon die Vorfreude ablesen.
Nachdem organisatorisch das Nötige geregelt und mit dem »Bräukeller« sowohl das geeignete Lokal als auch der Koch gefunden waren, trafen die Sängerinnen und Sänger zum genannten Termin fast vollzählig dort ein und harrten erwartungsvoll der Dinge, die da kommen sollten. Alle waren bester Laune, man genoss die Behaglichkeit, in warmer, gemütlicher Runde zu sitzen, während vor der Tür der dunkle Herbstabend mit Regen und Kälte stand.
Und dann wurde aufgetragen: Schon vorher hatte man verheißungsvolle Düfte aus der Küche erschnuppert, aber was dann auf den Tisch kam, übertraf noch die Erwartungen. Der Wildschweinbraten samt den köstlichen Beilagen war ausgezeichnet und man widmete sich ihm mit Hingabe. Dies bemerkte man auch am abschwellenden Geräuschpegel. Der Mund wurde zum Essen gebraucht.
Nach dem wahrhaft fürstlichen Mahl war eine gewisse Trägheit zu spüren und vereinzelt konnte man sehen, dass der Gürtel verstohlen ein Loch weiter geschnallt wurde. Aber nach und nach erwachten die Lebensgeister wieder und lebhafte Unterhaltung kam in Gang. Die Stimmung stieg, wozu auch das eine oder andere Gläschen Wein beitrug. Wie im Flug vergingen die Stunden. Es wurde erzählt und gelacht, man wollte kaum glauben, dass es schon Zeit war, ans Heimgehen zu denken. Aber leider geht alles einmal zu Ende, und bekanntlich soll man ja immer dann aufhören, wenn es am schönsten ist.
Als Fazit kann festgestellt werden, dass die Mitglieder des Gesangvereins »Frohsinn« nicht nur leidenschaftliche Sänger sind, sondern sich auch »saumäßig« gut aufs Feiern verstehen.




