Am Samstag- und Sonntag zeigten die Kinder und Jugendlichen der Theatergruppe Chamäleon ihr Programm im Kultur- und Vereinszentrum. Die Eltern und Geschwisterkinder, Omas und Opas sowie Freunde der Kinder zeigten sich begeistert von der Spielfreude der Kinder, die in ihren schönen Kostümen und passenden Schminke allein schon ein Hingucker darstellten. Zahlreiche Tänze lockerten das Programm auf.
Die kleinen Theaterspieler führten eine Tiergeschichte auf: »Keine Angst vor’m bösen Wolf«. Die größeren Kinder spielten »Chaos im Indianerdorf«. Die Teenager im Alter von 14 bis 18 Jahre zeigten schon mal Tänze aus ihrem Musical, das sie im Herbst aufführen werden. Das Bühnenbild mit Wald, Bäumen und einem Tipi wurde erkennbar auch von den Kindern sehr kreativ gestaltet. Da gab es viele Möglichkeiten, sich auf der Bühne zu verstecken.
Die Leiterin der Theater- und Tanzgruppen, Katja Prochazkova-Körnle, begrüßte die Gäste. »Ich möchte zuerst die Kinder loben. Es sind super Kinder, die trotz langer Corona-Pausen durchgehalten haben«, erklärte sie. Im Herbst 2019 haben sie angefangen und wurden dann gleich ausgebremst. Erst vor ca. sechs Wochen konnte mit intensiven Proben wieder angefangen werden. Einige Rollen mussten neu besetzt werden. »Jetzt freuen wir uns auf unseren Musical-Nachmittag. Herzlich willkommen !«
Mit einem Begrüßungstanz fing das Programm gleich mit viel Musik und Schwung an. »Hallo, wir grüßen dich« spielte die Musik und die kleineren Kinder zeigten in ihren schönen Kostümen, mit wie viel Freude sie dazu einen Tanz aufführen können. Da ist die perfekte Choreografie nicht so wichtig und der Tanz endete in einem wilden Durcheinander.
Eine lehrreiche Tiergeschichte
Die Kinder der Altersgruppe 4 bis 9 Jahre zeigten eine lehrreiche Tiergeschichte. Zunächst streiten sich zwei Bärenmädchen, wer von ihnen der stärkere Bär ist. Die beiden Katzen holen die weise Eule, die einen Ausweg weiß: Beide Bären sind gleich stark. Dann kommen zwei Wölfe auf die Bühne, die sehr hung rig, aber auch müde sind und bald einschlafen. Sie werden von Bienen und Schmetterlingen umflogen und dadurch aufgeweckt. Durch ein Gewitter geraten alle Tiere in Aufruhr und nach einem Blitz fällt eine Tanne direkt auf eine Wölfin und begräbt sie unter sich. Verzweifelt ruft sie um Hilfe. Verschiedene Tiere kommen vorbei – doch der Wölfin helfen? Wo diese doch immer gemein zu ihnen war und sie sogar fressen wollte! Das bringt die Wölfin zum Nachdenken: War ich wirklich so böse, dass mir jetzt keiner helfen will? Dann werde ich mich ändern, denkt sie sich. Die lieben Katzen lassen sich schliesslich überreden und räumen den umgestürzten Baum zur Seite, die Wölfin ist wieder frei. Dann will die Wölfin doch tatsächlich die Katzen auffressen… bis die weise Eule mit ihrer Sekretärin, die Fledermaus, einschreitet und der Wölfin das Versprechen abringt, nicht mehr so böse und gemein zu sein. Damit ist die Geschichte zu Ende und alle Akteure zeigen einen fröhlichen Tanz.
Die Namen der kleinen Schauspieler sind: Johanna Wurtz und Annika Muser (Wölfinnen), Anna Letai und Kim Brosamer (Katzen), Isabell Lehmann und Emma Lehmann (Bären), Madlen Willmann (Eule), Annabell Lehmann (Fledermaus), Sofia Vögele und Leni Götze (Schmetterlinge), Marlene Baumann (Biene), Pauline Ficht (Fuchs), Dora Letai und Jonathan Letai (Pferde).
In der Pause gab es Gelegenheit, von den vielen Kuchen zu probieren, die die Eltern und Freunde der Chamäleon-Kinder gebacken hatten.
Sinneswandel im Indianerdorf
Die Altersgruppe der 10- bis 14-jährigen Kinder zeigte das Stück »Chaos im Indianerdorf«. Mit Indianergeheul stürmen die Akteure die Bühne und zeigen erstmal einen Indianertanz. Der Indianerhäuptling ist immer unzufrieden. Er hat »nur zwei Töchter« und hätte lieber einen Sohn gehabt: »Mädchen sind zu nichts zu gebrauchen. Ich will auf Bärenjagd gehen – doch mit wem?«, ärgert sich der Häuptling. Einige Indianerkinder gehen in den Wald zum Beeren sammeln. Daraus mixen sie einen Zaubertrank, den die Töchter des Häuptlings mitnehmen, um damit wilde Pferde zu zähmen. Zwei Pferde bringen sie mit als Geschenk für ihren Vater, doch dem sind die Pferde zu klein. Daraufhin bekommt er Ärger mit seiner Frau. Inzwischen sind die beiden Bären ebenfalls im Wald unterwegs und sammeln Honig. Davon erfährt auch der Häuptling und bekommt Appetit auf Honigbrot. Seine Tochter Rivana hat von den Bären und den Bienen gehört, geht ebenfalls dahin und besänftigt die Bienen mit guten Worten. Sie geben ihr daraufhin Honig, den Rivana zu ihrem Vater, dem Häuptling, bringt. Doch der will sie auch dafür nicht loben, trotz Aufforderung von seiner Frau und Großmutter. Da muss die Tochter erst von den Katzen und Wölfen entführt werden, damit er erkennt, dass sie in Gefahr ist und ihm fehlt. Er kämpft mit den Tieren und kann Rivana zurückerobern: Chaos im Indianerdorf. Der Häuptling ändert endlich seine Meinung und sagt: »Meine Tochter Rivana war mutig und wenn der Stamm einen neuen Häuptling braucht, wird es vielleicht eine Frau, eine ›Häuptline‹.« Über diesen Sinneswandel freuen sich alle und tanzen miteinander einen Indianertanz.
Die Namen der Akteure sind: Kai Braun (Häuptling), Madeleine Boschert (seine Frau), Lea Braun und Sarah Haag (Häuptlingstöchter), Madlen Willmann (Häuptlingsmutter), Laura Ernst (Schamane), Fabienne Burger (Azubine), Sophia Roth (Erzählerin).
Nach kurzer Pause zeigen die Teenager einen stimmungsvollen Tanz mit ihrer Leiterin Katja Prochazkova- Körnle – da sprang der Funke über und das Publikum klatschte gerne mit. Die Namen der Tänzerinnen sind: Jacqueline Barth, Sophia Lehmann, Lisa Muser, Anna Spitzmüller, Corinna Muser, Rosalie Heizmann, Kristina Herz.
Zum Abschluss rief die Regisseurin Katja Prochazkova-Körnle alle Akteure auf die Bühne und stellte sie mit ihren Namen vor. Für jeden gab es dazu auch lobende Worte und natürlich den Applaus der Zuschauer.
Eine besondere Ehrung erhielt Sofia Lehmann, die seit zehn Jahren dabei ist. Sie hilft inzwischen schon bei den Proben der Kleineren. Als Dank wurde ihr ein T-Shirt geschenkt mit …natürlich einem aufgedruckten Chamöleon. Von dem Publikum gab es lang anhaltenden Applaus – das Theaterspiel der Kinder und die vielen Tänze haben allen sehr gut gefallen.





