Am Samstagabend wurde eine besondere Feier in der Zeller Pfarrkirche angeboten: eine Messe, bei der die Kirche fast ausschließlich mit Kerzen beleuchtet ist. Nur wenige Deckenlichter spendeten bei dieser Rorate-Messe dezentes Licht zur Orientierung, sodass eine außergewöhnliche Stimmung in der Kirche zu spüren war.
Das Singen der Kirchenbesucher ist nach den aktuellen Corona-Bedingungen nicht erlaubt. Für die musikalische Gestaltung durch Dieter Benson an der Orgel und Heike Thoma an der Querflöte waren die Gläubigen daher sehr dankbar. Hell klangen die schönen Flötentöne von der Orgelempore, umrahmt und begleitet durch die tiefe musizierende Orgel.
Jeder Besucher erhielt ein persönliches Kerzenlicht und konnte damit seinen eigenen Platz ausleuchten. Pfarrer Bonaventura Gerner begrüßte die Gäste und sprach die Einladung aus, in dieser Messe zur Ruhe zu kommen. Bei der zu Beginn meditativen Musik und den Texten zum Thema Licht konnte dies gut gelingen.
In seiner Predigt thematisierte Pfarrer Gerner nochmals das Thema Licht: »Die Sehnsucht nach Licht ist groß.« Das Licht gehe von der Krippe aus und auch der Stern über der Krippe strahle in hellem Glanz, führte Gerner weiter aus. Selbst die Virologen und Kanzlerin Angela Merkel haben »von einem Licht am Ende des Tunnels gesprochen«, zitierte Gerner die beiden Personen. Er las einen Text von Frank Hoffmann vor, in dem es um ein Wiedersehen einer Deutschlehrerin mit ihrem ehemaligen Schüler nach 40 Jahren ging. Der Mann hatte in seiner Schulzeit sehr gerne Unterricht bei ihr gehabt und dadurch seine Begeisterung für Literatur entdeckt. Bei einem Wiedersehen nach Weihnachten bei ihr zu Hause stellte er erstaunt fest, wie jung und lebendig die alte Dame geblieben war und wie gut sie sich verstanden. Aus dem geplanten Kurzbesuch wurde ein langer Abend und er ging erst im Dunkeln heim – doch in seinem Herzen brannte ein Licht.
Damit drückt der Autor aus, dass Menschen in einer dunk len Zeit symbolisch ein Licht für andere sein können.
Dies wünschte auch Pfarrer Gerner am Ende seiner Predigt: »Der Advent lädt uns ein, Licht zu sein füreinander.«
Er dankte dem Liturgiekreis für die inhaltliche Gestaltung der Feier und die schöne Gestaltung des Kirchenraums durch sehr viele Kerzen