Vom 22. Oktober bis 22. November 2020 sind Skulpturen von Künstler Armin Göhringer in der Galerie der Stadt Tuttlingen ausgestellt.
Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck, Leiterin der Galerie der Stadt Tuttlingen, freut sich, mit Armin Göhringer einen der großen zeitgenössischen Meister der Holzbildhauerei in Tuttlingen begrüßen zu können. In ihrer Einladung zur Ausstellung schreibt sie: »Er ist ein Schöpfer luftig-filigraner Skulpturen von großer Anmut. Deren Quelle, im materiellen wie im ideellen Sinne, ist der Baum, Sinnbild und Grundlage einer intakten Natur und einer lebenswerten Umwelt. Die bewusste Beziehung zum Baum und des tiefen Respekts für seine Bedeutung sind Grundlage der intensiven Hinwendung Göhringers zum Holz als seinem künstlerischen Material. Diese Verbundenheit hat ihre Wurzeln zweifellos im Schwarzwald, wo Göhringer aufgewachsen und wo er nach der Ausbildung seinen Lebens- und Arbeitsort in Zell am Harmersbach gefunden hat.
Göhringers Arbeitsmittel, die Kettensäge, ist aus kunsthistorischer Sicht neu und innovativ, zumal in der ihm ganz eigen Art und Weise, wie Göhringer diese einsetzt. Sein Verhältnis zu den Bäumen ist dialogisch, es geht ihm darum, in der Bearbeitung deren Eigenheiten zu respektieren und deren Besonderheit hervorzuholen. Die aus dem Heraussägen von Teilen entstandenen Skulpturen bleiben in der vertikalen Ausrichtung des Baumes und der Form des Emporwachsens verhaftet.
Wie kein anderer Künstler treibt Göhringer die Auflösung des kompakten Baumstammes virtuos ins Extrem, sodass dieser zum filigranen Gebilde wird, das nunmehr geradezu ohne Schwerkraft scheint. Das Beeindruckende ist, dass es nichts Zusammengesetztes gibt, sondern die Skulpturen trotz Durchbrüchen ihre Ganzheit aus einem Stamm bewahren. Es sind lebende Beispiele dessen, was unter Herausnahme von maximal viel Material und einem ausgeklügelten Belassen von tragenden und lastenden Passagen und mit Rücksicht auf Kraft und Gegenkraft gerade noch möglich ist. Insofern sind es auch Gleichnisse für das Wagnis und die Fragilität allen Daseins, das letztlich dem Wandel und der Auflösung unterworfen ist.«
Eröffnung der Ausstellung ist am Samstag, 24. Oktober, von 11 bis 18 Uhr. Von 14 bis 17 Uhr ist der Künstler persönlich anwesend. Es erscheint ein Katalog und Einführungstexte liegen aus. Die Göhringer-Ausstellung wird unterstützt vom Kunstkreis Tuttlingen e.V. und dem Künstler Willi Bucher, der als Kurator für die Organisation und Begleitung verantwortlich zeichnet. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr.