Nachdem die Hauptversammlung des Schachclubs Schwarz-Weiss Zell in den letzten Jahren nur mäßig besucht war, begrüßte Vorstand Wilhelm Eble dieses Jahr ein volles Haus.
Die Entscheidung die Hauptversammlung vor dem traditionellen Grillfest stattfinden zu lassen entpuppte sich als gute Idee. Eble begrüßte die zahlreichen Teilnehmer und bat alle, sich zum Gedenken an den vor kurzem verstorbenen Manfred Lehmann zu erheben.
Im Tätigkeitsbericht nahm das Corona-Geschehen einen breiten Raum ein. Mitte März dieses Jahres wurde die Schachsaison zwei Runden vor Schluss abgebrochen. Beide Mannschaften standen in ihrer Spielklasse jeweils auf dem 4. Platz, ohne Möglichkeit nach ganz oben, aber auch kaum Gefahr nach unten zu den Abstiegsrängen. Seither ruht der Spielbetrieb. Die noch offenen Spiele sollen nun im nächsten Jahr nachgeholt werden. Eble berichtete vom Verbands- und Bezirkstag, welche Maßnahmen dort diskutiert wurden, um wieder turniermäßig Schach spielen zu können. Geplant ist ein freiwilliger Ersatzspielbetrieb mit reduzierter Spielerzahl – Sechser- statt Achter-Mannschaften – weil viele ältere Spieler pandemiebedingt momentan gar nicht spielen wollen.
Der deutsche Schachbund hatte bereits im April die Initiative ergriffen und die Deutsche Schach Online Liga ins Leben gerufen. Wettkampf ohne Körperkontakt war die Devise der Stunde. In diesem großen Online-Turnier waren die Zeller mit zwei Teams dabei. Die erste Mannschaft schaffte es in ihrer Liga bis ins Endspiel, welches dann im Stichblitz verloren ging. Die Jugend musste erwartungsgemäß Lehrgeld bezahlen. Das Turnier war für den Nachwuchs noch eine Nummer zu groß.
Stolz auf den Nachwuchs
Jugendleiter Peter Baumann berichtete, dass der Nachwuchs jedoch unter seinesgleichen, also im Jugendbereich, tolle Erfolge erzielte. Die Schulschachmannschaft des Bildungszentrums Ritter von Buß – mit dem der Schachclub Zell kooperiert – gewann in Denzlingen die Südbadische Schulschachmeisterschaft der Wettkampfklasse Realschule und war bereit den Kampf um den Badischen Titel zwei Wochen später aufzunehmen. Leider verhinderte Corona die Badische Meisterschaft. Im Bezirksjugend Einzel nahmen mit Ho In Lee, Maxim Klassen und Maximilian Fiedler drei Zeller Jugendliche teil. Die zwei U14-Spieler Fiedler und Klassen waren in ihren Leistungen zu unbeständig, um ganz vorne mitspielen zu können. Der fünfte Platz von Maximilian war dennoch beachtlich, wobei Maxim mehr kann, als sein 13. Platz aussagt. Dem siebenjährigen Ho In Lee gelang auf Bezirksebene ein Start-Ziel-Sieg im U10-Turnier, in dem er alle Partien gewann und sich damit für die Badische Meisterschaft qualifizierte. Bei der Badischen nahm er dann in seiner realen Altersklasse der U8 teil und galt als einer der Favoriten. Nach zwei Niederlagen in den ersten drei Spielen war der Titel futsch. Jedoch gelang ihm mit einem furiosen Endspurt (er gewann alle fünf noch zu spielenden Partien) noch der Sprung auf den zweiten Platz. Badischer Vizemeister U8 hört sich auch nicht schlecht an.
In der Kinder- und Jugendliga nahm die Zeller Schachjugend ebenfalls mit einer Mannschaft teil. Nur in einem von acht Spielen mussten sie sich geschlagen geben. Sie sind eine Runde vor Saisonende Tabellenführer. Während die Schulschach AG, welche seit vier Jahren von Thomas Groh und Wolfgang Niederberger durchgeführt wird, vorläufig coronabedingt ruht, trainiert die Zeller Schachjugend regelmässig mittwochs mit den Betreuern Thomas Gißler und Peter Baumann.
Der frische Wind der Jugend weht angenehm durch den Trainingsraum des leicht überalterten Clubs.
Präsentation in der Öffentlichkeit
Kassenwart Michael Vollmer berichtete von leicht roten Zahlen im Finanzbereich, wozu auch das Engagement des Vereins im Jugendbereich beitrug. Jugendarbeit zum Nulltarif ist nicht möglich.
Pressewart Peter Baumann berichtete als Nächster, dass die immer wieder geplante Neugestaltung der Zeller Schachclub Homepage nun endlich fertig ist. Zell war 1998 einer der ersten Schachclubs bundesweit mit eigener Website. Der damals Jugendliche Oliver Möller hatte die Seite anlässlich des Badischen Schachkongresses 1998 in Zell a. H gestaltet. Doch nach zwanzig Jahren ohne update zeigte sich die Seite im Netz in einem jämmerlichen Zustand. Peter Baumann wandte sich an den damaligen Website-Ersteller Möller, welcher zwischenzeitlich als Unternehmer in dieser Branche tätig ist. Mit Möllers Unterstützung gestaltete Baumann den neuen Internetauftritt des Schachclubs Schwarz-Weiss Zell a. H. Es war dringend notwendig, sich außer den regelmäßigen Berichten in der Schwarzwälder Post zeitgemäß der Öffentlichkeit zu präsentieren und Ehrenvorsitzender Peter Baumann freut sich über die zahlreichen Komplimente der Homepage-Besucher (www.Schachclub-Zell.de). Sehr interessant und ausführlich wird auch die Clubgeschichte des 1927 gegründeten Vereins geschildert. Der Blick in die Vergangenheit bildet den Gegenpol zu den aktuellen Themen Online-Schach und Jugendschach.
Neuwahl bringt Veränderung
Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes standen Neuwahlen auf der Tagesordnung. Ehrenvorsitzender Baumann schlug Wilhelm Eble wieder für das Amt des 1. Vorsitzenden vor. Nach dessen einstimmiger Wiederwahl übernahm er das weitere Wahlprocedere.
Wieder gewählt wurden Kurt Jäger (2. Vorsitzender), Michael Vollmer (Kassenwart), Jürgen Gißler (Schriftführer), Peter Baumann (Pressewart), Wilhelm Eble (Material), J. Gißler (Turnierleiter) Jürgen Gißler und Wolfgang Niederberger (Beisitzer), Thomas Gißler (neu) und Robert Eble (Kassenprüfer), Thomas Gißler (neuer Jugendleiter).
Peter Baumann hatte den in der Jugendarbeit sehr engagierten Thomas Gißler als seinen Nachfolger vorgeschlagen, was die Versammlung einstimmig bestätigte. Der Schachclub Zell geht gut aufgestellt in die Zukunft.