»Große mal klein« – dieser Titel kennzeichnet die Ausstellung in der Galerie Arthus, zu der Galerist Bertin Gentges am Sonntag zu der Vernissage eingeladen hatte. Dr. Friedhelm Häring, Kunsthistoriker und Museumsdirektor a. D., sprach zur Einführung.

Mozart hängt neben Zappa, oder Komponist der Klassik (Wolfgang Amadeus Mozart) neben Rock’n’ Roll (Frank Zappa). Die Ausstellung ist durchaus für Überraschungen gut.
Der Künstler Manfred Mahsberg war persönlich anwesend und erklärte seine Werke und Malweise gerne dem interessierten Publikum. Galerist Bertin Gentges begrüßte die Gäste: »Es ist eine stattliche Anzahl Besucher gekommen, das freut mich.« Er kannte den Künstler Mahsberg von Gruppenausstellungen in den Jahren 2006 und 2012 in seiner Galerie. »Heute wollen wir Mahsberg mit einer Einzelausstellung würdigen«, erklärte Gentges.
Professor Friedhelm Häring ist dem kunstinteressierten Publikum der Galerie Arthus bestens bekannt. Seine Einführungen kennzeichnen ihn als einer der profundesten Kenner von Kunst und werden stets mit Geschichten und Anekdoten zu Künstlern und Werken informativ und unterhaltsam zugleich gestaltet.
»Die Ausstellung zeigt Portraits von Personen der europäischen Geistesgeschichte«, beschreibt Häring die Auswahl des Künstlers. Mahsberg habe all die großen Persönlichkeiten zusammengetragen und aus kleinen Abbildungen von ihnen in den Lexika diese Portraits gemalt. Dabei fließt das Leben der Personen in Bilder mit ein – die Portraits wirken lebendig, beschreibt Häring die Kunstwerke.
Als Beispiele nannte er Ernest Hemingway, dessen Portrait an ein »Zerfließen der Zeit« erinnert oder das Bild von Samuel Beckett, bei dessen Bild man an »Warten auf Godot« denkt. Die Portraits des Künstlers Mahsberg solle man nicht unter dem Aspekt der Wiedererkennbarkeit betrachten, sondern unter dem Aspekt des Lebens der Person auf dem Bild. »Suchen sie sich ihren Liebling aus und betrachten sie ihn intensiv«, rät Häring den Besuchern.
Im Vergleich mit anderen Bildern fallen die unterschiedlichen Maltechniken und Malweisen von Mahsberg auf. Bei einer Bilderreihe hat er die Portraits mit Silikon überlagert, so dass die Personen nur noch verschleiert wahrnehmbar sind. Bei den großformatigen Bildern erkennt der Betrachter eine Malstruktur in Schichten und Ebenen. Häring nimmt ein Portrait des Dichters Hermann Hesse von der Wand und zitiert das bekannte Hesse-Gedicht mit dem Ausspruch »und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne«. Er beschreibt dieses Bild als ein »Kraftpaket an Farbe, Malerei und Energie«.
Abschließend sagt Häring zu dem Künstler Mahsberg: »Er ist ein toller, begabter Maler mit einer großen, konzeptionellen Art des Vorgehens, dessen malerisches Leben hier in kleinen, mittleren und großen Formaten dargestellt ist. Die Biografien der Personen auf den Portraits lehren uns den Mut und die Malerei zeigt uns, dass die Welt doch schön ist.«
Bertin Gentges sprach danach seine Einladung an die Besucher zu Gesprächen und Imbiss vor dem Eingang der Galerie aus.
Die Ausstellung »Große mal klein. Miniaturen zu berühmten Persönlichkeiten« von Manfred Mahsberg ist bis zum 7. November in der Arthus-Galerie zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung von Mittwoch bis Freitag von 13 bis 17 Uhr und am Samstag von 12 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung. Nicht geöffnet ist am 1. und 2. Oktober, am 30./31. Oktober sowie an Feiertagen. Weitere Informationen gibt es unter www.arthus-kunstgalerie.de.