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Zum Artikel »Beitritt zur Initiative Motorradlärm abgelehnt« in der Ausgabe 103/2020
Der Nordracher Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, der Initiative Motorradlärm nicht beizutreten. Dies zeugt von besonnenem Handeln und ist lobenswert. Daß diese Initiative von Sasbachwalden ausgeht wundert nicht, sind doch die Einwohner entlang der L 86 besonders betroffen. Es halten sich jedoch nur 5 bis 10 Prozent der Motorradfahrer nicht an die Regeln. Deshalb war es vernünftig, daß Nordrach sich dieser Initiative nicht angeschlossen hat.
Eine Lösung des Lärmproblems kann nur im Dialog mit Politik und Industrie erfolgen. Fakt ist, daß das Prinzip „höher, schneller, weiter“ in den vergangenen Jahren sowohl bei Motorrädern als auch bei Autos immer mehr gelebt wird. Aus diesem Grund sollten wir den Blick aufs Ganze richten: den rollenden Verkehr insgesamt. Dazu zählen ALLE Fahrzeuge auf unseren Straßen, auch die kleinen Roller, die mit ihrem schrillen Motorengeräusch jeden Rasenmäher in den Schatten stellen. Ebenso fallen zunehmend PKW auf, die meinen ihre Umwelt beschallen zu müssen. Alles regelgerecht, denn Radio hören darf man während der Fahrt.
Daher stellt sich grundsätzlich die Frage, wie jeder von uns zur Reduzierung von Verkehrslärm beitragen kann. Mit dem Rad oder zu Fuß gelingt dies auf jeden Fall. Diesbezüglich dürfen wir gespannt sein auf das Verkehrskonzept in Zell und welche Verbesserungen es für alle Einwohner bringen wird.
Karl-Michael Kunner,
Zell am Harmersbach