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Zum Artikel »Zeller Familienbad öffnet so bald wie möglich mit Zwei-Schicht-Betrieb« in der Ausgabe 73/2020
Mit Interesse hatte ich am Montag die Gemeinderatsitzung zum Thema Schwimmbadöffnung verfolgt, sowie die Veröffentlichung darüber in der Schwarzwälder Post gelesen. Gut ist, dass das Schwimmbad auch in diesem Sommer öffnet, wenn auch unter schwierigen Bedingungen. Viele Zeller werden in diesem Jahr ihren Urlaub überwiegend zuhause verbringen, da ist dieses Freizeitangebot sehr wichtig. Das vorgestellte Zwei-Schichten Modell finde ich gut gelungen, ermöglicht es doch vielen Schwimmbadgänger den Zutritt. Dass die Abstands -und Hygieneregel soweit wie möglich eingehalten werden sollen, versteht sich von selbst. Die geplanten Zutrittsbedingungen über den Onlineticketverkauf über das Internet sehe ich sehr kritisch, da hier die Zugangsberechtigung über ein Ticket mit dem Bezahlsystem fest verknüpft ist und somit nur Einzeltickets gelöst werden können. Die Stadt Zell möchte sich das gleiche Buchungssystem zulegen, wie die Stadt Haslach. Seit dem 16. Juni ist dies online auf der Haslacher Homepage verfügbar. Ich habe es getestet. Da werden viele ältere Bürger in der Anwendung scheitern, weil sie keinen PC zuhause haben oder das Onlinebanking nicht wollen. Die Möglichkeit bei der Bezahlung eine Jahreskarte benutzen zu können (wie auch vom Stadtrat gefordert) halte ich für unverzichtbar und dies aus den folgenden Gründen. Können nur Einzelkarten online gebucht werden, kann der Schwimmbadbesuch in dieser Saison sehr teuer werden. Ich (und viele andere mehr) schwimmen täglich, egal bei welchem Wetter, da kommen noch mindestens 60 Schwimmbadbesuche zusammen. Bei einem Einzelpreis von 3,50 Euro macht das 210 Euro , anstatt 49 Euro für die Jahreskarte, eine Erhöhung um 161 Euro! Bei einer Familie (zum Beispiel zwei Erwachsene und ein Kind ) und 30 gemeinsame Badebesuche fallen über die Einzeltickets 270 Euro statt 90 Euro für die Familienkarte an. Gut, dass die vorgesehene Eintrittspreiserhöhung vom Stadtrat nicht angenommen wurde, sonst wäre das Verhältnis zur Jahreskarte noch schlechter.
Da das Onlinebuchungssystem die Jahreskarte wohl technisch nicht berücksichtigen kann, hier mein Vorschlag: Wer in dieser Saison eine Jahreskarte erwirbt, bekommt die Eintrittsgelder, welche durch den Einzelkartenkauf über der Gebühr der Jahreskarte liegt, am Ende der Saison von der Stadt rückerstattet. Die Jahreskarte kann während der ganzen Saison an der Schwimmbadkasse erworben werden. Dadurch können Warteschlangen durch den Verkauf verhindert werden. Die Jahreskarte regelt in dieser Saison nicht die Zutrittsberechtigung, sondern die Gesamtkosten für den Schwimmbadbesuch. Im Interesse vieler Jahreskartenbenutzer bitte ich die Stadtverwaltung diese Regelung zu prüfen und auch umzusetzen. Hinsichtlicher der Abwicklung dürfte dies ja kein Problem sein. Die Nachbargemeinden Biberach und Oberharmersbach haben sich gegen eine Öffnung entschieden – schade, dass es keine gemeinsame Entscheidung für eine Öffnung der Bäder in den Talgemeinden gibt. Somit entsteht ein unnötiger Besucherandrang für das Bad, welches für die Besucher offen steht.
Herbert Mielke
Zell a. H.