Wenige Tage vor seinem 82. Geburtstag ist am Mittwoch der bekannte Zeller Mitbürger Kurt Hefendehl nach längerer, schwerer Krankheit verstorben. Von seinen weltweiten Reisen hat er jedesmal Mineralien mitgebracht. Teile seine beachtlichen Sammlung hat er dem Storchenturm-Museum bereits im Jahr 2007 als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.
Die Wiege von Kurt Hefendehl stand am 26. April 1938 in Diez an der Lahn/Westerwald. Durch verwandtschaftliche Verbindung kam die Mutter mit dem Sohn 1948 nach Zell und bezog eine Wohnung im Haus am »Weißen Kreuz«. Sein Vater ist nicht aus dem Krieg zurückgekehrt und blieb für immer vermisst. Mutter Hedwig Hefendehl baute ein kleines Taxi-Unternehmen auf. Hinter dem Haus bewirtschaftete sie einen großen Garten. Ihre Samenzucht war bei Gartenfreunden sehr gefragt. Es lag nahe, dass auch ihr Sohn Kurt von der Gartenleidenschaft erfasst wurde und nach der Schule eine Lehre als Gärtner begann. Der Lehr-Betrieb in Marbach am Neckar galt als eine ausgewiesene Samenzüchterei. Nach der Gesellenprüfung folgte eine einjährige Tätigkeit in einer Gärtnerei am Genfer See. Es folgte eine eineinhalbjährige Zeit bei der Bundeswehr, die Hefendehl nach Stetten am Kalten Markt und zur Offiziersschule für Panzergrenadiere nach München führte.
Danach entschloss sich der junge Mann nochmals eine Lehre zu machen; diesmal als Kaufmann bei Barho in Zell, Firma für Sanitätsbedarf. Darauf folgte eine Tätigkeit bei der Eisenwarenhandlung Auer in Zell und wenig später bei Auers Firma »Schwarzwald-Eisen« in Lahr. 40 Jahre versorgte er die Handwerksbetriebe mit Eisenwaren.
In der Urlaubszeit zog es Kurt Hefendehl regelmäßig in die weite Welt. Seine südkoreanische Frau Moon Sook Park lernte er jedoch hierzulande kennen. Sie arbeitete im St. Georgsheim in Nordrach. 1978 haben die beiden geheiratet und noch im selben Jahr kam Tochter Jasmin zur Welt. Mit ihr trauern heute Schwiegersohn Mattes und Enkelsohn Leo um den Verstorbenen.
Die Familie Hefendehl unternahm weltweite Reisen. Selbstverständlich stand des Öfteren die Heimat der Gattin auf dem Programm. Aber auch Aufenthalte im Dschungel von Borneo oder Honduras gehörten zu den »Ausflügen« der Hefendehls.
Zu den wichtigsten Mitbringsel gehörten für den Globetrotter jedes Mal Mineralien. Dabei hatte er das Glück, eine in internationalen Kreisen bekannte Sammlerin kennenzulernen, die ihn daraufhin als Mineralien-Beschaffer engagierte. Als Nebenwirkung erweiterte sich dabei auch seine private Sammlung.
Aus ihr hat Kurt Hefendehl im Jahr 2007 einen Teil dem Storchenturm-Museum der Stadt Zell als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Es waren Mineralien aus dem Schwarzwald aus der Grube Clara sowie aus dem Münstertal. Ein sehr wertvolles Stück ist ein silberhaltiger Stein von Wittichen. Mehrere Stücke hatte Hefendehl bei bekannten Museen erstanden, so dass teilweise auch alte Expertisen dazugehören.
Gefragt war Kurt Hefendehl auch bei internationalen Star-Fotografen für Mineralien, die seine Kostbarkeiten in Fachbüchern abbildeten. So wurde der Zeller Sammler selbst zu einem international bekannten Mineralienfachmann.
Aufgrund von Herzbeschwerden, verzichtete Hefendehl im Alter auf weite Flüge und gab sich damit zufrieden, seine Sammlung am Computer sorgfältig zu registrieren oder internationale Mineralienliebhaber zu empfangen. Eng verbunden mit den gesammelten Mineralien blieben auch stets die Erinnerungen an die interessanten Abenteuer rund um den Globus.
Nun musste Kurt Hefendehl seine letzte große Reise antreten. Er ist an den Folgen einer schweren Krebserkrankung im Alter von 81 Jahren verstorben. Seiner Frau und allen Angehörigen gilt die herzliche Anteilnahme. Aufgrund der aktuellen Situation kann die Beerdigung nur im engsten Familienkreis stattfinden.