Trotz des schwierigen Umfelds blickt der Vorstand der Sparkasse Haslach-Zell zufrieden auf das zurückliegende Geschäftsjahr zurück. Die Bilanzsumme ist zum 31. Dezember 2019 im Vergleich zum Vorjahresstichtag leicht angewachsen und beläuft sich nunmehr auf 1,1 Milliarden Euro.
Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die kontinuierliche Verschärfung der Regulierungsvorgaben und notwendige Anpassungen und Investitionen im Rahmen der Digitalisierung belasteten auch im Jahr 2019 die Bankenlandschaft. Die wirtschaftliche Situation war unter anderem aufgrund des Handelskonflikts zwischen den USA und China oder dem Austritt Großbritanniens aus der EU von Unsicherheit geprägt. Das für den Bereich Unternehmenssteuerung verantwortliche Vorstandsmitglied, Carlo Carosi, führt hierzu aus: „Obwohl es auch für uns wichtig ist zu wachsen, möchten wir dies nicht um jeden Preis tun. Die Geschäftsstrategie der Sparkasse Haslach-Zell ist vielmehr auf ein gesundes, regional orientiertes sowie kontinuierliches Wachstum ausgerichtet.“
Eigenkapitalreserven steigen
Insgesamt konnte im Geschäftsjahr 2019 ein sehr bemerkenswerter Jahresüberschuss in Höhe von 5,9 Millionen Euro erzielt werden. Dieser konnte vollständig den Eigenkapitalreserven zugeführt werden. Das Kundenbetreuungsvolumen der Sparkasse Haslach-Zell sowie deren Verbundpartnern der S-Finanzgruppe erhöht sich auf 1.892 Millionen Euro. Der Einlagenbestand konnte trotz des niedrigen Zinsniveaus auf 803 Millionen Euro erhöht werden. Zudem bewilligte die Sparkasse Haslach-Zell im Kreditgeschäft insgesamt 120,9 Millionen Euro neue Darlehen. Hiervon wurden 62,9 Millionen Euro an gewerbliche und 58 Millionen Euro an private Kreditnehmer ausbezahlt. Bedingt durch hohe Sondertilgungen sind die Kundenausleihungen insgesamt leicht auf 707,2 Millionen Euro gesunken.
Die Beschaffung günstiger Finanzierungsmittel für Mittelstands- und Privatkunden hat seit jeher einen hohen Stellenwert in der Sparkasse. Im Jahr 2019 beträgt das im Förderkreditgeschäft vermittelte Kreditvolumen 25,3 Millionen Euro. Hierdurch wurde die Sparkasse Haslach-Zell von der Landesbank Baden-Württemberg erneut als „Premiumpartner Förderberatung“ ausgezeichnet.
Das Volumen an Wertpapier-Kundendepots stieg um 4,1 Prozent
Kunden nutzen verstärkt die angebotenen Leistungen zur Absicherung von Risiken und Vorsorge. Im Versicherungsneugeschäft belegte die Sparkasse Haslach-Zell 2019 unter 51 Sparkassen in Baden-Württemberg die Plätze zwei (Komposit), sechs (Kranken) und elf (Leben). Das Volumen der abgeschlossenen Bausparverträge zur langfristigen Sicherung des niedrigen Zinsniveaus für die Kunden beträgt 17,1 Millionen Euro. Trotz eines weiterhin rückläufigen Zinsumfeldes konnte der Zinsüberschuss mit 16,4 Millionen Euro gegen den Trend stabilisiert werden.
Stabiles Geldinstitut
Da unverändert keine Zinserhöhung in Sicht ist, wird es für Kreditinstitute in Zukunft noch mehr darauf ankommen, Dienstleistungen adäquat zu bepreisen. Die Sparkasse Haslach-Zell behält mit einem Marktanteil von knapp über 50 Prozent weiter die Marktführerschaft im Geschäftsgebiet, das erzielte Jahresergebnis ermöglicht es, die Sicherheitsrücklage weiter auszubauen. Die Eigenkapitalgesamtkennziffer liegt mit 15,6 Prozent deutlich über den Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Der Vorstand betont auf Grundlage dessen Stabilität und Sicherheit für die Sparkassen-Kunden. „Die Sparkasse Haslach-Zell steht auf einem starken, stabilen Fundament. Wir können die Region sowie die hier lebenden Menschen, die Vereine und Unternehmen weiterhin als leistungsstarken Partner in sämtlichen Finanzangelegenheiten begleiten. Auch in der aktuell schwierigen Situation im Rahmen von Covid19“, lauten die Worte des Vorstandsvorsitzenden Bernd Jacobs.
Soziale Leistungsbilanz
Weiter war es der Sparkasse Haslach-Zell ein wichtiges Anliegen die regionale Entwicklung und das Gemeinwohl nachhaltig zu fördern. Neben den Steuerzahlungen in Höhe von 1,1 Millionen Euro sind der Sparkasse Dinge wie Spenden und Sponsorings für Vereine und Institutionen in der Region sowie hauseigene soziale Projekte der Sparkassen-Mitarbeiter eine Herzensangelegenheit. Insgesamt floss im Jahr 2019 ein Fördervolumen von knapp 140.000 Euro in die Region. Gefördert wurden dabei die Bereiche Soziales und Bildung, Kultur, Umwelt, Sport sowie Wissenschaft und Forschung. Neben den vielen Einzelspenden ist die jährliche Prämierung des Ehrenamtspreises, quasi als „Leuchtturm-Veranstaltung“ im Sparkassen-Kalender, zu sehen. Wie jedes Jahr arbeiten die Mitarbeiter der Sparkasse Haslach-Zell gemeinsam und in ihrer Freizeit an den unterschiedlichsten sozialen Projekten. Besonders stolz ist der Vorstand auf das Sparkassen-Bienen-Projekt, welches seinen Startschuss im vergangenen Jahr hatte und auch in Zukunft weiterbestehen wird. Dabei wurde rund 60.000 Bienen ein neuer Lebensraum auf der Blühfläche des Beratungscenters in Zell sowie am Waldrand in Richtung Nordrach geboten. Die Mitarbeiter der Sparkasse engagieren sich tatkräftig, indem sie die Bienenstöcke betreuen und den sparkasseneigenen Honig ernten. Ziel des Projekts ist es, die Menschen in der Region für das Thema „Bienensterben“ zu sensibilisieren, diesem Problem entgegenzuwirken und das Ökosystem zu stärken. Die Sparkasse Haslach-Zell leistet mit diesem Vorzeigeprojekt einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Naturschutz.
Sehr stolz ist der Vorstand außerdem darauf, dass die Sparkasse Haslach-Zell von der Bevölkerung als wertvoller Arbeitgeber für das Gemeinwohl in ihrer Region anerkannt wird. Zu diesem Ergebnis kam eine Befragung des Kölner Analyseinstituts ServiceValue. Der Arbeitgeber wird als wertvoll eingestuft, wenn dieser nicht nur am Wohl der Mitarbeiter, sondern auch an den in der Region lebenden Menschen interessiert ist. Von 79 Unternehmen der Ortenau belegt die Sparkasse Haslach-Zell, hinter überwiegend klinischen und sozialen Einrichtungen, einen guten Platz 16.
Digitalisierung wichtiger den je
Neben den Herausforderungen im Umfeld der Banken, ist aktuell das Thema „Corona“ und dessen Auswirkungen vorherrschend. Das Virus hat auch die Sparkasse Haslach-Zell und das gesamte Geschäftsgebiet fest im Griff. Einen vollständigen Ausblick auf das Jahr 2020 einschließlich der Projekte der Sparkasse Haslach-Zell wird es in diesem Jahr nicht geben. „Die Folgen des Corona-Virus sind zum heutigen Zeitpunkt schwer einzuschätzen. Ein seriöser Ausblick für das laufende Jahr ist folglich noch nicht möglich“, lauten die Worte des Vorstandsvorsitzenden Bernd Jacobs. Festzustellen ist jedoch, dass das Corona-Virus die hohe Relevanz und den Nutzen der Digitalisierung mehr denn je verdeutlicht. So empfiehlt die Sparkasse Haslach-Zell auch ihren Kunden, auf die umfangreichen digitalen Kanäle des Hauses auszuweichen. In den letzten Wochen hat die Sparkasse Haslach-Zell die technischen Möglichkeiten erweitert, im Home-Office auf die bankinternen Systeme zugreifen zu können. Dadurch können die Mitarbeiter räumlich voneinander getrennt werden, um das Ansteckungsrisiko, auch für die Kunden, zu minimieren. Das sorgt dafür, dass die Sparkasse als systemrelevante Institution weiterhin funktionsfähig bleibt.
Versorgung mit Liquidität
Kritische Aufgaben, welche hohe Notwendigkeit für jeden von uns haben, wie zum Beispiel die Versorgung mit Bargeld und die Abwicklung des Zahlungsverkehrs können erfüllt werden. Die Kundenberater sorgen auch weiterhin dafür, dass die Unternehmen im Geschäftsgebiet, die von der Bundes- und Landesregierung initiierten KfW- und L-Bank-Förderprogramme und Zuschüsse erhalten und folglich schnell und unbürokratisch mit Liquidität versorgt werden.
Dass die Sparkasse Haslach-Zell auch in schwierigen Rahmenbedingungen zu ihren Kunden steht, zeigt auch die Anzahl der bislang vorgenommenen Aussetzungen von Darlehenstilgungen. Auf Grundlage vorangegangener Beratungsgespräche wurden innerhalb von nur drei Wochen insgesamt 407 Tilgungsaussetzungen bearbeitet und genehmigt.
In Kontakt bleiben
Während die persönliche Kundenberatung in den Beratungscentern und Geschäftsstellen der Sparkasse Haslach-Zell aktuell nur im Ausnahmefall und mit telefonischer Voranmeldung stattfindet, werden andere Medien umso häufiger genutzt. Im 1. Quartal 2020 haben sich die Zugriffe auf die Homepage der Sparkasse im Vergleich zum 1. Quartal 2019 um ein Drittel erhöht. Die Anmeldungen im Online-Banking liegen im 1. Quartal 2020 um sechs Prozentpunkte höher, als noch im Jahr 2019. Während es im Januar 2019 insgesamt 4.100 S-App-Nutzer gab, liegt der Wert im Januar 2020 bereits bei 5.200. Einen gewaltigen Anstieg verzeichnet auch die Anrufstatistik im Kunden-Service-Center der Sparkasse. Seitdem die Filialen der Sparkasse nicht mehr frei zugänglich sind, sind die eingehenden Anrufe der Kunden etwa um das 1,7-fache gestiegen.
Online wird wichtiger
Die Sparkasse Haslach-Zell arbeitet momentan an der Implementierung weiterer Lösungen im Rahmen des Mobile- und Online-Bankings. Die Internetfiliale sowie die S-App wird um die Funktion „Giro Expressverkauf“ erweitert. Neu- und Bestandskunden können damit selbstständig ein Girokonto bei der Sparkasse eröffnen und müssen nicht mehr persönlich in den Filialen erscheinen. Der „Digitale Versicherungs-Check“ wird es den Kunden künftig ermöglichen, ihre bestehenden Versicherungen regelmäßig und mit der Eingabe von nur fünf Versicherungs-Eckdaten selbst hinsichtlich Leistungsumfang und Einsparmöglichkeiten zu überprüfen. Die neue Funktion „Finanzplaner“ wird den Kunden der Sparkasse Haslach-Zell außerdem dabei helfen, einen schnellen und bequemen Überblick über ihre finanzielle Situation zu erhalten. Kunden werden ihr Ausgabe- und Einnahmeverhalten analysieren und zielorientierte Planungen für die Zukunft vornehmen können. Es folgt in den nächsten Wochen die Einführung der neuen „S-Invest-App“. Die App bietet benutzerfreundlich aufbereitete Depot- und Bestandsinformationen für das Dekabank- und Sparkassen-Depot. Zudem können Käufe und Verkäufe, sowie die Bearbeitung von Sparplänen vorgenommen werden.
Kontaktlose Bankgeschäfte
Aus Hygienegründen empfiehlt die Sparkasse Haslach-Zell das kontaktlose Bezahlen. Dank der Near Field Communication (NFC) können Kunden mit ihrer Sparkassen-Card oder der Sparkassen-Kreditkarte kontaktlos an der Supermarktkasse bezahlen. Dazu muss die Karte an das Terminal gehalten werden. Eine PIN-Eingabe ist bis zu einem Betrag von 25 Euro nicht notwendig. Die Sparkassenorganisation arbeitet mit Hochdruck daran, diesen Betrag künftig auf 50 Euro zu erhöhen. Kontaktlos kann auch mit Android- oder Apple-Smartphone und der dazugehörigen App bezahlt werden. Während bei den Android-Geräten sowohl Sparkassen-Card als auch Sparkassen-Kreditkarte genutzt werden können, kann bei Apple-Geräten bisher nur die Kreditkarte hinterlegt werden. Dies soll sich in diesem Jahr noch ändern. An der Möglichkeit der Hinterlegung einer Sparkassen-Card wird aktuell gearbeitet. Kunden, welche bereits das Online-Banking der Sparkasse nutzen, sollen ebenfalls aus hygienischen Gründen, auf papierhafte Kontoauszüge aus den Kontoauszugsdruckern in den Filialen verzichten. Die Kontoauszüge können seit geraumer Zeit in elektronischer Form im Online-Banking zur Verfügung gestellt werden. Die Sparkasse Haslach-Zell plant für die Online-Banking-Nutzer in Kürze eine automatische Umstellung der Auszüge, so dass diese ausschließlich im elektronischen Postfach zur Verfügung gestellt werden. Alternativ kann auch der bequeme Postversand der Auszüge gewählt werden.