Auch die kirchliche Sozialstation »St. Raphael« ist durch die Corona-Pandemie im Krisenmodus. Der ambulante Dienst ist weiterhin in vollem Umfang im Einsatz. Die Einhaltung der Hygienevorschriften ist bei der Versorgung der Kranken und der Senioren dabei das oberste Gebot der Stunde. Die Tagespflegen mussten bundesweit geschlossen werden.
Das Team der Sozialstation folgt bei ihrem täglichen Einsatz den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und den Pandemieplänen des Caritas-Verbandes. Monika Bleier ist bei der Sozialstation in Zell die Hygienebeauftragte und vermittelt den insgesamt 62 hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den ehrenamtlichen Helfern und Fahrern die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen.
Fester Bestandteil der Dienstkleidung sind in Corona-Zeiten der Mundschutz und Handschuhe. Je nach dem Grad der Behandlung tragen die Schwestern weitere Überschürzen. Wenn ein Patient Erkältungszeichen zeigt, muss in der dritten Stufe noch ein Langarmschutz übergezogen werden.
Auch in Sachen Desinfektion ist die Kette der Absicherungen lückenlos. Diese beginnt bei den Diensträumen. Regelmäßig werden die Türgriffe, die Fenster, Telefon und Faxgeräte desinfiziert. Das Gleiche gilt auch für den Weg vom Gebäude in die Tiefgarage sowie für die Fahrzeuge der Einsatzkräfte. Lenkrad und Türgriffe werden regelmäßig gereinigt, um die Gefahr einer Infizierung möglichst gering zu halten.
Verunsicherung bei den Patienten
»Wir haben genügend Schutzkleidung und Desinfektionsmittel«, berichtet die stellvertretende Pflegedienstleitung Bianca Kienzle vom ambulanten Dienst. So könne man eine mögliche Ansteckungsgefahr für alle Beteiligten minimieren. Dennoch herrsche bei der Bevölkerung eine gewisse Verunsicherung und es komme auch zu einzelnen Absagen.
Man sei sich seitens des Pflegepersonals bewusst, dass sowohl die Seniorinnen und Senioren als auch viele Patienten mit Vorerkrankung zu den besonderen Risikogruppen gehören und deshalb die Behandlungen besonders sorgsam erfolgen müssen. Aktuell, so Bianca Kienzle, sei ein normaler Krankenstand zu verzeichnen. Durch die Schließung der Tagespflege stehe zudem noch weiteres Fachpersonal für den Einsatz im ambulanten Dienst zur Verfügung. Neben der medizinischen Unterstützung könne auch, wie bisher schon, eine Einkaufshilfe angeboten werden.
Tagespflege bleibt voraussichtlich bis 15. Juni geschlossen
Entsprechend den Handlungsrichtlinien bleiben die Tagespflege der Sozialstation in Zell sowie die Betreuungsgruppen in Zell und in Biberach voraussichtlich bis zum 15. Juni geschlossen. »Die Gäste der Tagespflege befinden sich nun zuhause in ihren Familien und werden teilweise vom ambulanten Dienst mitversorgt«, berichtet Marijke Heitzmann, die Leiterin der Tagespflege. Die fehlende Entlastung für die Angehörigen bedeute oftmals einen großen Aufwand und eine organisatorische Herausforderung für die Familien.
Eine Notfallgruppe konnte für die Tagespflege nicht eingerichtet werden. Dies scheiterte an den gesetzlichen Vorgaben. Viele neue Aufgaben bringt die Corona-Krise auch für die Verwaltung der Sozialstation mit sich. »Die Verwaltung und das Leitungsteam sind abgeschottet, um das Risiko so gering wie möglich zu halten«, betont Martina Boschert. Beratungen können derzeit nur telefonisch erfolgen. Es wurden persönliche Schutzzonen geschaffen, damit niemand ausfällt. Martina Boschert betont: »Auch in Krisenzeiten ist die Sozialstation rund um die Uhr in Rufbereitschaft.«
Die Stimmung innerhalb des Sozialstation-Teams sehr gut, betont Marijke Heitzmann. Der herausfordernden Zeit begegne man mit großen Zusammenhalt.
Umbaumaßnahmen werden fortgeführt
Die geplanten Umbaumaßnahmen der Sozialstation werden trotz der aktuellen Krisensituation umgesetzt, betont der 1. Vorsitzende Herbert Vollmer. Viele Verträge mit den Handwerkern seien schon abgeschlossen. Wie der Umbau zeitlich abläuft müsse man aber schauen.
Bei den Räumen der Tagespflege macht man gerade aus der Not eine Tugend. Die Schließung der Einrichtung wird nun dafür genutzt, die fällige Sanierung des Parkettbodens in der Zeit durchzuführen, wo keine Gäste im Haus sind.
Auch vom Leitungsteam der Sozialstation verlangt die Corona-Krise fast täglich neue Entscheidungen. Zum Glück sind alle Mitarbeiter gesund. Keiner hat sich mit der ansteckenden Krankheit infiziert. Bedanken möchte sich das Team der Sozialstation Zell für die Unterstützung der privaten Nähgruppe um Luitgard Siegesmund, die der Einrichtung Mundschutzmasken angefertigt haben. Keiner wisse, wie sich die gesamte Corona-Lage noch entwickelt und deshalb sei man seitens der Sozialstation froh über die Unterstützung.
Hallo Ihr zusammen, möchten Euch danken für den vorbildlichen Einsatz!!
Möchten deshalb auf die hauswirtschaftliche Hilfe, bis sich die Situation entspannt hat, verzichten.
Es gibt sicher viele Mitbürger und Mitbürgerinnen, die Ihre Unterstützung mehr brauchen als wir.
Werden die Zeit auch überbrückt bekommen.Könnt Euch ja melden, wenn wieder Kapazitäten frei werden.
Wünschen alles, alles Gute und hoffen, dass das Team gesund bleibt.