Am Montag startete die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe. Eine Gruppe von mittlerweile 27 Zeller helfen Zellern. Dazu kommen private Initiativen. Ein Zwischenstand.
Sebastian Mayer von AgilEvent, der das Projekt ehrenamtlich federführend betreut, zieht eine positive Bilanz der Auftaktwoche. Bereits 27 Helfer haben ihre Bereitschaft erklärt, denen zu helfen, die von den Auswirkungen der Corona-Krise besonders betroffen sind. »Gleich am Montag haben zwei Personen unsere Hilfe gesucht und am Mittwoch schon sechs«, berichtet er. Gefragt wurde von allen acht Haushalten Hilfe beim Einkaufen. Doch das Spektrum ist viel umfassender. »Es gibt auch Helfer, die mit dem Hund Gassi gehen würden, einer kann sogar Kühe melken oder sich um Pferde kümmern. Wir sind also breit aufgestellt.«
Auffällig war, dass in den allermeisten Fällen die Frau des Hauses die Hilfe angefordert hat, berichtet Mayer und ermutigt auch Männer dazu, die Hilfe in Anspruch zu nehmen. Schließlich sind die Zeiten besondere Zeiten. »Da kann man sich auch mal helfen lassen, bekräftigt er. »Die Helfer machen das gerne.«
Auch an anderen Fronten helfen sich die Zeller in den schwierigen Zeiten so gut es irgendwie geht. Luitgard Siegesmund von Stoff-Mode Siegesmund hat den Bedarf an Mundschutzmasken erkannt. Gemeinsam mit Freunden und Bekannten näht sie derzeit Stoffmasken, was die Maschine hergibt. Das Ergebnis der Arbeit kann kostenlos bei ihr im Geschäft abgeholt werden. Bereits gestern wurden zudem die ersten Lieferungen vorgenommen. Schutzmasken hat das Team um Luitgard Siegesmund bereits an die Sozialstation und AgilEvent ausgeliefert. Als nächstes ist die Feuerwehr mit 200 Stück dran.
Hilfe geht durch den Magen
Das Autohaus Mayer bietet einen kostenlosen Hol- und Bringservice für Reparaturaufträge an und im Anton-Burger-Weg kam wohl die außergewöhnlichste Idee zustande. Die Bewohner der Straße haben gemeinsam bei einem italienischen Restaurant in der Stadt insgesamt
22 Essen bestellt. Ein Auftrag, eine Lieferfahrt – da bleibt mehr für den Gastronom im Portemonnaie, als wenn jeder einzeln bestellen würde. Eine Nachbarin hatte die Initiative ergriffen und bei allen die Speisekarte verteilt. Die haben ihren Essenwunsch angekreuzt und die Karte samt Geld in den Briefkasten der Initiatorin geworfen. Nach der Lieferung wurde das Essen in Windeseile verteilt. Schnell aus der Styroporbox vor die Tür gelegt, klingeln, weitergehen. So einfach kann man helfen. In den nächsten Wochen wollen die Bewohner des Anton-Burger-Wegs bei anderen Gastronomen bestellen.