»Vollverwertung ist unser oberstes Ziel«, betont Michael Friedemann, Sprecher des neuen Pächterteams des Golfclub-Restaurants »Tenne«. Die Neueröffnung auf dem Gröbernhof-Gelände findet am Sonntag, 15. März 2020, ab 15.00 Uhr statt. Neben hochwertigen Speisen locken ein einzigartig dekoriertes Wohnzimmerflair sowie ein neuer »Almhütte«-Biergarten.
»Sehr neu, sehr nachhaltig, sehr anders«, freut sich Walter Hildbrand, Vizepräsident des Golfclubs Gröbernhof, über das Konzept der Pächter, die das auf dem Golfgelände gelegene Restaurant zum Jahresanfang gepachtet und seither umgestaltet haben. Die Presseverantwortliche Karin Metz ergänzt: »Das ausgeprägte Umweltbewusstsein der neuen Restaurant-Betreiber passt bestens zu unserem Konzept Golf und Natur«.
Der Lokalität angenommen haben sich Michael Friedemann, Norman Paul und Dominik Seitz: gelernte Köche mit einer Zusatzausbildung zum Hotelbetriebswirt, respektive Zimmermann. In Haslach betreiben sie seit 2016 das gut laufende Catering-Unternehmen »Kinzig Food Wheels«. Nun bringen sie ihre Erfahrungen in die Tenne ein, um strikte Nachhaltigkeit geht es ihnen dabei.
»Das fängt schon bei der Dekoration an«, schmunzelt Michael Friedemann. Dank eines Aufrufs über Facebook, »haben wir viele alte Sachen von Leuten aus der Region geschenkt bekommen.« Von Holzleitern und Bauernschlitten über beispielsweise Milchkannen und Wohnzimmerlampen hin zu Fahrrad und Geweih – alles findet in dem 80 Sitzplätze bietenden Gastraum geschmackvolle Verwendung. Ein neuer Wandanstrich und neue Vorhänge schaffen Behaglichkeit in erdigen Farben, neues Mobiliar aus hellem Kiefernholz tut sein Übriges.
Kompostierbares Geschirr
Die aus Balken bestehenden Deckenstützen wurden zum Teil – natürlich mittels Altholz – verlängert, »damit wir die Decke mithilfe von Dekorationselementen tiefer hängen können – der Optik und der Akustik wegen«, erklärt Friedemann. Ergänzt wird das gemütliche Ambiente durch eine komplett neu mit Holz verschalte Theke. 60.000 Euro haben die neuen Pächter in die Renovierung investiert, die das Trio zudem zu etwa 80 Prozent in versierter Eigenleistung gestemmt hat.
Auch in allen anderen Bereichen steht Nachhaltigkeit an oberster Stelle: Im Take-Away-Bereich werden Verpackungen aus getrocknetem und gepresstem Zuckerrohr oder auch Palmblatt eingesetzt sowie Besteck aus gepresster Maisstärke. Diese Materialien sind kompostierbar, sie verrotten komplett. »Wir verzichten völlig auf Plastik«, betont Friedemann, gleiches gelte bei Flaschen.
Komplettverwertung von Tieren
Besonders hebt der 35-Jährige hervor, das Prinzip der Nachhaltigkeit auch auf das hochwertige Speisenangebot auszudehnen – und zwar über die Komplettverwertung von Tieren, in Zusammenarbeit mit regionalen Metzgern. »Wir wollen dem Verbraucher wieder nahe bringen, dass ein Tier viel mehr hat als ein Filet«, erklärt der Koch im Namen seiner Kollegen. Dies sei möglich, da Kinzig Food ab Mai im Haslacher Gartenzentrum Göppert eine Restauration mit gleichem Konzept eröffnet.
So wird es in der Tenne neben Filet beispielsweise Gulasch geben, Rücken und Schmorbraten, von den Zutaten her jeweils den Jahreszeiten angepasst. Mit dem mittelfristigen Ziel jedoch, zumindest die Hälfte der voraussichtlich fünf bis acht warme Gerichte umfassenden Karte vegetarisch zu gestalten – die Aussicht auf Köstlichkeiten wie Käserösti mit frisch geriebenem Rettich lässt das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Kalte Speisen sind in einem neuen »Almhütte-Biergarten« zu haben, der im Außenbereich zusätzliche 100 Sitzplätze bietet, mit bestem Blick auf die immer parkähnlicher werdende Golfanlage.
Bei alledem gilt: Selbstbedienung ist in der »Kinzig Food Tenne« künftig Trumpf. Eine tiefe innere Freude und Zuversicht strahlt Michael Friedemann bei seinen Erläuterungen aus, das junge Pächterteam sprudelt nur so vor Ideen: »Wir haben viele Projekte mit regionalen Anbietern im Kopf, aber das Ganze muss langsam wachsen«.