Am Sonntag konnte Eberhard Heilmann seinen 95. Geburtstag feiern. Der Jubilar ist seit über 40 Jahren Amateurfunker und geht noch täglich seinem großen Hobby nach.
Der Geburtstagsempfang gemeinsam mit Bürgermeister Günter Pfundstein und dem Mann von der Schwarzwälder Post fand nicht wie gewohnt im Wohnzimmer sondern in dem zur Funkzentrale ausgebauten Speicher statt. Und nicht nur die beiden Besucher aus Zell gratulierten Eberhard Heilmann gestern nachträglich zum Geburtstag. Unter seiner Funkadresse »Delta Lima 2 Golf Alpha Echo« meldet sich der Jubilar auf der Funkfrequenz an und schon melden sich Teilnehmer aus den verschiedensten Regionen Deutschlands und wünschen Eberhard Heilmann alles Gute. Der Jubilar merkt gut gelaunt an, dass er »25« sei – und meint damit seinen Geburtsjahrgang.
Nicht nur die Live-Schaltung bringt die Gäste zum Staunen, sondern auch die Funkanlage Marke Eigenbau. Tausende Bauteile lagern gut sortiert im Dachgeschoss. Eberhard Heilmann ist nicht nur Amateurfunker sondern auch ein versierter Techniker, baut diverse Schaltungen und komplette Funkanlagen. Vor 40 Jahren hat er die Amateurfunkprüfung in Freiburg abgelegt und ist bis heute Mitglied im Deutschen Amateur Radio Club e.V. Monatlich treffen sich die Amateurfunker aus der Region im Ortsverband Haslach.
Die Wiege von Eberhard Heilmann stand am 2. Februar 1925 in Dresden. Schon als fünfjähriger Junge habe er sein erstes Telefon gebaut, mit dem er sich mit den Nachbarkindern unterhalten konnte. Diese Technikleidenschaft hat Eberhard Heilmann sein ganzes Leben begleitet. Er erlernte den Beruf des Uhrmachers. Während des zweiten Weltkriegs war er im Russlandeinsatz und wurde durch sein technisches Können Waffenmeister. Am Heilig Abend 1945 kehrte er aus der Gefangenschaft wieder nach Hause. 1948 legte er an der Deutschen Uhrmacherschule in Glashütte/Sachsen die Meisterprüfung ab. Zwei Jahre später zog er in den Westen.
Der Beruf als Uhrmachermeister führte Eberhard Heilmann nach Zell, wo er beim Uhrengeschäft Schmider eine Anstellung fand. Hier kam er auch in Kontakt mit Unternehmer Dr. Lauermann. Eberhard Heilmann wechselte zu den Prototyp-Werken und wurde Mitarbeiter in der Versuchsabteilung. Bis zum Eintritt ins Rentenalter arbeitet Eberhard Heilmann bei der Firma Prototyp und konnte dabei eine ganze Reihe von technischen Neuerungen mitentwickeln.
Neben dem Beruf fand der Jubilar auch familiär seine zweite Heimat in Zell am Harmersbach. An der Fasend lernte er seine spätere Frau Else geb. Willmann kennen. Aus der im Jahr 1960 geschlossenen Ehe sind die beiden Söhne Norbert und Wolfgang hervorgegangen. Heute gehören auch ein Enkelkind und ein Urenkelkind zur Familie.
In den 1970er Jahren hat Eberhard Heilmann für sich und seine Familie das Eigenheim im Bruch weitestgehend selbst gebaut. Hier lebt der Jubilar heute noch gemeinsam mit seinem Sohn Norbert. Vor drei Jahren ist seine Frau Else verstorben und auch sein Sohn Wolfgang Heilmann ist an den Folgen einer schweren Krankheit verstorben.
Trotz dieser Schicksalsschläge ist Eberhard Heilmann dankbar und zufrieden. Erfüllung findet er als Amateurfunker. Daneben pflegt er als weiteres Hobby das Malen und ist aktiver Münzsammler.
»Wir sehen uns wieder in fünf Jahren«, verabschiedet sich der Jubilar gut gelaunt von seinen Gästen. Für seinen Weg zum 100. Geburtstag wünscht die »Schwarzwälder Post« ihrem treuen Leser weiterhin Gesundheit und Wohlergehen.