Bereichsliga: Neumühl II – Zell a. H. I 2:6
Neumühl II ist als Aufsteiger neu in der Klasse. Dies – und die deutlich schlechteren Wertungszahlen ließen die Zeller mit Gewinnerwartung anreisen. Mit kleiner Verzögerung wurden die Partien gestartet. Dieter Marzluf (8) begann seine Partie wie immer sehr offensiv. Gegen den Neumühler Vorstand stand er bald besser und konnte Verwicklungen im Mittelspiel nutzen, um ein Duo, d. h. zwei verbundene Freibauern zu bilden. 1:0 für Zell. Vorstand Eble (7) stellte bereits in der Eröffnung einen Bauern ein. Ein zweiter ging im Mittelspiel verloren. Sein Remisangebot lehnte der Neumühler in klar besserer Stellung, mit einem aktiven Turm und dem Läuferpaar natürlich ab. Eble‘s Lieblingstiere befanden sich noch auf dem Spielfeld. Ein unachtsamer Turm ließ diese zu nah ran, so gewann Eble die Oberhand. Ein zweiter Figureneinsteller beendete die Partie. Jürgen Gißler (2) hatte gut eröffnet, dann allerdings die Partie etwas aus den Händen gegeben. Mit einer Kraftanstrengung gewann er die Initiative zurück und konnte entscheidende Vorteile gewinnen. Michael Vollmer (6) spielte wie immer eine sehr zähe Variante. Dies ist in der Regel sehr sicher, aber gegen einen unterlegenen Gegner nimmt man sich auch die Siegchancen: Remis. Thomas Gißler (5) hatte nach taktischen Verwicklungen plötzlich einen Springer mehr. Zudem bekam er Zugang zum gegnerischen König. Zwar war seine Partie nicht gefährdet, aber eine simple Abwicklung wäre schneller zielführend gewesen. In Zeitnot musste er noch lucky Punch Versuche abwehren. In der hektischen Phase fand er schließlich doch noch Abtauschmöglichkeiten, so dass die Partie ebenfalls entschieden war. Kurt Jäger hatte am Spitzenbrett seinen Gegner nicht zu leicht genommen. Er spielte einen guten Angriff auf den feindlichen König. Problematisch wurde ein Zwischenzug, der sich zu einer ausgewachsenen Gegenschlagvariante entwickelte. Nach Zwischenschach und fünf Zügen verlor Jäger seinen Verteidigungsturm und gab auf. Stefan Rechlin (3) hatte lange Zeit eine ausgeglichene Stellung – mit etwas weniger Initiative. Im Endspiel Dame und Leichtfigur verlor er ein, zwei Bauern. Mit Läuferopfer konnte er ein Dauerschach erzwingen, so dass die Partie Remis endete. Am Ende musste sich Stefan Gießler (4) in einem Doppelturmendspiel mit Mehrbauer beweisen. Er war zwar nie in einer bedrohlichen Lage, gewinnen war aber auch nicht einfach. Seine Gegnerin wehrte sich nach Kräften, hatte aber keine klare Verteidigungsstrategie. Nach und nach verschwanden Bauern und ein Türme im Abtausch. Gißler konnte sich eine Dame holen und schließlich – fast nach Ablauf der Uhr – matt setzen.
Bezirksliga: Zell II – Oberkirch II 2,5 : 5,5
Die Oberkircher Mannschaft war nicht in allerstärkster Aufstellung ins Harmersbachtal gereist. Ein Punktgewinn oder mehr war also keine utopische Wunschvorstellung der Zeller, sondern durchaus realistisch. Doch letztendlich gelang keinem der acht Spieler ein Sieg, sodass die Niederlage unerwartet hoch ausfiel und auch den Spielverlauf nicht wirklich widerspiegelt. Zu Anfang hatte Zell nur wenige Aktivposten die da waren: Juan Garcia (6) und Robert Eble (7). Garcia versuchte in guter Angriffsstellung den Schüssel zur gegnerischen Burg zu finden und Eble verpasste die Gelegenheit zum Figurengewinn. Eugen Schmidt (4) stand zu diesem Zeitpunkt gewaltig unter Druck. Bald darauf wurden von Adolf Woisetschläger und Thomas Groh zwei Unentschieden an den Brettern 1 und 3 gemeldet. Als sich kurze Zeit später auch Robert Eble mit seinem Gegner auf Remis einigte, verschenkte er einen halben Punkt, indem er die Gewinnchancen in seinem Bauernendspiel nicht nutzte. Auch Heinrich Kotzott (5) lag nun ein Remisangebot vor, doch Mannschaftsführer Peter Baumann legte ihm nahe, angesichts der übrigen Zeller Stellungen seine Partie weiter zu spielen. Kurze Zeit später die erste Niederlage für Zell. In einem wilden Finale mußte Timo Müller (8) gegen einen starken nachgemeldeten Franzosen die Waffen strecken. Ein weit vorgerückter gegnerischer Freibauer wurde zum Helden in einem Gemetzel zwischen beiden Burgherren.
Nun schien alles verloren, da auch Felix Fernandez (2) zwischenzeitlich auf Verlust stand und an den restlichen drei Brettern auf Zeller Seite keine Vorteile zu sehen waren. Nach Fernandez Niederlage mußte schließlich Juan Garcia seine Bemühungen einstellen, die gegnerische Burg erstürmen zu können. Remis. Doch zwischenzeitlich hatten sich bei Kotzott und Schmidt gewinnträchtige Endspielstellungen ergeben. Mit zwei Zeller Siegen hätte man sich noch ein 4:4 sichern können. Leider verpassten beide die Gelegenheit. Es reichte nur zu einem Unentschieden bei Eugen Schmidt. Ein Mannschaftskampf der verpassten Möglichkeiten.
Jugendliga: Lahr III – Zell III 1:3
Die Zeller Nachwuchsmannschaft rechnete sich gegen den Tabellenführer nur geringe Chancen aus, zu deutlich ist der Erfahrungsvorsprung der Lahrer, die mit insgesamt drei Mannschaften in der Schülerliga antreten.
Es war bewundernswert, wie mutig die Zeller gegen die Wertungszahl mäßig starken Lahrer Spieler agierten. Tim Rissler fehlt im Moment einfach auch das Quäntchen Glück um auch am Spitzenbrett zum Erfolg zu kommen. Er schlug in der Eröffnung einen vergifteten Bauern, geriet unter Druck, fand aber wieder ins Spiel zurück und hatte durchaus wieder Chancen, um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen. Trotz dieser Niederlage ist Tim am Spitzenbrett ganz wichtig für die Mannschaft.
An Brett 4 bahnte sich bald der Ausgleich an. Maximilian Fiedler konnte in einem offenen Schlagabtausch eine Dame gewinnen. Nachdem alle Figuren abgetauscht waren und die meisten Bauern das Brett verlassen hatten, holte sich der Zeller eine Dame und setzte bald darauf Matt.
Maxim Klassen (3) erarbeitete sich positionelle Vorteile und stellte seine Figuren aktiv. In einem Abtausch gewann er einen Läufer, so dass das Endspiel eigentlich einfach abzuwickeln gewesen wäre. Der Versuch einer Mattsetzung – mit Läufer Springer und Turm – war etwas optimistisch und hätte fast das Spiel zum Kippen gebracht. Ein einfacher Abtausch wäre deutlich einfacher gewesen. Dennoch konnte er die verbliebenen Vorteile nutzen, Mehrbauern gewinnen und sich eine Dame holen. Das Mattmotiv (mit Dame und Turm) hätte er sich auch von Brett 4 abschauen können, löste es aber selbst sehr elegant.
Brett 2 mit Lukas Keller war hingegen heiß umkämpft. Die Partie wechselte häufiger hin und her als es den Zuschauern und Betreuern lieb war. Im Prinzip verließ jeder Turm das Brett durch einen taktischen Fehler. Glück für Lukas Keller war, dass sein Dameneinsteller nicht durch den Gegner erkannt wurde – und dieser stattdessen selbst seine Dame einbüßte. Nach einer Gabel mit anschließendem Turmgewinn konnte Keller einen ganzen Punkt heimbringen und damit den überraschenden Mannschaftssieg sichern. Die Tabellenführung erhielt man obendrauf! Herzlichen Glückwunsch der Mannschaft.
Die nächsten Spiele: 1./2. Februar 2020.
Jugendliga
———————————-Brettpunkte —-Punkte
1. SC Zell 3 10,5 7
2. SK Lahr 3 12 6
3. SK Lahr 5 11 6
4. SC Neumühl 4 10 5
5. SC Haslach 4 10 5
6. SC Ohlsbach 4 9 5
7. SC Ohlsbach 5 9 4
8. SC Ohlsbach 6 6,5 4
9. SK Appenweier 5 8 3
10. SK Lahr 4 6 3
11. SK Appenweier 6 4,5 3
12. Randbauer Griesheim 3 4,5 2
13. SC Freibauer Hofstetten 3 4,5 2
14. SC Haslach 5 4,5 1