Am heutigen Montag kann Josef Stenzel seinen 80. Geburtstag feiern. Immer noch ist er bei mehreren Zeller Vereinen und im Altenwerk der Pfarrgemeinde aktiv mit dabei. Die Stadt Zell hat das große ehrenamtliche Engagement, das Josef Stenzel schon seit mehreren Jahrzehnten pflegt, mit der Verleihung der Bürgermedaille gewürdigt.

Geburtstagsempfang beim »Stenzel-Sepp« (4. von rechts): Heute Vormittag gratulierten dem vitalen 80er allen voran Bürgermeister Günter Pfundstein (rechts) sowie Bruder Primin (3. von rechts) und das Altenratsteam von der Zeller Kirchengemeinde. Über die Glückwünsche freuten sich auch seine Frau Marianne und Tochter Katharina (5. und 6. von rechts).
Heute Vormittag überbrachte Bürgermeister Günter Pfundstein persönlich die Glückwünsche der Stadtgemeinschaft zum runden Wiegenfest. Auch das Altenratsteam der Pfarrgemeinde war gemeinsam mit Bruder Primin gekommen, um dem »Stenzel-Sepp« für sein großes Engagement zu danken und um ihn hochleben zu lassen.
Am längsten ist Josef Stenzel bei der Fasendgemeinschaft Lohgass aktiv. Da sein Elternhaus in der Jahnstraße und damit mitten im Lohgass-Gebiet steht, wurde er in diese Gemeinschaft ganz natürlich hineingeboren. Ob bei der Straßenfasend oder beim Lohgass-Abend – Josef Stenzel war mit Leib und Seele Lohgässler. Schon sein Vater war Kassierer der Fasendgemeinschaft. Josef Stenzel hat diese Aufgabe übernommen und 30 Jahre lang fortgeführt. 2012 haben ihn die Lohgässler zu ihrem Ehrenmitglied ernannt. Auch für die Narrenzunft Zell war Josef Stenzel aktiv. Mehrere Jahrzehnte bis zum Jahr 2018 hat er am Fasendsonntag Umzugsplaketten verkauft. »Mit fast 80 habe ich hier dann aufgehört«, schmunzelt der freundliche und vitale Jubilar.
In der katholischen Kirchengemeinde war Josef Stenzel schon als Ministrant aktiv, gehörte zwei Perioden dem Pfarrgemeinderat an und ist seit 2004 Mitglied im Altenratsteam. Sehr engagiert hat er schon viele Ausflüge und Monatstreffen organisiert und dabei als Original auf der Fasendbühne gemeinsam mit Monika Lehmann oder wie ganz aktuell mit seinen Bildervorträgen für beste Unterhaltung gesorgt. Obendrein hat Josef Stenzel mit seinen Ankündigungen und Berichten auch stets für die notwendige Öffentlichkeitsarbeit für das Zeller Altenwerk gesorgt.
Seit dem Jahr 1955 marschiert Josef Stenzel als Flötist im Spielmannszug in den Reihen der Freiwilligen Bürgerwehr Zell bei hohen Festtagen durch das Zeller Städtle. Auch die Bürgerwehr hat ihn zu seinem Ehrenmitglied ernannt.
Ganz an der Spitze des Vereins wanderte Josef Stenzel beim Schwarzwaldverein durch die nähere und fernere Heimat. Als Langläufer bei der Skigruppe kam er gemeinsam mit seiner Frau Marianne 1981 in den Verein, wurde bei der Generalversammlung 1985 Beisitzer und schon drei Jahre später zum 1. Vorsitzenden gewählt. Bis 2001 lenkte er die Geschicke des Schwarzwaldvereins, wo er auch heute noch Beisitzer in der Vorstandschaft ist. Seit 15 Jahren organisiert er unter anderem die beliebten Weinwanderungen. Schon 2003 wurde Josef Stenzel zum Ehrenmitglied des Zeller Schwarzwaldvereins ernannt. Der Hauptverein hat ihm mit der silbernen Ehrennadel gedankt.
Ein weiteres großes Hobby ist das Fotografieren. Im Oktober 1988 gehörte er mit Franz Huber und Josef Heisch zu den sieben Gründungsmitgliedern der Film- und Fotofreunde Zell. Bis heute ist die Gruppe sehr aktiv, trifft sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch und hat unter anderem schon interessante Ausstellungen organisiert. Mit seinen gelungenen Bildern hat Josef Stenzel vielfach unsere Lokalzeitung »Schwarzwälder Post« bereichert und den Lesern sehenswerte Blickwinkel oder verborgene Schätze eröffnet. Unter anderm mit seinen Bildserien von der Falkenfamilie, die alljährlich ihren Nachwuchs auf dem Storchenturm großzieht.
Beim Zeller Turnverein war Josef Stenzel in jungen Jahren aktiver Turner und hat in der Theatergruppe mitgespielt. »Es war immer sehr schön«, erinnert er sich gerne an gemeinsame Stunden im Verein. »Wenn ich heute mit einem meiner drei Enkelkinder am Samstagmorgen zum Markt durchs Städtle laufe, dann wundern die sich immer, dass ich von allen Leuten gegrüßt werde«, schmunzelt der Jubilar. Mit seinem großen Einsatz über viele Jahrzehnte ist er zu einem aktiven und stadtbekannten Mitbürger geworden.
Aufgewachsen ist Josef Stenzel als Einzelkind von Josef und Sophia Stenzel. Seine Mutter stammte vom Hinteren Stockacker in Unterharmersbach. Beim Lohgass-Abend 1958 im Kleebad lernten sich Josef Stenzel und seine Frau Marianne geb. Machnitzke kennen. Sie stammt aus Breslau in Schlesien. Am 31. Januar 1961 läuteten für sie die Hochzeitsglocken in Oberwolfach. Die dortige Pfarrei wurde damals vom früheren Zeller Kaplan Anton Rapp geleitet, der von dem jungen Paar besonders geschätzt wurde. Josef und Marianne Stenzel mussten in ihrem Leben auch schwere Schicksalsschläge verkraften. Ein Sohn ist schon kurz nach der Geburt an einem angeborenen Herzfehler gestorben, einen zweiten Sohn haben sie im Jahr 1971 durch einen Verkehrsunfall beim Zeller Schwimmbad im Alter von achteinhalb Jahren verloren. »Es waren lebensprägende Ereignisse«, macht die Familie Stenzel die Schwere dieser Verluste deutlich.
Dankbar sind der Jubilar und seine Frau, dass sie mit ihre Tochter und dem ältesten Sohn das Familienglück teilen konnten und dass heute auch drei Enkelkinder zur Familie gehören. Die Campingurlaube in den Sommerferien am Gardasee gemeinsam mit der Familie von Klaus und Monika Lehmann waren wirklich toll. »Noch heute schwärmen alle davon«, erinnern sich Josef und Marianne Stenzel gerne an schöne gemeinsame Stunden. Hierzu gehören auch die Langlaufurlaube in den Bergen mit Franz Huber.
Die berufliche Laufbahn von Josef Stenzel war zweigeteilt. Im April 1954 begann er eine Mechanikerlehre bei der Firma Prototyp, wo er bis zum Jahr 1971 beschäftigt war. 1965 legte er die Meisterprüfung ab und bildete sich zum Refa-Techniker weiter. Im April 1971 machte sich Josef Stenzel als Versicherungsvertreter der Rheinland-Versicherungen selbstständig. Er führte die Vertretung seines Vaters weiter, der seit 1947 nebenberuflich für die Rheinland-Versicherungen tätig war. Im Wohnhaus in der Jahnstraße, das von der Familie Stenzel im Jahr 1976 grundlegend saniert und erweitert wurde, hatte der Jubilar sein Büro. Als Versicherungsvertreter genoss Josef Stenzel das Vertrauen und die Wertschätzung seiner Kunden, so dass er die Agentur bis zum Eintritt in das Rentenalter im Jahr 2002 drei Jahrzehnte lang erfolgreich führen konnte.
Heute ist das Büro im Erdgeschoss ihres Wohnhauses die »Zentrale« für seine Hobbys und Ehrenämter. Ehrenurkunden, Medaillen und Erinnerungsgeschenke schmücken die Wände. Die Lokalzeitung »Schwarzwälder Post« gratuliert Josef Stenzel zum 80. Geburtstag und wünscht noch viele ausgefüllte Jahre bei bester Gesundheit.