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Zell am Harmersbach | 20.01.2020

Großes Interesse am Tag der Sozialstation

Tag der offenen Tür im Engelbau – Musik, Unterhaltung und Kuchenbuffet im Kulturzentrum

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Michael Horst, Mitglied des Vorstands der Sozialstation, begrüßte die Gäste im Kulturzentrum: »Wir sind stolz auf die vielfältige Unterstützung, die die Sozialstation erfährt.« Dies sporne die Mitarbeiter an und trage weiter, erklärte Horst. Foto: Gisela Albrecht
von Gisela Albrecht

Michael Horst vom Vorstand der Sozialstation konnte sich über einen voll besetzten Saal im Kulturzentrum freuen. Er begrüßte besonders Pfarrer Bonaventura Gerner von der katholischen Kirchengemeinde und Pfarrer Reinhard Monninger von der evangelischen Gemeinde. Beide Kirchen sind Träger der kirchlichen Sozialstation St. Raphael; die politische Gemeinde leistet weitere finanzielle Unterstützung. Wie bereits ausführlich berichtet, wird die Sozialstation in Erweiterung, Umbau und Sanierung ihres Gebäudes 1,3 Millionen Euro investieren. Die Tagespflege wird erweitert, um der großen Nachfrage nach Tagespflegeplätzen nachkommen zu können.

Foto: Gisela Albrecht
Das Konferenzzimmer im 1. Obergeschoss wird nach dem Umbau als Aufenthaltsraum für die Tagespflege genutzt. Es ist baugleich zum Aufenthaltsraum im Erdgeschoss und durch die großen Fenster gen Süden sehr hell und freundlich.
Foto: Gisela Albrecht
Die Geroldsecker Musikanten unter Leitung von Reinhard Hug unterhielten die Besucher mit schwungvoller Blasmusik. Die Kapelle erhielt viel Applaus für ihren gelungenen Auftritt.
Foto: Gisela Albrecht
Groß war das Interesse an den Leistungen der Sozialstation, über die Pflegedienstleiterin Birgit Stein (rechts) gerne informierte.
Foto: Gisela Albrecht
Beim Tag der Sozialstation herrschte großer Andrang. Kurzfristig wurden im Obergeschoss weitere Sitzmöglichkeiten geschaffen. Das musikalische Programm, das Informationsangebot im Engelbau nebenan und die große Kuchenauswahl kamen beim Publikum gut an.
Foto: Gisela Albrecht

Michael Horst berichtete, dass der Architekt Rainer Lehmann eine wohlüberlegte Planung erstellt hat, die die widerstrebenden Anforderungen der zu erweiternden Nutzung, Barrierefreiheit, Brandschutz und Denkmalpflege unter einen Hut bringt. Träger und Behörden mussten von dem Projekt überzeugt werden und die Baugenehmigung liegt vor, konnte Horst über den positiven Ausgang informieren. Er dankte dem Deutschen Hilfswerk und der Stadt Zell, die Fördermittel zugesagt haben. »Es wird eine spannende Zeit zuzusehen, wie der Engelbau zu neuem Glanz erwacht«, drückte Horst seine Erwartung aus. Es wird eine neue Gruppe der Tagespflege geben, neu gestaltete Büros für den Ambulanten Dienst, einen Aufzug, einen Balkon, einen zusätzlichen Wintergarten, eine neu gestrichene Fassade und eine gründlich renovierte Inneneinrichtung, sagte Horst.

Im Engelbau nebenan erklärte Mitarbeiterin Birgit Stein auf Nachfrage, dass die zukünftigen beiden Tagespflegegruppen individueller gestaltet werden können. Im Obergeschoss werden die Gäste betreut, die noch körperlich mobil sind. Die bisher im Obergeschoss untergebrachte psychologische Beratungsstelle wird aus dem Gebäude ausziehen. Fast jeder Raum im Obergeschoss wird einer neuen Nutzung zugeführt – eine Wand wird versetzt. Die detaillierten Baupläne für den Umbau waren auf einer großen Wand ausgehängt und konnten besichtigt werden.

Gottesdienst von der Sozialstation gestaltet

In der Pfarrkirche wurde der Gottesdienst am Sonntagvormittag von Mitarbeitern der Sozialstation vorbereitet und gestaltet. Die Kollekte war für die Sozialstation bestimmt. Pfarrer Alfred Haas sagte in seiner Begrüßung, dass die Sozialstation konkrete Nächstenliebe leistet und mit ihrem wichtigen Dienst den christlichen Auftrag erfüllt, sich für alte, kranke oder schwächere Mitmenschen einzusetzen.

Friedebert Stehle stellte sich als Vorstandsmitglied der Sozialstation den Kirchenbesuchern vor. Das Thema des diesjährigen Tages der Sozialstation sei die Familienpflege, informierte Stehle. Die vier Frauen im Team der Familienpflege haben im vorangegangen Jahr 45 Familien mit 81 Kindern betreut und waren hierfür 6000 Stunden im Einsatz. »Das ist eine tolle Leistung«, freute sich Stehle.

Petra Isenmann berichtete, dass die Familienpflege einspringt, wenn in einer Familie die Person ausfällt, die das Familienmanagement in der Hand hat. Die Mitarbeiterinnen leisten Hilfe bei der Haushaltsführung und der Kinderbetreuung. Sie kommen zum Einsatz bei Klinik- oder Kuraufenthalten, Risikoschwangerschaften, nach einer Entbindung, bei akuter körperlicher Erkrankung oder psychischen Erkrankungen und auch bei besonderen Notsituationen. Isenmann betonte: »Wir legen Wert auf respektvolle und einfühlsame Arbeit und unterliegen der Schweigepflicht. Mit den Familienangehörigen arbeiten wir eng zusammen.«

Konkret berichtete sie von einem Einsatz bei einer an Krebs erkrankten Frau, bei der die Dorfhelferin fünf Stunden am Tag im Einsatz war. Sie haben sich dabei an den Wünschen und Befindlichkeiten der kranken Frau orientiert und sie auch in emotionalen Tiefpunkten aufgefangen. Vom Ehemann erhielten sie am Ende ihres Einsatzes viel Lob und Dank. »Sie sind Engel in der Not«, habe er anerkennend gesagt. Die Kosten für die Familienpflege werden in der Regel von den Krankenkassen bzw. Rentenversicherungsträgern übernommen.

Pfarrer Haas wandte sich mit einem kurzen Nachwort an die Zuhörer. »Der christliche Dienst am Nächsten ist ein Spagat zwischen menschlicher Zuwendung und den gesetzlichen Vorschriften mit dem entsprechenden bürokratischen Aufwand. Vergelts Gott für alle, die sich für die Sozialstation engagieren.«

Informationen zur Sozialstation und ihren verschie­denen Angeboten gibt es unter www.sozialstation-zell.de und per e-mail: kontakt@sozialstation-zell.de.

 

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