Im Jahr 2021 sollen die Bahnübergänge Buchenwaldstraße, Rösslemühle und Hochstahl im Ortsteil Unterharmersbach gesichert werden. Der Gemeinderat stimmte dem Abschluss von entsprechenden Eisenbahnkreuzungsvereinbarungen zu.
Die technische Sicherung dieser Bahnübergänge steht seit Jahren auf der Maßnahmenliste. Für den Bahnübergang Hochstahl wurde schon 2008 eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen. Die Arbeiten wurden aber zurückgestellt, weil sie im direkten Zusammenhang mit den beiden anderen Bahnübergängen stehen. Zuletzt gab es Verzögerungen, weil ab 2016 der Bahnübergang Buchenwaldstraße Teil der Umfahrungsstrecke während der L94-Sanierung war.
Nach dem Abschluss der Straßenarbeiten soll die Sanierung der drei Bahnübergänge nun im Jahr 2021 umgesetzt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,34 Millionen Euro, der Anteil der Stadt Zell beträgt 447.097 Euro. Thomas Seeger vom Rechnungsamt der Stadt Zell berichtete, dass der Fördersatz durch das Land im kommenden Jahr voraussichtlich von 50 auf 75 Prozent angehoben werde. Die Stadt Zell habe den Förderantrag bereits gestellt.
An die Vereinbarung mit der SWEG knüpft die Stadt Zell die Bedingung, dass der kombinierte Geh- und Radweg entlang der Bahnstrecke in Höhe der Firma AAM talwärts weitergeführt wird. Bürgermeister Pfundstein berichtete, dass seitens der SWEG bereits entsprechende Zusagen vorliegen.
Viel Geld für ganz wenig Verkehr
Diskutiert wurde im Gemeinderat über den Bahnübergang bei der Rösslemühle. Dort wird lediglich ein Wirtschaftsweg gesichert, dessen Unterhaltslast sich bei der Stadt Zell befindet. Der Übergang soll mit vier Lichtzeichen und einer Akustik für Fußgänger gesichert werden. Die Gesamtkosten betragen 439.245 Euro. »Viel Geld für ganz wenig Verkehr«, kommentierte Gemeinderat Ludwig Schütze. Seiner Meinung nach könnte es hier auch eine einfachere Lösung geben. Gemeinderat Gottfried Lehmann gab zu bedenken, dass gerade diese wenig genutzten Übergänge die gefährlichen seien und erinnerte an den schweren Traktorunfall vor einem halben Jahr.
Grundsätzlich befürworteten die Gemeinderäte, dass die Sicherung der Bahnübergänge nun in Angriff genommen werden soll. Auch mit der Fortführung des Radweges gehe, so Gemeinderat Martin Teufel, »ein langjähriger Wunsch in Erfüllung«.
Verbindung hat sich verschlechtert
Im Rahmen der Beratungen über die Bahnübergänge gab es auch Stellungnahmen zu den aktuellen Fahrplanänderungen der Bahn. Bei einer Verbindung Richtung Hausach gebe es in Biberach nun 45 Minuten Wartezeit, kritisierte Gemeinderätin Brigitte Stunder und mahnte, dass Zell nicht abgehängt werden dürfe. Bürgermeister Pfundstein sprach bei den Veränderungen von einer »Pseudo-Beteiligung«. Die Stadt Zell sei erst wenige Tage vor Inkrafttreten über die Änderungen informiert worden.