Von Susanne Vollrath
Was Friedhof und Rundofen-Sanierung gemeinsam haben? Aspekte beider Themen wurden am Montag im Gemeinderat diskutiert.
In Sachen Friedhof fasste der Gemeinderat einstimmig den Beschluss, ein gärtnergepflegtes Grabfeld für Erdbestattungen einzurichten. Die Fläche zieht sich an der Friedhofsmauer an der Kirchstraße entlang und umfasst 23 Grabstellen in drei Abschnitten. »Der Bedarf ist da und das Angebot wird gerne angenommen«, warb Martin Müller für das Vorhaben. Im bereits bestehenden Rondell (2015) sind nur noch wenige Grabstellen frei. Er stellte die Planung im Gremium vor, die einstimmig befürwortet wurde. Zur Kirchstraßen-Mauer hin soll ein Sichtschutz gepflanzt werden. Aktuell ist durch die relativ niedrige Mauer und den Niveauunterschied nur unzureichend Privatsphäre in diesem Bereich gegeben.
Entscheiden sich Angehörige für eine Ruhestätte in den bestehenden oder neu angelegten gärtnergepflegten Grabfeldern, schließen sie mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner einen Grabpflegevertrag über die gesamte Ruhezeit. Die Stadt erhebt weiterhin die Grabgebühren.
Positiv aufgenommen wurde nicht zuletzt, dass durch das Vorhaben der alte Friedhofsteil, der immer größere Lücken aufweist, wieder mehr begrünt wird.
Jetzt muss es schnell gehen
Die Rundofen-Sanierung war im Hinblick auf die Leader-Förderung auf die Tagesordnung gekommen. Im April hatte die Stadt die Förderung beantragt und es in den Fördertopf geschafft: Der Verein Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald hat in seiner Sitzung am 28. Mai das Projekt positiv beschlossen. Innerhalb von sechs Monaten ab diesem Datum – also bis zum 28. November – muss die Stadt nun einen Förderantrag beim Regierungspräsidium stellen. Dafür ist ein Nachweis nötig, dass die Finanzierung gesichert ist. Ebendiese Gelder, rund 150.000 Euro, stellte der Gemeinderat am Montag bereit. Sie werden in den Haushaltsplan 2020 aufgenommen.
»Sportlich«, nannte Bürgermeister Pfundstein das Programm, das jetzt bis Ende November noch zu absolvieren ist. Damit der Antrag gestellt werden kann, müssen auf Grundlage des erarbeiteten Nutzungskonzepts sehr schnell Angebote für die einzelnen Gewerke eingeholt werden. Der Verwaltungschef stellte die Option zur Diskussion, den Antrag aufgrund des Zeitdrucks zurückzunehmen und beim letzten Leader-Aufruf neu zu stellen. Dann allerdings mit ungewissen Ausgang, was den Zuschlag angeht. Die Gemeinderäte wollten lieber auf Nummer sicher gehen und den bestehenden Plan weiterverfolgen.
Von den 300.000 Euro Gesamtkosten für Konzepterstellung, Beleuchtungskonzept, Einrichtung und digitale Medien, sind gut 252.000 Euro (netto) mit 60 Prozent förderfähig. Das entspricht einem Zuschuss durch das Leader-Programm von etwas mehr als 151.000 Euro.
