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Zell am Harmersbach | 25.10.2019

Warum Krimiautoren meistens männlich sind

Zehnter Krimiabend mit Bernd Antes bei »Rund ums Leben Kopf«

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Als versierter Kenner von Kriminalromanen präsentierte sich Bernd Antes in der Buchhandlung Kopf. Er stellte zwölf verschiedene Krimis vor und lieferte auch Informationen zu den Autoren und seine persönliche Einschätzung der Kriminalgeschichte. Foto: Gisela Albrecht
von Gisela Albrecht

Ein kleines, aber sehr interessiertes Publikum kam am Mittwochabend in die Buchhandlung Kopf zur schon traditionellen Krimi-Lesung. Bernd Antes stellte zwölf persönliche Favoriten von Kriminalromanen vor.

Inhaberin Petra Kühnpast begrüßte die Gäste und den Redner. »Der Krimiabend findet heute zum zehnten Mal statt – wir haben praktisch Jubiläum.“ Jeder Gast erhielt zu Beginn eine Liste der vorgestellten Krimis sowie ein Glas Rotwein und taucht dann ein in die Geschichten von Mord und Totschlag, Lügen und Intrigen sowie Mördern, Polizeikommissaren und Zeugen. Dazu gab es Informationen zu den Autoren und oft auch zu dem zeitgeschichtlichen oder gesellschaftlichen Umfeld, in dem der Roman spielt.

Bernd Antes beginnt mit dem Debütroman von Michelle Sacks »Die perfekte Lüge«. Danach widmet er sich der Autorin Rita Falk, die mit »Guglhupf-Geschwader« ihren 10. Roman veröffentlicht hat. Falk lebt im bayerischen Oberammergau und hat sich vor allem mit ihrer Provinzkrimiserie um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer in die Herzen ihrer Leser geschrieben. In dem Krimi geht es nicht nur um Mord, sondern auch um viel Lokalkolorit.

Die Autorin Anne Holt hat einen Lebenslauf, der für eine Krimiautorin prädestiniert erscheint. Sie war einige Jahre im Polizeidienst tätig, arbeitete dann als Rechtsanwältin und wurde 1996 sogar norwegische Justizministerin. Erfolgreich wurde sie durch ihre Romanheldin Hanne Wilhelmsen. Ihr Krimi trägt den Titel »In Staub und Asche«.

Ein Roman von brennender Aktualität ist der Krimi »Borderless« von Veit Heinichen. Darin verfolgt Commissario Xenia Zannier eine Spur vom BND zu Waffenschiebereien über Kroatien in den Nahen Osten. Zwei amerikanische Autoren stellt Antes in den folgenden Krimis vor. James Lee Burke hat den Roman »Sumpffieber« geschrieben und Karen Dionne »Die Moortochter«. Dionne hat selber jahrelang in der Wildnis gelebt und ihre Erfahrungen damit in den Roman eingebracht. Der Psychothriller ist äußerst spannend und liefert eine grandiose Beschreibung der Natur neben der Kriminalgeschichte.

Der Krimi von Louise Penny »Hinter den drei Kiefern« spielt in den Wäldern Kanadas in einem anfangs sehr idyllischen Dorf. Doch dort geschehen seltsame Dinge und dann gibt es plötzlich eine Leiche…

Mit einem Lieblingsautor beendet Antes den Abend. Er zitiert Textpassagen aus dem Krimi »Walter muss weg« von Thomas Raab. »Zu dem grandios geschriebenen Roman gibt es einen akribisch recherchierten zeitgeschichtlichen Hintergrund«, erklärt Antes zu dem Buch.

Am Ende des Abends kommt es zu einer Diskussion zwischen der Inhaberin Petra Kühnpast, dem Redner Bernd Antes und dem Publikum. Die Feststellung, dass die meisten Kriminalromane von männlichen Schriftstellern geschrieben, begründet Kühnpast so: »Die verkaufen sich besser. Das ist tatsächlich so.« Darum würden viele Frauen ihre Krimis unter einem männlichen Pseudonym veröffentlichen. Antes erläuterte daraufhin die unterschiedlichen Schreibstile von männlichen und weiblichen Autoren – da plauderte jemand aus dem Nähkästchen.

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