»Was wir hier zusammengetragen haben, könnte man als »boutique fantaste« bezeichnen, als Zauberladen«, meinte Kurator Friedhelm Häring in seiner Eröffnungsrede der bestens besuchten Vernissage »Bonjour mes amis«. Diese fand am vergangenen Samstag in der Galerie Arthus statt.





Rund 70 Anwesende aus nah und fern konnte Bertin Gentges am vergangenen Samstag Nachmittag zu einer Vernissage in der Galerie Arthus am Galgenfeld begrüßen – »auch meine französischen Freunde, die es hierher geschafft haben.«
Der Titel der Ausstellung »Bonjour mes amis« sei nicht zufällig gewählt. Vielmehr ist die Ausstellung ein Geschenk, das der Galerist seinem Künstlerfreund Raymond E. Waydelich zum 80. Geburtstag geschenkt hatte. »Letzte Woche ist er nun 81 geworden«, verriet Bertin Gentges, wozu alle mit einem kräftigen Applaus dem Künstler nachträglich gratulierten.
Die Idee sei es gewesen, dass Raymond E. Waydelich zu dieser Ausstellung auch seine künstlerischen Freunde einlädt. »Das hat nun stattgefunden und ich bin sehr froh darüber, es ist eine wunderbare Ausstellung geworden mit insgesamt sechs Künstlern, die heute auch alle anwesend sind«, betonte der Galerist und Kunsthistoriker. Wobei es bezeichnend für den Künstlerfreund sei, dass er keine Einzelausstellung »für sich alleine« haben wollte.
Und so stellte der Arthus-Betreiber denn zusätzlich vor: Christophe Hamm (Fotografien), Michel Cornu (Drucke und Radierungen), Marc Felten (farbintensive Malereien), Antoine Halbwachs ((Raben-Plastiken), Mitsuo Shiraishi (Radierungen).
Insgesamt etwa 50 Kunstwerke umfasst die Ausstellung, zu der Raymond E. Waydelichs neueste Bronzearbeiten in Gestalt von Hunden, Hähnen und Krokodilen gehören. Sozusagen eine Leistungsschau der Kunstszene im Elsass sei die Ausstellung, resümierte der Galerist.
»Magischer Realismus«
Traditionsgemäß hielt der promovierte Kunsthistoriker Friedhelm Häring, der die Ausstellung auch kuratiert hat, die Einführungsrede. Nach eigenen Aussagen kennt er Bertin Gentges seit 26 oder 27 Jahren, »er war bei mir Student.«
Als »Zauberladen« bezeichnete der ehemalige Gießener Museumsdirektor und Kulturamtsleiter, der heutzutage in Friedberg wohnt, die Geburtstagsausstellung. »Sechs Magier sind aus dem Elsass angereist, und jeder hat seinen besonderen Zauber mitgebracht, der die Wirklichkeit in die Fantastik des Bildes und der Objekte verwandelt«, begann er seine Ausführungen in gewohnt lebhafter Art, um die künstlerischen Arbeiten einzeln vorzustellen.
»Mit ihren Werken untersuchen die Künstler, warum die Welt so ist, wie sie ist.« Und sei es, dass auf einem Gemälde ein Billiardtisch in den Wald gestellt oder ein Minigolfplatz erschaffen wird, der sich untypischerweise kilometerweit über ein menschenleeres Gelände zieht – ein »auf die Spitze getriebener magischer Realismus, in dem alles immer wieder neu erfunden werden muss.« Keine Absurdität, sondern die Verwandlung von Wirklichkeit – und genau das sei der Zauber, der von allen in der Ausstellung gezeigten Arbeiten ausgehe, fasste Friedhelm Häring zusammen, so faszinierend unterschiedlich sie auch seien.
Öffnungszeiten
Bis zum 26. Oktober ist die Ausstellung mittwochs bis freitags von 13 bis 17 Uhr und samstags von 12 bis 15 Uhr sowie nach Vereinbarung zu besichtigen.