»Entweder waren alle da oder keiner.« So charakterisiert Volker Werthwein, Betriebsleiter des Zeller Familienbads, den Verlauf der Badesaison 2019. Der kalte, verregnete Mai, der verhaltene Juni, dann die Sahara-Hitze lassen sich auch anhand der Besucherzahlen im Zeller Bad gut nachvollziehen. Am Dienstag, 10. September, wird »abgebadet«, danach alles winterfest gemacht.
Allerdings scheinen die brütend heißen Tage das Temperaturempfinden kurzfristig verändert zu haben: Als es nach den Tagen mit den 40 Grad dann nur noch 27 Grad warm gewesen war, hatte sich das Schwimmbad-Team schon ein bisschen gewundert, wo die Badegäste geblieben waren. Festzustellen sei auch gewesen, dass noch mehr auswärtige Gäste noch weitere Anfahrtswege auf sich genommen haben, um das Familien Bad in Zell zu besuchen. Vom Elsass bis nach Triberg geht der Bereich, aus dem Stammgäste kommen. Insbesondere Familien schätzten die Ruhe und Harmonie in Zell. Speziell nach den turbulenten Schwimmbadtagen in Kehl habe man das gemerkt.
Begehrte Erinnerungsfotos mit »Doggie«
Sehr gut und immer besser angenommen wird das Angebot, Kindergeburtstag im Bad zu feiern. Dutzende waren es dieses Jahr, ganz ohne Extra-Werbung. Zu solchen Anlässen kommt das Schwimmbad-Monster »Doggie« ins Becken und Werthwein schießt mit seiner Unterwasser-Kamera einmalige Erinnerungsfotos – bei maximal zwei Feiern am Tag. Mit im »Geburtstagspaket« ist auch das Essen. Es wird im Kiosk vorbestellt und kommt zur vereinbarten Zeit für die hungrige Meute auf den Tisch. Ein Rundum-Paket für glückliche Kinder und entspannte Eltern.
Der Bach hat ebenfalls nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Staudämme bauen, mit dem Kescher fischen, plantschen und matschen ist für viele Kids ein schöner – und naturnaher – Ausgleich zum Sommerspaß im Schwimmbecken.
Der Kinder-Schwimmkurs war sehr erfolgreich. »Alle teilnehmenden Kinder haben in diesem Sommer ihr Seepferdchen gemacht«, freut sich Werthwein ganz besonders über die neuen, jungen Schwimmer.
Schwimmbad-Gastronom Bora Cengiz fiel auf: »Montags war immer gutes Wetter!« Festzumachen war das am gut besuchten Aqua-Fitnessangebot am Montagvormittag, das in diesem Jahr kein einziges Mal ausfallen musste.
Die Außenanlage ist auch besser durch den Sommer gekommen als im letzten Jahr. Das »Urlaubsfeeling plus« war viel grüner. Weil es zwischendurch doch immer einmal geregnet hatte und kühler geworden war, hatte der Rasen Luft zum Verschnaufen und war nicht ganz so braun wie 2018.
Rundes Bild für jeden Besucher
Mit der zunehmenden Zahl von Gästen, die lange Wege zum Bad zurücklegen, wird das gastronomische Angebot immer wichtiger. Es gebe immer wieder Anrufe von potenziellen Besuchern, schmunzelt Werthwein, die sich telefonisch erst einmal nach der Speisekarte erkundigen, bevor sie sich auf den Weg machen. Sie haben Glück, denn Kiosk-Betreiber Bora Cengiz ist ständig dran, das Angebot und den Service zu optimieren. Schönes Schwimmbad, gute Gastronomie – ein rundes Bild für jeden Besucher. »Mehr Salate, mehr Auswahl«, war die ausgegebene Devise für dieses Jahr. Das Ziel: Für jeden in der Familie soll ein Gericht dabei sein, das gefällt. Dabei sind die vorhandenen Kiosk-Räumlichkeiten mit dem gebotenen gastronomischen Angebot in Fläche, Aufteilung und technischen Möglichkeiten spätestens in diesem Jahr an ihre Grenzen gekommen. Zum Glück laufen die Planungen für den Umbau, so dass Abhilfe in Sicht ist. Um nicht zu vermeidende Wartezeiten für die Gäste besser zu überbrücken, hatte Cengiz dieses Jahr ein Pieper-System eingeführt, bei dem sich ein Handgerät meldet, wenn die gewünschte Speise abholbereit ist. Auch diese Neuerung kam bei den Gästen gut an. Sie konnten so während der Zubereitungszeit schon ganz entspannt ein kühles Getränk genießen – ohne die Angst, den Aufruf fürs eigene Essen zu verpassen.