Bei relativ guter Gesundheit konnte Reinhard Arndt seinen Geburtstag am Samstag im Kreis seiner Familie im Kleebad feiern. Er wohnt mit Tochter Heidrun Metzler und ihrer Familie zusammen in einem Haus und freut sich, wenn jemand von der Hausgemeinschaft Zeit hat, mit ihm das Brettspiel „Mühle“ zu spielen.
Reinhard Arndt wurde am 29. Juni 1929 in Schlesien geboren. Wie damals üblich musste er als Erwachsener bei Russen und Polen arbeiten, insgesamt 12 Jahre lang. 1958 kam er als Spätaussiedler mit seinen Eltern nach Deutschland, zunächst in das Lager Friedland. Sein älterer Bruder wurde zum Kriegsdienst eingezogen, er war zu Kriegsbeginn erst zehn Jahre alt. Bei der Umverteilung aus Friedland kam die Familie nach Unterharmersbach. Hier fand er Arbeit bei der Fa. Cölestin Lehmann als Maschinist; diese Tätigkeit übte er bis zu seiner Rente aus.
Seine Frau Ruthhild konnte wegen der Heirat aus der damaligen DDR ausreisen, mit ihr gründete er eine Familie und konnte in eine Wohnung nach Zell in die Scheffelstraße umziehen. Arndt hat zwei Töchter und drei Enkel. Eine Tochter wohnt mit dem Enkelsohn in Leipzig; Tochter Heidrun Metzler wohnt mit ihrer Familie im Eigenheim in der Waagmatt 9. Dieses Haus hat er in Eigenleistung gebaut und wohnt dort seit 1969. Leider ist seine Frau Ruthhild bereits 1982 gestorben. Seine Hobbys sind das Brettspiel „Mühle“ und Kreuzworträtsel lösen.
Das Laufen fällt ihm schwer, ansonsten geht es ihm gut und er erzählt gerne aus seinem Leben. Seine Tochter Heidrun kümmert sich um seinen Haushalt. Einmal in der Woche geht er in die Tagespflege der Sozialstation.
Zur Feierstunde am Montagmorgen gratulierten Bürgermeister Günter Pfundstein und Pfarrer Reinhard Monninger mit herzlichen Worten. Bürgermeister Pfundstein brachte gleich drei Glückwunschkarten mit: Vom Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, vom Landrat und von der Stadt Zell.
Pfarrer Monninger kannte den Jubilar von Gottesdiensten in der evangelischen Kirche, die Arndt regelmäßig besucht hat. „Wenn er sich die steile Straße zur Kirche hochgekämpft hat, musste er oft am Pfarrgarten eine Pause machen. Da sind wir ins Gespräch gekommen“, erklärte Monninger. Jetzt besucht er die Seniorennachmittage der Kirchengemeinde.
Bei der Verabschiedung der Gäste hatte Reinhard Arndt noch einen lockeren Spruch auf Lager: „Schaun wir mal, ob ich die Hundert noch schaffe, dann…“