Emsiges Treiben ließ sich in den letzten Tagen im Ratssaal des Zeller Rathauses beobachten. Ein rundes Dutzend Helfer war damit beschäftigt, Stimmzettel für die Zustellung vorzubereiten. Am 26. Mai 2019 werden in Baden-Württemberg wieder Gemeinderäte, Ortschaftsräte und Kreisräte gewählt.



6.669 große, weiße Umschläge mit dem auffälligen Hinweis, dass es sich bei diesem Brief um Wahlunterlagen handelt, wurden bestückt. Sie werden in den nächsten Tagen durch Austräger zugestellt und müssen bis spätestens 21. Mai 2019 bei den Wählerinnen und Wählern angekommen sein. Die Wahlbenachrichtigungen werden getrennt davon – zentral vom Rechenzentrum aus gesteuert – mit der Post verschickt. Sie müssen bis spätestens 5. Mai 2019 bei den Wahlberechtigten eingetroffen sein.
Das ist drin
Der grüne Block mit den Wahlvorschlägen zur Kreistagswahl steckt in jedem Umschlag. Dazu das orangefarbene Blatt für die Wahl des Gemeinderats. Für Unterentersbach und Unterharmersbach kommt dann noch die cremefarbene Wahlunterlage für den Ortschaftsrat dazu. »In Oberentersbach haben wir den Sonderfall, dass es keine Wahlvorschläge gibt«, erinnert Ludwig Börsig, Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses. »Hier kann jeder selbst auf einem Wahlzettel seinen Wunschkandidaten eintragen.« In der Zeller Kernstadt wird kein Ortschaftsrat gewählt. Folglich finden die Wählerinnen und Wähler auch keinen cremefarbenen Stimmzettel in ihren Unterlagen. Der Stimmzettel zur Europawahl wird am Wahltag im Wahllokal ausgegeben beziehungsweise mit den Briefwahlunterlagen zugestellt.
Heiße Phase der Vorbereitung
Ganze 94 Zentimeter ist der Stimmzettel für die Europawahl lang. Eine echte Herausforderung, da den Überblick zu behalten. Den zu gewährleisten, ist Aufgabe des Wahlausschusses. Die Situation in den Wahllokalen muss so gestaltet sein, dass man den Stimmzettel in voller Länge vor sich auf dem Tisch ausbreiten kann. In den gewohnten Wahlkabinen in Unterharmersbach geht das nicht. Deshalb werden diesmal ausreichend große Tische mit Stellwänden umschlossen, um den Vorschriften gerecht zu werden.
Auch in Sachen EDV rüstet sich die Gemeinde für die Wahl. Hard- und Software zum Auszählen muss beschafft und installiert werden. Das »Hauptquartier« zum Auszählen der Unterentersbacher Stimmen liegt übrigens nicht im Wahllokal. Die Wahlurnen werden versiegelt in den Betriebshof gebracht, da dort optimale räumliche Voraussetzungen vorhanden sind. In Unterharmersbach werden die Urnen in der Schule versiegelt und in der Ortsverwaltung zum Auszählen geöffnet.
Am 15. Mai werden die Wahlhelfer an einem Infoabend geschult. »Alle Zählgruppen sind bestückt«, freut sich Ludwig Börsig, insbesondere da man kaum Absagen bekommen hatte.
Trend zur Briefwahl
Die Möglichkeit, per Briefwahl seine Stimme für Kommunal- und Europawahl zeit- und ortsungebunden abgeben zu können, scheint immer beliebter zu werden. »Es sind bereits rund 200 Anforderungen für die Briefwahlunterlagen eingegangen«, weiß Katrin Zimmermann vom Bürgerbüro. Briefwahlunterlagen können beim zuständigen Wahlamt angefordert werden – schriftlich, mündlich, oder »durch sonstige dokumentierbare Übermittlung in elektronischer Form«, wie der Kommunalwahlordnung zu entnehmen ist. Die Stadt Zell bietet auch die Beantragung eines Wahlscheins per Internet an. Dieser Weg steht bis Donnerstag, 23. Mai um 18 Uhr, offen. Alle Informationen dazu findet man auf der Homepage der Stadt im Bereich »Aktuelles« unter dem Punkt »Wahlscheinantrag«.