Sehr persönliche Worte und ebenso herzliche Umarmungen gab es bei den Ehrungen der Zeller Stadtkapelle. »Standing ovations« gar, als Clemens Metzler ob seiner Verdienste um den Verein zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Der Anlass allerdings war ein weit weniger freudiger: Der Musiker beendete seine aktive Zeit an der Posaune anlässlich der Mitgliederversammlung offiziell, gesundheitliche Gründe zwangen ihn zu diesem Schritt.


Seit nunmehr 45 Jahren gehört Clemens Metzler dem Verein an. Davon fünf Jahre als Verwaltungsratsmitglied und sieben Jahre als Orchestervorstand von 1991 bis 1998. Sebastian Grillich als Sprecher der aktuellen Vorstandsriege hob hervor: »Noch heute können wir von deiner geleisteten Arbeit profitieren«, sei es in Form von Ablaufplänen oder betreffs Vereinbarungen mit der Stadt Zell.
Für lang anhaltenden Applaus sorgten die beiden 50-jährigen Musiker-Jubiläen von Achim Denner und Achim Willmann, die von Stefan Polap als Vertreter des Blasmusikverbandes Kinzigtal mit der großen goldenen Ehrennadel ausgezeichnet wurden.
Achim Denner startete in Alpirsbach mit dem Tenorhorn, wechselte zur Trompete und landete schließlich bei der Tuba. »Du bist heiß begehrt, denn als Tubist legst du im Orchester die Basis für den Klangteppich«, erklärte Sebastian Grillich, warum der Jubilar als »ein Mann bekannt ist, der nicht nein sagen kann.« Der neben der Zeller Stadtkapelle auch beim Verbandsblasorchester Markgräflerland, in diversen Projektorchestern, im Bläserquintett Blechreiz und im Musikverein Hausen aktiv ist, in letzterem fungiert er zudem als Ehrenvorsitzender. Außerdem kann man Achim Denner seit 2003 »am längsten Instrument der Welt hören«, er gehört zu den drei Gründungsmitgliedern des Alphornecho Tuniberg.
»Gebt nie das Musikmachen auf«
Achim Willmann wiederum startete seine nun 50 Jahre währende aktive Blasmusikzeit in Unterentersbach, Seit 1984 ist er in der Zeller Stadtkapelle am Flügelhorn zu finden. Hier sorgt er im hohen Blech für die weicheren Töne neben den Trompeten, kümmert sich überdies um Bühnenaufbau und Dekoration, war zudem von 2000 bis 2007 Beisitzer im Verwaltungsrat.
»Ich kann allen jungen Menschen nur empfehlen: Gebt nie das Musikmachen auf«, ergriff der Geehrte kurz selbst das Wort und erklärte das Warum mit dem eigenen Erleben: Auch und gerade in den stressigsten Zeiten seines Berufslebens im Management habe ihn das Musizieren getragen, für inneren Ausgleich gesorgt.
Ebenfalls im – wenngleich ungewollten – Rampenlicht stand Georg Heitzmann, der seit 25 Jahren der Stadtkapelle die Treue hält. Als Posaunist und als »Mann der Tat«. Seit 2015 im Vorstand als Ressortleiter für Veranstaltungen verantwortlich, »haben wir mit dir einen erstklassigen Organisator«, strahlte Vorstandssprecher Sebastian Grillich, »Auftritte und Ausflüge organisieren, Proben koordinieren, Noten umschreiben, Stimmung machen – alles kein Problem, wie du immer sagst.« Immer im Spagat zwischen Beruf und Hobby. »Und immer hast du für alle ein offenes Ohr und suchst positiv gestimmt nach Lösungen.«
Eine Urkunde für 15 Jahre Vereinszugehörigkeit erhielten Vera Dreher, Antonia Gießler, Franziska Gutmann, Lukas Lehmann und Mona Metzler, während Carina Carbone und Amelie Dreher als erfolgreiche Absolventinnen des goldenen Leistungsabzeichens die entsprechenden Auszeichnungsinsignien entgegennehmen durften.
Insgesamt 14 Musiker wurden für einen Probenbesuch von über 90 Prozent und damit für eine laut Vorstandsmitglied Petra Kühnpast »super Leistung« ausgezeichnet, der durchschnittliche Probenbesuch lag bei 76 Prozent.