Das vom Bundesministerium geförderte, zweijährige Forschungsprojekt »Potenziale von Kleinstädten in peripheren Lagen« ging im vergangenen Jahr offiziell zu Ende. Bei der Einwohnerversammlung Anfang November wurden die Ergebnisse vorgestellt. Als Ziel wurde gleichzeitig formuliert, dass sich das Bürgerengagement verstetigen solle. Nun haben sich erstmals die Kleinstadtpioniere getroffen, um das Zukunftsprojekt »Zell 2030« fortzusetzen.
»Jetzt geht es erst so richtig los«, begrüßte Bürgermeister Günter Pfundstein die Teilnehmer des ersten Workshops im Dorfgemeinschaftshaus in Unterentersbach. Das Geheimnis sei es nun, den Schwung des Forschungsprojekts bis 2030 mitzunehmen. Dass dies gelingt, gab es zum Auftakt eine badische Kartoffelsuppe. Dann ging es an die Arbeit.
Dinge umsetzen, die gebraucht werden
Man wolle in Zukunft projektbezogen arbeiten, betonte Bürgermeister Pfundstein und die Gruppen seien offen. Das heißt, dass sich bei der künftigen Arbeit weitere Zeller Bürger den Kleinstadtpionieren anschließen können. Man müsse nun nichts Neues erfinden, sondern Prioritäten herausarbeiten und Dinge umsetzen, die gebraucht werden.
Die Firma AgilEvent, so Bürgermeister Pfundstein, werde auch in Zukunft das Projekt »Zell 2030« professionell begleiten und moderieren. Geplant seien zwei bis drei Workshops pro Jahr. Die Arbeitsgruppen selbst sollen ihre Arbeit selbstständig fortführen. Als erste Ansprechpartner bei der Stadt Zell nannte der Bürgermeister Maria Hättich und Alisa Dörfer vom Stadtmarketing.
Meilensteine nach der Smart-Methode
Die bisherigen sieben Arbeitsgruppen wurden auf fünf Gruppen verdichtet. Jeweils soll ein Teamleiter die Gruppe nach außen vertreten und erster Ansprechpartner sein. Die neuen Arbeitsgruppen sind:
• Wohnen im familienfreundlichen Zell Teamleiter: Bernd Herrmann
• Wirtschaft und Tourismus Teamleiter: Kai Broweleit
• Vereine
• Jugend und Kultur Teamleiter: Alexander Hug
• Kompetenzteam Verkehr Teamleiter: Günter Pfundstein
Die Arbeitsgruppen sollen nach der Smart-Methode arbeiten, betonte Sebastian Mayer von Agil-Event. Das Wort »smart« steht für spezifisch beschreiben, messbar, attraktiv, realisierbar und terminiert. Zunächst müsse beschrieben werden, wer macht was? Der Bedarf für das Projekt müsse dargestellt werden. Es sollen keine utopischen Ziele sein, die zudem nicht finanzierbar sind. Die zeitliche Umsetzung müsse genannt werden.
Als nächster Schritt ist nun geplant, dass jeder der Gruppenleiter sich bis Mitte April bei seiner AG meldet und den Termin für ein gemeinsames Treffen festlegt. Ein bis zwei Projekte sollen in Angriff genommen und bis Herbst 2019 vorbereitet werden. Im Sommer 2019 solle es den nächsten gemeinsamen Workshop geben, an dem alle Arbeitsgruppen teilnehmen und wo sie über den Stand ihrer Projekte berichten.
»Das riecht nach Arbeit«, fasste Bürgermeister Pfundstein zusammen und warb gleichzeitig: »Es geht uns alle an, etwas für unser Städtle zu erreichen. Und vor allem geht es auch darum, das Richtige zu erreichen.«