Am kommenden Mittwoch, 13. März 2019, kann Dr. Dieter K. Petri seinen 80. Geburtstag feiern. Umfassend war und ist sein Einsatz für die Allgemeinheit im kirchlichen, sozialen und kulturellen Bereich. Als Geschichtsforscher und Chronist der Zeller Stadtgeschichte hat der promovierte Religionslehrer bleibende Werte geschaffen. Herausragende Publikation ist die Chronik »Zell am Harmersbach im Wandel der Zeit.«
Als fast unerschöpfliche Quelle für seine Geschichtsforschung dienen Dieter Petri die handgeschriebenen Ratsprotokolle, die im Stadtarchiv seit dem Jahr 1583 vorhanden sind. Dieter Petri hat gelernt, die altdeutsche Handfrakturschrift zu lesen und die Arbeit übernommen, die Texte abzuschreiben, elektronisch zu erfassen und nach Themen zu sortieren. Bei der Digitalisierung der Verzeichnisse wird er von seiner Frau Brigitte Petri unterstützt. Als eines der Ergebnisse hat Dieter Petri in der Schwarzwälder Post eine viel beachtete Serie über die Geschichte der Reichsstadt Zell veröffentlicht.
»Die Ratsprotokolle sind nicht nur für die Stadt Zell interessant, sondern auch für Entersbach, Biberach und Nordrach«, betont Geschichtsforscher Dieter Petri. Als wichtigste Publikationen in seinem Ruhestand nennt der den Literaturbericht »Franz Joseph Ritter von Buß im Spiegel seiner 60 Schriften« und die große, im Jahr 2010 erschienene Stadtchronik. Sein großes Vorbild sei die Disch-Chronik betont der Autor des 447-seitigen Werkes. Mit »Zell am Harmersbach im Wandel der Zeit« ist Dieter Petri zweifelsfrei ein würdiges Folgewerk und damit ein wichtiges Kapitel der Zeller Geschichtsschreibung gelungen.
In der Nachfolge von Franz Breig hat Dieter Petri seit dem Jahr 2013 die Betreuung des Stadtarchivs übernommen. Gemeinsam mit Forstrat i. R. Günter Schwendemann hat er die Adlersteine der ehemaligen Reichsstadt Zell vor Ort gereinigt, fotografiert und in einer Landkarte dokumentiert. »Ab und zu wähle ich Adlersteine als meine Wanderziele«, berichtet der vitale Jubilar.
Nicht zuletzt dokumentiert die aktive Mitgliedschaft im Historischen Verein Zell die große Geschichtsverbundenheit von Dieter Petri. In Zell ist er als Schriftführer im Vorstand aktiv. Persönlich verbunden ist er auch mit dem Nachbarverein in Biberach. Mit Blick auf den Ausbau des Rundofens in Zell organisiert Dieter Petri eine Fahrt nach Limoges, wo sich ebenfalls ein solches Industriedenkmal befindet und von wo früher die Zeller Keramik ihre Porzellanerde bezogen hat.
Dissertation über den evangelischen Theologen Paul Tillich
Nicht erst seit seiner Zeller Zeit hat sich Dieter Petri für Geschichte interessiert und Quellenforschung betrieben. Mit seiner Dissertation über den evangelischen Theologen Paul Tillich hat er sein Studium der kath. Theologie in Freiburg und Tübingen von 1964 bis 1968 erfolgreich abgeschlossen. Im Jahr 1981 hat Dieter Petri die Geschichte von 20 jüdischen Familien in seiner Heimatstadt Waldshut-Tiengen erforscht und publiziert.
Beruflich war Dr. Petri zunächst Religionslehrer an den Gymnasien in Waldkirch und Mannheim. Von 1976 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2003 unterrichtete er am Gymnasium in Gengenbach. Außerdem war Petri von 1978 bis 2003 Schuldekan für das Dekanat Kinzigtal. Über ein Jahrzehnt war er ab 1969 Referent bei theologischen Kursen in der Erzdiözese Freiburg.
20 Jahre CDU-Stadtrat in Zell a. H.
Das berufliche Engagement in Gengenbach führte dazu, dass die Familie Petri im Jahr 1976 Zell am Harmersbach zu ihrer Wahlheimat machte. Zunächst bezogen sie eine Wohnung in Unterentersbach. Im Jahr 1984 konnte sie ihr neu erbautes Eigenheim im Ziegelfeld beziehen.
Schon kurze Zeit nach dem Umzug nach Zell übernahm Dieter Petri auch ehrenamtliche Aufgaben. Von 1979 bis 1999 war er zwanzig Jahre lang CDU-Stadtrat. Im Jahr 1978 war er Mitbegründer der Sozialstation und verantwortete als deren 1. Vorsitzender im Jahr 1997 die Renovierung und den Umzug in den Engelbau.
Auch in der Pfarrgemeinde ist Dieter Petri engagiert. Er gehörte dem Pfarrgemeinderat an und ist seit 15 Jahren Mitgestalter des ökumenischen Taizé-Gebets. Mit seinem Engagement in der Synagoge in Kippenheim, wo Dieter Petri Führungen übernimmt, will er das gegenseitige Verstehen der Religionen fördern.
Im Jahr 1991 kandidierte Dieter Petri bei den Bürgermeisterwahlen in Zell a. H. Sein vielfältiges Wirken für die Stadt wurde von den Wählern allerdings nicht honoriert. Dieter Petri zeigte sich indes nicht nachtragend und setzte seine ehrenamtliche Arbeit in der Stadt fort. Seit seiner Pensionierung im Jahr 2003 hat er diesen Einsatz sogar noch intensiviert.
In seiner Freizeit hält sich Dieter Petri schon seit über zwei Jahrzehnten beim TV Zell in den Reihen der »Montagsturner« fit und schätzt nach dem Sport auch die gesellige Runde im »Adler«. Das närrische Brauchtum pflegt er als Träger eines Schneckenhüsli-Narros. »Allerdings nur bei schönem Wetter«, lacht der Jubilar.
Aber nicht nur dem Wetter ist es geschuldet, wenn er seinen Narro nicht trägt. Wie so oft übernahm Dieter Petri am Fasendsonntag 2019 die Berichterstattung über den Fasendumzug in Zell. Bereits seit zehn Jahren ist er neben seinem vielseitigen Engagement auch freier Mitarbeiter der »Schwarzwälder Post« und verfasst lokale Berichte über viele Ereignisse in der Stadt Zell und auch darüber hinaus. Mit seinen fundierten und qualifizierten Berichten trägt Dieter Petri zur hohen Qualität der Zeller Lokalzeitung bei.
Die Familie bildet den Lebensmittelpunkt
Während der Studienzeit in Freiburg haben sich Dieter Petri und seine Frau Brigitte geb. Isele kennengelernt und im Jahr 1968 geheiratet. Aus ihrer Ehe sind die drei Kinder Judith, Ester und Lukas hervorgegangen. Inzwischen sind die drei Enkelkinder Carla, Bruno und Franz der Stolz der Familie und gerne übernehmen Dieter und Brigitte am »Großelterntag« deren Betreuung. Im Kreis der Familie wird am kommenden Samstag dann auch der 80. Geburtstag gefeiert.
Schon heute wünscht die Lokalzeitung Schwarzwälder Post dem vielseitig engagierten Jubilar weiterhin Gesundheit und Wohlergehen, verbunden mit dem herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit und die persönliche Verbundenheit.