D’Fasend steckt de Zeller bis ins hohe Alter im Bluet… das zeigte der närrische Nachmittag am »Schmutzige Dunschdig« im Gallusheim. In allerbester Stimmung feierten die Besucher das närrische Programm, und manch einer wagte noch ein flottes Tänzchen auf glattem Parkett.
Wie gut das Seniorenheim in Zell eingebunden ist, bewies das Programm. Im voll besetzten Atrium und im Foyer wurden die Senioren drei Stunden lang von Vereinen und Fasendgruppierungen bestens unterhalten. Moderator Thomas Dreher begrüßte das erwartungsvolle Publikum mit einem kräftigen »Hoorig isch di Katz« und ließ sich anschließend über die Vorzüge des Rentnerlebens aus: Ich hab ja Zeit!
Ihre Zeit genießen konnten die Senioren allemal. Im fasendlich geschmückten Saal wurden sie mit Kaffee und Kuchen, Getränken und Fasend-Scherben verwöhnt, bis es plötzlich sehr laut wurde: Rund dreihundert Kinder, die Jugendkapelle und der Narrenrat waren im Anmarsch, denn auch im Gallusheim wurde die Fasend mit viel Musik und Krachinstrumenten »us’grufe« – so ist es schließlich Tradition zum Fasnachtsauftakt in Zell.
Nicht aus Zell sondern aus dem fernen Schottland kamen die nächsten Gäste in karierten Röcken, mit schräger Dudelsackmusik und mit Josef Stenzel an der Spitze. Ihre folkloristische Tanzdarbietung kam bestens an – das Kath. Altenwerk hatte für diese Überraschung gesorgt.
Sorgen um den Nachwuchs braucht sich die Hambacher Hexenzunft bestimmt nicht zu machen. Die Hexenkinder tanzten und fegten mit ihren Besen wie ein Gewitter über den Tanzboden – sehr zur Freude der Senioren.
Freude hatte die Oma (Britta Kornmayer) bestimmt nicht an ihrer frechen Enkelin (Melitta Himmelsbach), mit der sie einen Geburtstagsbesuch bei Frau Braun (Stefanie Fritsch) im Altersheim machte. Die mitgebrachten Geschenke waren allesamt »frisch«, aber hintenrum doch sehr »pikant« – »Frau Braun« war sicherlich nicht begeistert, dafür jedoch das Publikum umso mehr.
Begeisterte Musiker sind die Eckwaldpuper, die nun mit fetzigen Tönen einmarschierten. Mitreißend sind die Jungs nicht nur an ihren Instrumenten – sie können auch richtig gut singen und legten einen tollen Auftritt hin. Auftreten durften – ausnahmsweise – auch die vier Fasendfiguren aus Zell. Thomas Dreher stellte das Bändele, den Welschkorn- und den Spielkartennarro sowie das Schneckehüsli vor. Da der Narro in Zell erst am Fasendsonntag erweckt wird und sich vorher eigentlich niemand im Häs zeigen darf, hatte der Narrenrat extra für diese Vorstellung die Erlaubnis gegeben.
»I’m singin’ in the Rain«: wer so hübsch beschirmt und regenbogenbunt durch graue Tage wirbelt, kann auch im Regen singen. Die Mitarbeiterinnen des Gallusheims hatten diesen flotten Tanz einstudiert und unter dem Beifall des Publikums vorgeführt. Mit diesem Höhepunkt endete das fasnächtliche Programm im Gallusheim.
Für tolle Unterhaltung in den Programmpausen sorgte Alleinunterhalter Robert. Mit Fasendliedern und alten Schlagern traf er beim Publikum den richtigen Nerv, und so wurde geschunkelt, mitgesungen und getanzt: die »glückselige Fasend« ist im Gallusheim angekommen.