Bereichsliga:
Zell I– Haslach I 6:2
Beim Gipfeltreffen begannen die Spieler beider Mannschaften sehr vorsichtig. Sowohl die Gäste als auch die Gastgeber scheuten den Kontakt ihrer Figuren. Die Bauern beschritten nur kurze Wege, Läufer und Springer blieben ziemlich in Deckung. Erst nach geraumer Zeit wurden die ersten Figuren getauscht und die Stellungen etwas offener. Bemerkenswert, dass die Haslacher die »Jäger-Eröffnung« wählten, die einst für das Zeller Urgestein entwickelt wurde.
Thomas Gißler (5) ließ sich nach ruhigem Beginn zu einem Bauernvorstoß verleiten. Seine Dame musste bald zur Hilfe eilen und wurde »gescheucht« Die hatte einen Entwicklungsrückstand zur Folge, der eigentlich zum Vorteil des Kinzigtälers hätte führen können. Dieser investierte allerdings ebenfalls viele Züge und vergaß die Rochade. Letztlich hielt sich der vorgerückte Bauer auf seinem Posten und es drohte die Damenumwandlung: 1:0. Adolf Woisetschläger (6) spielte eine ruhige Kugel auf dem Damenflügel. Die a-Bauern wurden getauscht, der Zeller b-Bauer rückte weit vor. Ein Turmtausch auf der offenen Linie hätte Tempogewinn und Stellungssicherung gebracht. Leider konnte der Haslacher mit einer Figur die Versorgungslinie unterbrechen. Es drohte Bauernverlust. Es begann eine Abtauschwelle, nach der sich beide Gegner in einer dynamisch ausgeglichenen Stellung wiederfanden.
Dieter Marzluf (8) nutzte die Passivität seines Gegners, um sein Angriffsmaterial langsam in Stellung zu bringen. Jener verschanzte sich ohne Aussicht auf Gegenwehr und ließ die Welle auf sich zurollen. Diese überrollte die Verteidigung und Zell baute die Führung aus. Kurt Jäger am Spitzenbrett konnte eine Qualität gewinnen und in seiner Spezialdisziplin den Materialvorteil weiter ausbauen. Nach Abtausch der verbliebenen Leicht- und Schwerfiguren behielt er Mehr- und Freibauern. Der Vorsprung der Zeller wuchs und die 4-Punkte-Linie war in Reichweite.
Jürgen Gißler (2) hatte den vermeintlich stärksten, sicher jedoch den verbissensten Haslacher gegenüber sitzen. Aus mannschaftstaktischen Gründen bot Gißler – in leicht besserer Stellung – Remis an, was der Kinzigtäler sofort ausschloss. Allerdings verspürte jener nun Gewinnzwang und überzog wohl die Stellung etwas. Der Wechsel von Angriff zu Verteidigung brachte die Figuren etwas durcheinander, so dass Gißler auf beiden Flügeln angreifen konnte. Der feindliche König befand sich in der Mitte und konnte weder nach rechts noch nach links flüchten. Der Zeller Sieg stand nun fest. Stefan Gießler (4) erarbeitete sich einen Mehrbauern. Das Spiel (nur noch Läufer gegen Springer bei 6 gegen 5 Bauern) schien schon gewonnen, als ihm eine kleine Unachtsamkeit unterlief. Die Leichtfiguren wurden abgetauscht, die resultierende Bauernstellung konnte aufgrund eines Riegelsystems nicht mehr gewonnen werden.
Auch Stefan Rechlin (3) hatte nach der Zeitnotphase einen Trumpf im Ärmel. Er hatte sich ebenfalls einen Mehrbauern erkämpft. Im Endspiel Dame und Springer war die Verwertung keine leichte Aufgabe – und überdies recht zweischneidig. Dennoch konnte er bald seinen Sieg vermelden. Schließlich musste Vorstand Wilhelm Eble (7) den Ehrentreffer zulassen. Zwar hatte er ebenfalls einen Bauern gewonnen. Vielleicht war es der unklare Weg zur Verwertung oder der bereits sichere Mannschaftssieg: Er fand nicht die richtige Fortsetzung und büßte einige Tempi ein. Auch die Abwicklung der Figuren glückte ihm nicht. Schließlich musste er einen Läufer geben und am Ende auch die Partie. 6:2 – mit einem solch hohen Sieg hatte zuvor niemand gerechnet. Hätten die Haslacher etwas remisfreudiger gespielt, wären sie wohl mit einem 5:3 nach Hause gefahren. In Anbetracht der leicht vermeidbaren Fehler der Zeller hätte auch ein 8:0 stehen können, angesichts der unverhofften Tabellenführung wäre das aber zu viel des Guten gewesen.
»Droht« nun nach dem Fast-Abstieg in der letzten Saison der Aufstieg in die Landesliga? Eher unwahrscheinlich, die noch zu spielenden Waldkircher sind wohl noch eine Nummer zu groß.
Bezirksliga:
Offenburg II – Zell II 4:4
Die Offenburger Reserve war bisher zu keinem ihrer Spiele vollständig mit acht Spielern angetreten. Gegen Zell taten sie das. Ihre prekäre Tabellensituation mit einem Punkt aus vier Spielen setzte sie unter Druck. Mit zwei Spielern aus der ersten Mannschaft verstärkten sie die vorderen beiden Bretter, sodass die Trauben für Zell dort hoch hingen.
Doch auch die Zeller Reserve hatte am Spitzenbrett mit Michael Vollmer, dem etatmäßigen Mannschaftsführer der 1. Mannschaft aufgerüstet. So neutralisierten sich die beiden Spitzenbretter. Felix Fernandez (2) und Vollmer spielten jeweils Remis. Soweit war also alles noch im grünen Bereich. Der Plan zu diesem Zeitpunkt war, die hinteren bei Offenburg schwächer besetzten Bretter zu gewinnen und an den mittleren Brettern den entscheidenden dritten Sieg zu machen. Diesen Punkt sollte Heinrich Kotzott (4) holen, welcher einen starken Angriff hatte. Juan Garcia (5) hatte zuvor ein schnelles Remis gemeldet, aber bei Thomas Groh (3) und Peter Baumann (6) standen die Chancen eher schlecht. Beide griffen in der Eröffnung daneben was bei Groh doppelten Bauernverlust und bei Baumann die Qualitätseinbuße zur Folge hatte. Beide Partien gingen dann auch verloren. David Garcia (8) und Eduard Bernhardt (7) lieferten wie geplant die zwei Siege, sodass der Mannschaftssieg greifbar nahe war. Doch Kotzott gelang es leider nicht seinen Angriff siegreich zu Ende zu führen: 4:4.
Im Moment steht die Mannschaft mit 6 Punkten aus 5 Spielen auf Rang 3 der Tabelle, jedoch ist der Abstand zu den hinteren Regionen sehr gering, zumal es in den nächsten beiden Spielen kaum etwas zu erben geben wird.
Nächste Runde: 9.Februar (2. Mannschaft) sowie 17. Februar (1. Mannschaft).
Bereichsklasse
SC Zell – SK Haslach 6:2
SC Hornberg – SF Furtwangen-Vöhrenb. 5,5:2,5
SC Waldkirch – SK Oberkirch 2 7:1
SC Hofstetten – SC Oberwinden 2 4,5:3,5
SC Ohlsbach – SC Emmendingen 3 6:2
———————————-Brettpunkte/Punkte————————————
1. SC Zell 26,5/9
2. SC Waldkirch 25,5/8
3. SC Haslach 22,5/8
4. SC Oberwinden 2 24/7
5. SC Ohlsbach 22/6
6. SC Hornberg 19,5/5
7. SC Emmendingen 3 18,5/3
8. SF Furtwangen-Vöhrenb. 15,5/2
9. SC Hofstetten 14,5/2
10. SK Oberkirch 2 11,5/0
Bezirksklasse
SC Neumühl – SF Wolfach 5,5:2,5
SVG Offenburg 2 – SC Zell 2 4:4
SK Lahr 2 – SK Kehl 8:0
Ranbauer-Griesheim – SK Appenweier 2 3,5:4,5
SC Ohlsbach 2 – SC Neumühl 3 3,5:4,5
——————————Brettpunkte/Punkte———————————
1. SK Lahr 2 30,5/10
2. SC Neumühl 2 26,5/9
3. SC Zell 2 20,5/6
4. SC Ohlsbach 2 21,5/5
5. Randbauer-Griesheim 21/5
6. SK Kehl 16/5
7. SK Appenweier 2 19/4
8. SC Neumühl 3 18/4
9. SVG Offenburg 2 13/2
10. SF Wolfach 13/0