Die Sanierung des Bildungszentrums Ritter von Buß geht weiter. Die Stadt Zell investiert in diesem Jahr erneut mehrere hunderttausend Euro in die Instandsetzung des 40 Jahre alten Gebäudes. Allerdings gab es im Gemeinderat auch kritische Stimmen.



In seiner öffentlichen Sitzung am Montag hat der Gemeinderat den Auftrag für die restliche Fenstersanierung sowie für Betonarbeiten vergeben. Außerdem wurden für die Farbgestaltung der Außenfassade zwei Farbkonzepte erarbeitet.
In diesem Jahr werden die restlichen Fenster der Nordfassade mit Treppenhaus am Zeller Schulzentrum erneuert. Zwei Bauabschnitte sind bereits vorangegangen. Die Fenster werden in Holz-Alu-Kombination ausgeführt und mit Sonnenschutz-Raffstoren ausgestattet. Insgesamt haben fünf Firmen an der Submission teilgenommen. Günstigste Bieterin war die Firma Müller aus Essen. Sie erhielt zum Angebotspreis von 255.151 Euro den Zuschlag. Stadtbaumeister Hoffmann informierte, dass das Essener Unternehmen entsprechende Referenzen vorweisen könne und auch in der Region tätig sei.
Bevor die eigentlichen Sanierungsarbeiten der Fenster und die Außenwanddämmung beginnen können, müssen die massiven Betonfensterbänke, die Betonblenden am Treppenhaus und vorhandene Wasserspeier abgetrennt sowie fachgerecht entsorgt werden. Diese Betonsägearbeiten wurden zum Angebotspreis von 51.668 Euro an die Firma Mittelbadische Betonrückbau aus Oberkirch vergeben. Die lärmintensiven Arbeiten können nur in den Oster- oder Pfingstferien durchgeführt werden.
Zwei Farbkonzepte
Zusammen mit der Firma Sto-Design Baden-Württemberg wurden zwei Farbkonzepte für das Schulgebäude entwickelt. Das Gebäude soll einen Mineralputz erhalten und in der Farbgestaltung künftig mit der Klinkerfassade der neuen Mensa harmonieren. Stadtbaumeister Hoffmann erläuterte das Konzept. Die unteren Bereiche der Fassade sollen einen erdigen bzw. sandfarbenen Rotton erhalten. Die oberen Bereiche sollen mit einem Kratzputz in lebendigem, grau-rotem Farbspiel gestaltet werden. Die endgültige Farbe des Mineralputzes soll im Rahmen einer Bauausschusssitzung festgelegt werden. Die Vergabe der Fassadenarbeiten wird von der Stadt Zell nun ausgeschrieben.
Sanierung oder Neubau
Im Rahmen der Beratungen wurden auch kritische Stimmen laut. Gemeinderat Lorenz Breig äußerte Bedenken, ob es durch die energetische Sanierung des Gebäudes später zu Problemen mit Schimmelbildung kommen könnte. Er stimmte gegen die energetische Sanierung des Schulgebäudes. »Wir brauchen eine neue Schule«, sagte Gemeinderat Thomas Dreher. Trotz aller Sanierungsarbeiten seien die alten Probleme nicht weg. Dreher enthielt sich der Stimme. Gemeinderat Martin Teufel stellte fest, dass möglicherweise nach der Abdichtung der Gebäudehülle eine Lüftung der Schulräume notwendig werde.
Stadtbaumeister Hoffmann informierte, dass die Fassade mit einer 14 Zentimeter starken Dämmschicht isoliert werde. Energetisch könnte ein KfW-70-Standard erreicht werden, allerdings seien dafür noch weitere Erneuerungen in der Gebäudetechnik notwendig.
»Das Gebäude ist erst 40 Jahre alt. Auch die Holzfenster haben 40 Jahre gehalten«, betonte Bürgermeister Pfundstein. Wenn man statt einer Sanierung einen Neubau hätten realisieren wollen, hätte man schon viel früher Halt sagen müssen. Pfundstein zeigt sich überzeugt, dass nach der Sanierung das Bildungszentrum wieder topmodern aussehe und insgesamt in einem guten Zustand sei. Und wenn man nach dem Mathe- oder Deutschunterricht kurz Stoßlüfte, sei auch die Lüftungsfrage gelöst.