Einstimmig befürwortete der Gemeinderat den überarbeiteten Planungsvorschlag für die Sanierung des Zeller Rathauses. Wesentliche Änderung ist, dass auch der Erweiterungsbau einen Eingang zur Hauptstraße hin erhält. Nun kann das Architekturbüro in die Detailplanung gehen. Nach dem Abriss der ehemaligen Metzgerei Meier soll noch im Jahr 2019 mit den Rohbauarbeiten begonnen werden.
Bürgermeister Günter Pfundstein erinnerte an den Planungsprozess: am 21. Juli tagte das Preisgericht mit 14 Preisrichtern. Diese sprachen sich einstimmig für den Siegerentwurf aus. Den Vergabegesprächen folgte die erste, kontroverse Beratung im Gemeinderat. Drei weitere Gesprächsrunden mit dem Gemeinderat folgten im Oktober und November. Die modifizierte Planung stand am Montagabend zur Beratung.
Architekt Bruno Weisenburger und Helen Bossmann von den SWS Architekten in Karlsruhe, die den Wettbewerb um die Zeller Rathaussanierung gewonnen hatten, stellten die neuen Pläne vor:
Der gesamte Erweiterungsbereich inklusiv Zwischenbau soll auf Gehwegniveau ausgebaut werden. Der Übergang zum ca. 50 Zentimeter höher liegenden Altbau erfolgt über eine Treppe und den bereits geplanten Aufzug, einen sogenannten Durchlader. Das Bürgerbüro und das Tourist-Info befinden sich im Neubau. Der ehemalige Sitzungssaal wird zu einem Großraumbüro für Stadtbauamt und Untere Baurechtsbehörde. Im 2. Obergeschoss wird im Bereich des Glasdachs eine Teilfläche als Dachterrasse ausgebaut.
Drei Zugänge zum Rathaus
Hauptzugang bleibt der historische Eingang des Rathauses. Es wird geprüft, ob dieser erweitert und offener gestaltet werden kann. Ein zweiter, barrierefreier Zugang erfolgt von der Kanzleistraße her. Zusätzlich soll durch die historische Klinker-Außenwand der ehemaligen Metzgerei Meier ein dritter Eingang vorgesehen werden.
Für den Eingang von der Hauptstraße her gibt es derzeit noch zwei Planungsvarianten. Ein Eingang über Eck beim Stadtbrunnen oder der geplante Durchbruch durch die Klinkerfassade. Die Öffnung der historischen Wand wurde vom Gemeinderat am Montag einstimmig favorisiert. Allerdings müssen die genaueren Untersuchungen nun noch zeigen, ob dies auch bautechnisch möglich ist.
Die angedachten Planungsvarianten wurden bereits mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt, so dass die SWS-Architekten nun mit der Detailplanung beginnen können.
Geforderte Transparenz ist jetzt gegeben
»Mit der Öffnung zur Hauptstraße hin ist die geforderte Transparenz des Rathauses nun gegeben«, zeigte sich Gemeinderat Ludwig Schütze zufrieden, dass der vehemente Einspruch zu einem besseren Ergebnis geführt habe. Er bevorzugte allerdings die Eckvariante. Gemeinderat Thomas Hoog sprach von einem »guten Kompromiss«. Der Eingang im Mittelbau sei charmant, so Gemeinderat Martin Teufel. Gemeinderätin Andrea Kuhn hatte sich den Zwischenbau noch viel transparenter vorgestellt. Nach den gefundenen Lösungen heiße es nun »mit Vollgas dran gehen«, drängte Gemeinderat Hannes Grafmüller. Einstimmig brachte der Rat die Planungen auf den Weg. »Ein gutes Zeichen«, freute sich Bürgermeister Pfundstein darüber.