Bernd Antes stellte im Geschäft »Rund ums Leben-Kopf« zwölf Krimis vor. Die zum neunten Mal angebotene Veranstaltung entführte die Zuhörer in die Welt des Verbrechens.

Nur eine kleine Zuschauerrunde konnte Geschäftsinhaberin Petra Kühnpast am Dienstagabend begrüßen. Der Krimi-Abend musste verschoben werden auf einen Termin in der Vorweihnachtszeit.

Insgesamt zwölf Kriminalromane stellte Bernd Antes vor: Klassiker von bekannten Autoren, die ganze Krimi-Reihen veröffentlichen sowie Werke unbekannter Schriftsteller. Zum Teil widmet sich Antes der ausführlichen Vorstellung der Autoren und räumt dem Roman nur einen kleinen zeitlichen Rahmen ein; zum Teil zitiert er exemplarisch mehrere Seiten aus einem Krimi. Nie wählt er dabei die Textstellen, in denen der Mord passiert – das würde man als Zuhörer ja gerne hören. So weckt er automatisch die Neugier auf den jeweiligen Roman und die in jedem Krimi alles entscheidende Frage: Wer ist der Mörder?

Zur Einstimmung auf den Abend wählt er Geigenmusik von Anne Sophie Mutter, trug der erste Krimi des Abends doch den Titel »Der Geiger« von Mechthild Borrmann. Dieser Roman spielt in zwei Zeitebenen »die Borrmann grandios miteinander verknüpft«. »Ein sehr lesenswerter Roman!«, erklärt Antes diese Lektüre.

Das zweite Buch entführt in das Milieu des Bergwerks und seiner Arbeiter. Die Handlung spielt im engen Fahrstuhl und in schmalen, dunklen Stollen. »Dieser Krimi eignet sich nicht für Leser mit einem Hang zur Klaustrophobie«, warnt Antes. Der Krimi »Tiefer denn die Hölle« ist von Gallert und Reiter geschrieben.

Die Schweizerin Silvia Götschi erzählt in ihrem Krimi mit viel Lokalkolorit von den schweizerischen Traditionen am Nikolaustag, der in der Schweiz »Klausentag« heißt. Ausgerechnet der Nikolaus ist das Mordopfer… Ihr Krimi heißt »Klausjäger«.

Die Krimiautoren Hakan Nesser und Paula Polanski führen in ihrem Gemeinschaftswerk den Leser und die Protagonisten bis zum letzten Teil des Romans in die Irre. Dann tun sich menschliche Abgründe auf: »Ein gemeines Buch, aber lesenswert«, urteilt Antes.

Die gebürtige Offenburgerin Brigitte Glaser wählt in dem Buch »Leichenschmaus« ihren jetzigen Wohnort Köln als Schauplatz für die Handlung im Roman. Dabei geht es um eine Köchin, die neben ihrer Arbeit in der Küche noch einen Mörder jagt. Am Ende des Romans erhält der Leser schöne Rezepte zum Nachkochen.

Ausführlich widmet sich Bernd Antes dem Roman »Verschwörung (nach Stieg Larsson)« von David Lagercrantz. Stieg Larsson ist nach der Publikation zweier Krimis gestorben. Diese Krimis hat Lagercrantz verinnerlicht und schreibt jetzt im Stil von dem berühmten Stieg Larsson selber Krimis. »Und es gelingt ihm wirklich«, erklärt Antes. »Wer Larsson kennt, meint einen Roman aus seiner Feder zu lesen.« Interessant dazu sind auch die Ausführungen von Antes zu dem Streit der Erbengemeinschaft um den Nachlass von Larsson und das große mediale Interesse dazu in Norwegen.

Der letzte vorgestellte Krimi trägt den Titel »Die Morde von Pye Hall« von Antony Horowitz. Der Krimi handelt von einer Verlagslektorin, die nach und nach die Kapitel eines Krimis von einem Schriftsteller erhält, die sie bearbeitet. Kurz vor Ende des Romans verschwindet der Schriftsteller. Die Aufgabe der Lektorin ist nun, sowohl den Schriftsteller zu suchen als auch die letzten Kapitel des Buches. Dabei findet sie sich selber in einem Krimi wieder. »Die gefährliche Suche der Lektorin zu verfolgen ist absolut spannend und gut geschrieben«, warb Antes für dieses Buch.

Am Ende des Abends hatten die Zuhörer die Qual der Wahl, für sich persönlich einen Krimi auszuwählen. Oder man nahm gleich mehrere Exemplare mit.