Das Ritter-von-Buß-Bildungszentrum hat Anfang des Schuljahres die neue Schulküche in Betrieb genommen. Heute wurde sie offiziell eingeweiht.
Rund 130.000 Euro hat die Stadt in das neue Schmuckstück investiert, das die alte Küche ersetzt. Mehr als 50 Jahre hatte die bereits auf dem Buckel, unzählige Schülergenerationen hatten in ihr das Braten und Backen gelernt.
Der Unterrichtsraum wurde nun nicht nur mit neuen Geräten ausgestattet, sondern grundlegend umgestaltet. Das angrenzende Hausmeisterzimmer ist umgezogen und eine Tür geschlossen worden. So bietet sich rund um den Theoriebereich nun eine großzügigere Raumsituation als zuvor. Auch die Trennwand ist weg, die früher Küche und Sitzplätze voneinander trennte.
Modernste Technik mit Struktur
Vier Kochzeilen sind im Küchenbereich entstanden. Immer zwei teilen sich eine Arbeitsfläche, die somit insgesamt breiter zu benutzen ist. Die Steckdosen befinden sich an den Stirnseiten. Technisch ist die Küche auf den neuestem Stand. Seit September wird auf breiten Induktionsfeldern gekocht. »Wir müssen uns erst noch daran gewöhnen«, sagte Fachschaftsleiterin AES (Alltagskultur, Ernährung und Soziales) Anna-Maria Buss und meint damit vor allem den Arbeitsablauf, der bei Induktionskochfeldern doch oft etwas anders zu organisieren ist, als bei normalen Herdplatten. Auch die überraschend geräuscharmen Abluft-Dunstabzugshauben sind brandneu. »Eine sehr gute Investition« waren sich alle einig, denn wer in der alten Küche gekocht hatte, trug die »Speisekarte« danach in seiner Kleidung mit sich herum. Außerdem finden sich eine Mikrowelle und ein Dampfgarer, den sicherlich noch nicht so viele Kinder von zu Hause kennen. Damit kein Kochgeschirr durcheinander kommt, sind die einzelnen Zeilen farblich codiert. In der roten Zeile ist alles rot, in der grünen Zeile alles grün und so weiter. Das Farbkonzept überzeugt vor allem Martin Teufel: »Mir gefällt die Struktur in der Küche. Das hilft auch den Kindern, Struktur zu halten.«
Sanierung im Untergrund
Die Küchensanierung wurde außerdem genutzt, um die Wasserleitungen zu erneuern. »Warmes Wasser kam hier zuletzt aus Boilern«, erklärte der ehemalige Rektor Martin Teufel. Die Warmwasserleitungen seien korridiert gewesen, so dass diese Behelfslösung vor der Sanierung notwendig war. All das ist nun Vergangenheit. Die sichtbare und unsichtbare Technik ist auf neuestem Stand.
Waschmaschine und Trockner gibt es in einem Nebenraum der Schulküche auch. Sie sind auf niedrige Podeste gestellt, nicht nur, weil so das Beladen mit der Wäsche einfacher ist. In den Schubladen darunter finden die Wäschekörbe ihren Platz und sind ordentlich verstaut.
Viele Menschen haben sich gekümmert
»Es macht definitiv mehr Spaß in dieser Küche zu kochen«, konstatiert auch Verena Roschach und lobt die intensive Vorarbeit, die Rektor a. D. Teufel und die Fachschaft geleistet hatten. Anne-Catrin Medel, die den Vorher-Zustand im Wesentlichen aus Erzählungen kennt, gibt das Lob für die gelungene Sanierung an die zahlreichen Menschen weiter, die sich an den verschiedensten Stellen eingebracht haben. Sie bedankt sich stellvertretend beim Stadtrat, der zugestimmt hat, beim Stadtbaumeister, der die bürokratischen Hürden des Umbaus überwunden und bei Bernhard Harter vom Bauhof, der die Arbeiten koordiniert hat.
Kein Pflichtfach
Dass in keiner Klassenstufe das Kochen verpflichtend ist, verwunderte insbesondere die anwesenden Gemeinderäte. Genutzt wird die Küche von den Klassen 7 bis 10, die sich im Wahlunterricht mit der Zubereitung von Speisen beschäftigen, außerdem im freien Angebot am Nachmittag. Zudem kommt das SBBZ mit zwei Gruppen. Dort ist das Kochen im Regelunterricht verankert. »Die Küche ist täglich belegt«, freut sich Fachschaftsleiterin Anna-Maria Buss.
Die Sanierung der Schulküche wurde im Wesentlichen mit ortsansässigen Firmen realisiert. Ebenfalls ortsansässige Handwerker haben sich um die Sanierung der Sanitäranlagen im Altbau gekümmert. Nahezu zeitgleich zur Küche wurden nämlich die Toiletten im Obergeschoss in Schuss gebracht. Die im Erdgeschoss wurden bereits im letzten Jahr in Angriff genommen. Insgesamt rund 150.000 Euro investierte die Stadt als Schulträger in die Sanitärbereiche, die – wie die Küche – dringenden Sanierungsbedarf aufwiesen.