Mit einem Dachausbau zusätzlichen Wohnraum gewinnen – davon träumen viele Eigenheim-Besitzer. Doch wie nimmt man ein solches Projekt am besten in Angriff? Stefan Kornmeier, Innenausbau und Konstruktion, hat eine Übersicht zusammengestellt und verrät die Tricks, die bei der Planung helfen.
Schritt 1:
Machbarkeit prüfen
Auch wenn aus Ihrer Sicht nichts gegen den Ausbau Ihres Dachgeschosses spricht: Das Bauamt hat im Zweifelsfall das letzte Wort. Um herauszufinden, ob Sie aufstocken oder eine Umnutzung des Dachbodens vornehmen dürfen, müssen Sie zuerst den Bebauungsplan einsehen. Er gibt Auskunft über die Bauhöhe und die Anzahl der Geschossflächen, die in Ihrem Wohngebiet zulässig sind. Einsehen können Sie den Bebauungsplan über das Bauamt. Dabei erfahren Sie außerdem, ob für Ihren Dachausbau eine Baugenehmigung erforderlich ist.
Tipp: Viele Gemeinden haben eigene Beratungsstellen für Bauherren eingerichtet und stellen Bebauungspläne online zur Einsicht.
Schritt 2:
Statik checken lassen
Steht dem Ausbau aus Sicht des Bauamts nichts mehr im Wege, nehmen wir in einem zweiten Schritt die Statik des bestehenden Hauses genauer unter die Lupe, denn die Tragfähigkeit der Geschossdecke und der Dachbalken entscheiden letzten Endes über das weitere Vorgehen. »Wird ein neuer Bodenaufbau nötig, etwa weil der Speicher früher nur für die Lagerung von Koffern gedacht war, erhöht sich nicht nur der bauliche Aufwand, sondern durch den neuen Trockenestrich auch die Eigenlast der Decke«, erläutert Schreinermeister Stefan Kornmeier einen der Gründe, warum die Statik noch vor der Planung zum Tragen kommt.
Damit es im neuen Dachgeschoss im Winter nicht zu kalt wird und Sie auch heiße Sommertage ohne Schweißausbrüche überstehen, sollte der Dachstuhl unbedingt gut gedämmt sein. Welche Dämmstoffe für Ihr Bauvorhaben eine optimale Isolierung gegen Wärmeverlust bieten und welche sich am besten für Hitzeschutz eignen, kann ein Bauphysiker am besten einschätzen. Wir haben Experten, die auf diesen Teil der Bauplanung spezialisiert sind.
Wir sind auch bestens mit dem Thema Dampfdiffusion vertraut und wissen, wie durch den optimalen Aufbau der Dämmung der Eintritt von Feuchtigkeit verhindert werden kann. Ein häufiges Problem, das gar nicht erst auftritt, wenn man von Anfang an Fachleute in das Projekt involviert, so Stefan Kornmeier: »Das Dach ist komplex, vor allem was die Bauphysik betrifft. Ich als Energieberater kann Sie bestens beraten, damit sie später keine Probleme mit der Feuchtigkeit haben.«
Eine weitere Dämmschicht zwischen dem neuen Geschoss und den darunter liegenden Wohnräumen sollten Sie ebenfalls einplanen. Zwar gibt es keine Vorschriften für zusätzlichen Schallschutz in Einfamilienhäusern, doch ohne ausreichende Trittschalldämmung wird jeder Schritt im Dachgeschoss auch darunter zu hören sein. Abhängig von der Bauweise Ihres Hauses haben wir Lösungen gemeinsam mit unseren Handwerkern erarbeitet.
Schritt 3:
Dachfenster
Vom einfachen Dachflächenfenster über individuell angefertigte Panoramafenster bis hin zum Einbau zusätzlicher Dachgauben, mit denen sich zusätzlicher Raum schaffen lässt – die Auswahl der Fenster ist immer auch eine Frage des Budgets. Dabei stellen einfache Dachfenster ab 800 Euro (ohne Einbau) die günstigste Variante dar, während bei großflächigen Dachschiebefenstern oder übergroßen Panoramafenstern allein die Anschaffungskosten schnell eine Höhe von mehreren Tausend Euro erreichen. Auch die Kosten für den Einbau einer Gaube variieren stark.
Tipp: Vergessen Sie nicht, Sonnenschutz oder passende Verdunkelungsmöglichkeiten für Ihre neuen Dachfenster anzufragen!
Schritt 4:
Kosten kalkulieren und Förderungen beantragen
Sind alle Details der Planung geklärt, holen wir von verschiedenen Baufirmen Kostenvoranschläge ein, um Leistungen im Detail vergleichen zu können und eine genauere Vorstellung des Kostenrahmens zu bekommen. Damit Sie die Kosten für den Umbau nicht allein schultern müssen, gibt es eine Vielzahl von Förderungsmöglichkeiten von Bund und Ländern, die Sie vor Baubeginn beantragen können. Ob Investitionszuschuss oder Kredit für energieeffiziente Sanierung – in der KfW finden Sie eine erste Anlaufstelle für verschiedene Förderungsmöglichkeiten. Gerne beraten wir Sie mit unseren Erfahrungen. Auch länderspezifische Förderprogramme sollten Sie vorab gründlich recherchieren, damit Sie am Ende bares Geld sparen.
Tipp: Die Voraussetzungen für eine Förderung und Antragstellung sollten Sie unbedingt vor Baubeginn in Erfahrung bringen, denn im Nachhinein können Sie keinen Förderanspruch mehr geltend machen.
Haben Sie abschließend noch weitere Fragen oder wünschen Sie sich Unterstützung bei der Planung Ihres Dachgeschosses? Dann wenden Sie sich an uns, wir finden gemeinsam mit Ihnen die perfekte Lösung und beraten Sie gerne. Ihr Team um Stefan Kornmeier, Innenausbau & Konstruktion.