Ursula Niehaus hatte schon immer eine besondere Leidenschaft für Stoffe. Ihr Roman »Die Seidenweberin« landete auf der deutschen Bestsellerliste. Seit rund sechs Jahren widmet sie sich zunehmend der gestaltenden Kunst. Aus Stoffresten und abgelegten Kleidungsstücken schafft sie erfrischende Textilcollagen.
»Die Flickenkiste meiner Mutter war mein liebstes Spielzeug«, erinnert sich Ursula Niehaus an ihre Kinderzeit. Nach Abitur und Ausbildung sowie dem Studium der Wirtschaftswissenschaften machte sie sich mit einem Stoffhandel selbstständig. Ihre erste Stoffcollage habe sie bereits in ihrer Grundschulzeit angefertigt. Später nähte sie Quilts und nahm an Ausstellungen teil.
Im Jahr 2001 zog die gebürtig Kölnerin, Jahrgang 1965, nach Ingelheim am Rhein und widmete sich ganz der Schriftstellerei. Mit großem Erfolg. Im Jahr 2007 ist ihr bekanntestes Werk erschienen. »Die Seidenweberin« wurde zu einem Beststeller und bereits mehrfach aufgelegt. Auch das Schreiben war Ursula Niehaus wohl in die Wiege gelegt, denn sie stammt aus einer Kölner Buchhändlerfamilie. In ihren Historienromanen hat sie ihre fundierten Kenntnisse über die Welt der Stoffe einfließen lassen.
»Beim Schreiben begann ich meine Stoffe zu vermissen«, berichtet die Bestsellerautorin, weshalb sie sich wieder zunehmend der künstlerischen Arbeit mit Stoffen widmete und inzwischen ihre ganz eigene Klebetechnik entwickelt hat. Sie arbeitet die heute in einem Atelier in einer Künstlerkolonie in Mainz arbeitet. »Stoffe sind meine Farben«, rät Ursula Niehaus zum genauen Betrachten ihrer Collagen. Aus verschiedensten Stoffen sind ihre Motive von Frauen in Alltagssituationen oder der gutmütig dreinschauende Mops gestaltet.
Es sind fröhliche Motive und auch die Künstlerin selbst strahlte bei der Vernissage in der Arthus-Galerie in Zell eine große Fröhlichkeit aus. Bei der Kunstmesse in Frankfurt habe sie mit Galerist Bertin Gentges zusammengearbeitet. Nun sind ihre Arbeiten erstmals in Zell am Harmersbach zu sehen.
Die Ausstellung mit dem Titel »Lebensfreude« ist bis zum 12. Januar 2019 zu sehen. Ergänzt werden die Textilcollagen mit spielerischen Werken des französischen Objektkünstlers Roland Roure.